Die Lindauer Insel wird von zahlreichen Radfahrern (Anwohnern, Kunden, Touristen usw.) besucht. Die aktuelle Anordnung der Radabstellanlagen muss grundlegend überplant werden. Ziel ist es, möglichst mehrere zentrale Radabstellanlagen zu errichten und auf untergeordnete Radabstellanlagen zu verzichten. Mit diesem Konzept soll erreicht werden, dass die Fahrräder in sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel der Fußgängerzone abgestellt werden.
- Standorte
Marktplatz / Cramergasse / Stiftskirche
Im Bereich Marktplatz, Cramergasse und Stiftskirche befinden sich aktuell drei verschiedene Abstellmöglichkeiten. Aus Sicht der Verwaltung sollte auf den Standort vor der Fassade der Stiftskirche ersatzlos verzichtet werden. Als Kompensation sollten am Marktplatz vor der Bäckerei die Abstellmöglichkeiten erweitert werden. Im Zusammenhang mit dem Absperrpoller im Bereich der Cramergasse sollen auch hier wieder Abstellmöglichkeiten etabliert werden. Somit können in diesem Bereich ca. 26 zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden.
Paradiesplatz
Im Bereich des Paradiesplatzes sollen die Radfahrer, die vom Festland über den Eisenbahndamm in den Altstadtkern gelangen wollen „abgefangen“ werden. Anstelle des heutigen Behinderten- und Car-Sharing-Parkplatzes sollen ca. 38 zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Der Ersatz für den Behindertenparkplatz kann im Bereich Sina-Kinkelin-Platz kompensiert werden. Der Car-Sharing-Parkplatz soll sinnvoller Weise am Bahnhofsvorplatz angeordnet werden (hier entstehen durch Neuordnung mehrere Stellplätze). In diesem Zusammenhang soll die Abstellmöglichkeit in der Schafsgasse entfallen.
Reichsplatz (inkl. Umfeld)
Im Bereich des Reichsplatzes gibt es eine Vielzahl von kleinen Abstellanlagen, die aus Sicht der Verwaltung nicht gut angenommen werden. Aus diesem Grund soll auf die Standorte im Bereich Bindergasse, Lindauer Hof und Hotel Helvetia verzichtet werden. Dafür soll im Zusammenhang mit dem Projekt „Urban Gardening“ der Bereich um den Lindavia-Brunnen neu sortiert werden. Somit können an dieser Stelle ca. 10 zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. Die Abstellmöglichkeiten vor dem Alten Rathaus können dann entfallen.
Werfthafen / Finanzamt
Leider steht die Wiese zwischen Finanzamt und Römerschanze als provisorische Fahrradabstellmöglichkeit nicht mehr zur Verfügung. Aus diesem Grund haben die GTL weitere Abstellmöglichkeiten im näheren Umfeld geprüft. Der Bereich östlich der Schiffswerfte ist hierfür aus Sicht der verschiedenen Nutzungen nicht geeignet. Darüber hinaus sollen, wie eingangs erwähnt, die Fahrradfahrer möglichst am Beginn von Fußgängerbereichen „abgefangen“ werden. Aus diesen Gründen fiel die Wahl des Standortes auf den Bereich des Schachfeldes nördlich des Finanzamtes. Diese Fläche ist bereits im heutigen Zustand ausreichend befestigt und kann mit einfachen Mitteln als Abstellmöglichkeit für Fahrräder herangezogen werden. Sollte sich die Verschmutzung mit Vogelkot als Problem herausstellen, könnte mittels eines Flugdachs auf Schraubfundamenten eine einfache Überdachung hergestellt werden. In diesem Bereich könnten ca. 35 zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen werden.
Bayerischer Hof
Im Bereich des Bayerischen Hofes befinden sich heute bereits 54 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. In den Sommermonaten sind diese Abstellmöglichkeiten jedoch sehr überfüllt. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, einen Teil der Taxi-Flächen mit Fahrradständern zu erweitern. Aus Sicht der Verwaltung kann dies in Kauf genommen werden, da immer noch ausreichend Platz für die Taxen zur Verfügung steht und sich der Taxi-Verkehr Richtung Bahnhof Reutin entzerrt hat. Somit können ca. 30 weitere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden.
Bahnhofsvorplatz
Die Bussteigen vor der ehemaligen Hauptpost werden nicht mehr in dem Umfang benötigt, wie dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, auf die beiden nördlichen Busbahnsteige zu verzichten und an dieser Stelle eine Radabstellanlage inkl. Wertstoffinsel zu etablieren. Die Nutzung des Busbetriebes ist hiervon nicht berührt. An diesem Standort könnte auch der entfallene Car-Sharing-Parkplatz vom Paradiesplatz kompensiert werden. Somit können ca. 24 zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen werden.
Maximilianstraße
Nachdem die Errichtung des Absperrpollers nun nahezu abgeschlossen ist, kann im Bereich des Zugangs zur Fußgängerzone wieder eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder errichtet werden. Durch Neuordnung kann die Anzahl von ca. 16 auf ca. 32 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder erhöht werden.
- Gestaltung
Die Gestaltung der Radabstellanlagen wird häufig kontrovers diskutiert. Einerseits sollen die Flächen bestmöglich ausgenutzt, andererseits optisch ansprechend gestaltet werden. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, an sensiblen Bereichen (z. B. vor denkmalgeschützten Fassaden oder in Sichtachsen) auf herkömmliche Bügel (wie z. B. am Sina-Kinkelin-Platz) beschichtet in dunkelgrau zurückzugreifen. Dies betrifft aktuell die Standorte Marktplatz / Cramergasse, Paradiesplatz und Maximilianstraße.
An allen anderen Standorten stehen die Nutzung und vor allem die Stellplatzanzahl im Vordergrund. Deshalb soll in diesen Bereichen auf das vom ADFC empfohlene Modell „BETA-XXL“ zurückgegriffen werden.
- Projektbeteiligte und Projektablauf
Am Abstimmungsprozess beteiligt wurden die Straßenverkehrsbehörde, die Polizeiinspektion Lindau sowie das Stadtbauamt.
- Kosten und Finanzierung
Die Kosten für die Umsetzung der diversen Maßnahmen (bis auf die Flugdach-Option im Bereich Finanzamt) sind im Wirtschaftsplan der GTL berücksichtigt.
- Zusammenfassung / Fazit
Durch die vorliegende Konzeption der Fahrradabstellanlagen auf der Insel können in Summe ca. 170 zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden.