In der Konzeptstudie für eine bedarfsgerechte Zukunftsentwicklung zur „Schulentwicklungsplanung Lindau“ (erstellt für Amt 104 durch concept K, August 2021) wird dem Stadtteil Oberreitnau für die Zukunft ein leichtes Wachstum in der Altersgruppe 6-12 Jahre prognostiziert. Jüngere bauliche Entwicklungen etwa im Pelagiusweg unterstreichen diese Annahme und die Attraktivität von Oberreitnau als qualitätvollen Wohnort mit dörflichem Charakter.
Nach Beurteilung durch die Abt. 104 / Kinder, Jugend, Sport sind die täglichen Zeiten, die Kinder in der Schule verbringen im Zuge des sich weiter entwickelnden Betreuungsumfangs und der generellen Zunahme der wöchentlichen Unterrichtsstunden gestiegen.
In diesem Schuljahr besuchen 107 Kinder die Grundschule in Oberreitnau. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen wurde eine zusätzliche Klasse an der Schule installiert. Somit nimmt die Zahl der Kinder, die nachmittags an der Schule betreut werden, weiter zu.
Grundschulkinder, die den ganzen Tag in der Schule verbringen, benötigen Freiräume, in dem sich austoben können und in dem sie sich wohl fühlen.
Damit wächst die Notwendigkeit, bewegungsfördernde Pausen- und Nachmittagsbeschäftigungen im Freien anzubieten.
Unabhängig von demographischen Daten und der damit verbundenen Entwicklung der Schülerzahlen befindet sich der nördliche Außenbereich der Grundschule in einem zunehmend abgenutzten und nicht mehr zeitgemäßen Zustand. Stetig durchgeführte Unterhaltsmaßnahmen können mittlerweile aber lediglich den weiteren Zerfall der Bausubstanz bremsen. Erschwerend sorgt die deutlich geneigte Geländesituation für einen starken Abtrag der vorhandenen Wegedecken durch Witterung und Nutzung.
Aus diesen Gründen wird seitens der Schulleitung eine zeitnahe Ertüchtigung des Schulhofes gewünscht. Geteilt wird dieser Wunsch auch durch die Anforderungen der Mittagsbetreuung in Hinsicht auf adäquate Bewegungs- und Aufenthaltsflächen.
Die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) können den anzureichenden Zustand und die Notwendigkeit einer Neuordnung des Schulhofes ohne Einschränkungen bestätigen. Neben dem Aufenthalts- und Bewegungsangebot sind aus fachlicher Sicht im Zuge einer Erneuerung von Schulhofflächen auch Zugänge und Rettungszufahrten kritisch zu betrachten und neu zu ordnen. Vorgaben aus der Bauleitplanung hinsichtlich Wegeführungen und eine perspektivische Erweiterung des Schulgebäudes sollen in der weiteren Planung angemessen berücksichtigt werden.
Gemäß Auskunft durch die Abt. 603 / Hochbau ist eine bauliche Umsetzung der Gebäudeerweiterung noch von Beschlüssen abhängig. Eine finale Neukonzeption vor 2028 erscheint nicht realistisch. Eine möglicherweise notwendige provisorische Erweiterung des Gebäudes durch Container sei allerdings sinnvollerweise im Rahmen einer Schulhofsanierung bereits mit einzuplanen.
Nach Einschätzung der Abt. GT-Projekte kann ein geeigneter Aufstellbereich bereits im Rahmen des Außenanlagenbaus hergerichtet und zwischenzeitlich als Bewegungsfläche für die Schüler vorgehalten werden. Hierdurch kann im Falle einer temporären Containeraufstellung wertvolle Zeit durch eine vorgezogene Herstellung der Flächen und Anschlüsse gewonnen werden. Zudem wird eine Beeinträchtigung der Schulhofnutzung durch eine erneute Bautätigkeit auf ein Minimum reduziert.
Projektablauf
Von Seiten der Schule wurde bereits gemeinsam mit Schülern und Lehrern ein Workshop durchgeführt und ein grobes Zielkonzept erstellt. Nun planen die GTL gemeinsam mit dem Abteilung „Kinder, Jugend, Sport“ und der Schulfamilie für den 09.11.2022 einen weiteren Workshop, in welchem die Thematik vertieft werden soll.
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse kann dann eine Vorplanung durchgeführt werden. Diese soll durch einen externen Planer unter Begleitung der Abteilung GT-Projekte erfolgen. Die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und die Bauleitung könnten durch die GTL in Eigenleistung durchgeführt werden. Die Umsetzung der Maßnahme wäre vorbehaltlich der Finanzierbarkeit innerhalb des Jahres 2023 möglich.
Beteiligte
Beteiligte in dem bisherigen und weiteren Prozess sind neben den Entscheidungsgremien die Schulleitung, das Hauptamt, Rettungsdienste, Straßenverkehrsbehörde, Stadtbauamt, GT-Unterhalt.
Kosten und Finanzierung
Für eine externe Vorplanung sind im laufenden Haushalt Mittel vorhanden.
Durch eine Neuordnung des Schulhofes ist mit einer Effizienzsteigerung bei Pflege und Unterhalt der Flächen zu rechnen. Hierdurch ergibt sich im Unterhalt lediglich eine Kostenanpassung im Rahmen der allgemeinen Teuerungsrate.
Durch die Abteilung GT-Projekte wurde die Erstellungskosten unter Bezugnahme auf das derzeitige Baupreisniveau und die zu erfüllenden Anforderungen an eine zeitgemäße Gestaltung und Funktion des Schulhofes in einer ersten Schätzung mit 175.000 € (brutto) ermittelt.