1.1 Vorgang
Mit Ende der Gartenschau am 10.10.2021 werden die Beiträge des Ausstellungsgeländes zurückgebaut. Während der Bürgerpark dauerhaft erhalten bleibt, ist für die temporären Ausstellungsflächen ein Nachnutzungskonzept erforderlich.
Der Bau- und Umweltausschuss hat sich zuletzt in der Septembersitzung mit möglichen Nachnutzungen befasst und Zustimmung zu den vorgestellten Nutzungsabsichten gegeben. Daraufhin wurde die Verwaltung beauftragt, ein Nachnutzungskonzept zu erarbeiten.
Im Hinblick auf die kurzen Sitzungsintervalle kann heuer kein vollständig ausgearbeitetes Nachnutzungskonzept vorgestellt werden. Vielmehr geht es jetzt, zu Beginn der eigentlichen Planungen darum, aufzuzeigen, wie ein künftiges Flächenlayout (Anlage 1) sich darstellen kann und welche Nutzungen innerhalb dessen möglich sind. Dieses Flächenlayout ist auch die Grundlage für die Planung des Rückbaus, d.h. welche Einrichtungen und Installationen zurückgebaut werden müssen, was stehen bleiben kann und wo ggf. neue Infrastrukturen notwendig sind. Für den Bereich der Schützinger Promenade liegt noch keine abgestimmte Flächenabgrenzung vor.
Zudem sollen die beiden vom Bau- und Umweltausschuss begrüßten Ankernutzungen - move e.V. und die gastronomische Nutzung im Bereich der Schützinger Promenade -nochmals vorgestellt werden und die kommenden Arbeitsschritte aufgezeigt werden.
1.2 move e.V
Der move e.V. hat den Wunsch geäußert, sein Gelände auf der Hinteren Insel nach Süden zu vergrößern und sein Angebot auszuweiten. Die bestehende Skateanlage soll, wie auch das Beach-Volleyballfeld und der Boulderblock, dabei erhalten und in das Gesamtkonzept integriert werden. Die Vorstellung erster Überlegungen und eines übergeordneten Konzeptes erfolgte in der Septembersitzung des Bau- und Umweltausschusses. Da der move e.V. es durch sein Engagement geschafft hat, attraktive Angebote für junge Menschen auf der Hinteren Insel zu schaffen, war es Wunsch des Bau- und Umweltausschusses, wie auch der Verwaltung, den move e.V. zu unterstützen und eine Vergrößerung seines Geländes zu ermöglichen. Da sich die Anlagen des move e.V. innerhalb der beiden nördlichsten Baufelder des geplanten Quartiers auf der Hinteren Insel befinden, erfolgte diese Zustimmung unter der Prämisse, dass die geplante Nutzung an dieser Stelle eine Interimsmaßnahme darstellt. Nach dem Rahmenplan für die Hintere Insel soll die Entwicklung der beiden Baufelder bis 2040 abgeschlossen werden. Im Hinblick auf diesen langen Entwicklungszeitraum erscheint die geplante Interimsnutzung des move e.V. aber sinnvoll. Auch die Regierung von Schwaben kann sich hier ganz grundsätzlich eine Förderung dieser Interimsmaßnahme vorstellen, so dass hier kein Widerspruch zu den Zielen des Rahmenplans für die Hintere Insel besteht. Sollte das Gelände des move e.V. eines Tages einer Bebauung weichen müssen, wird gemeinsam ein geeigneter Ersatzstandort entwickelt.
Der move e.V. wird seine Fläche mehr als verdoppeln können. Dafür ist eine Planung und eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen Stadt und move e.V. erforderlich. Aktuell wird geklärt, ob die Planung zwischen move e.V. und Stadt niederschwellig erarbeitet wird und die Maßnahmen dann weitgehend in Eigenleistung durch den move e.V. erfolgen sollen, oder dazu ein formales Planungsverfahren durch die Stadt durchgeführt wird, um auch Städtebaufördermittel zu erlangen. Der move e.V. wird zeitnah der Stadt seine Vorstellungen hierzu mitteilen. In jedem Fall sind noch die Kostenaufteilung zwischen move e.V. und Stadt zu klären. Dies kann erst dann erfolgen, wenn das planerische Konzept vorliegt.
1.3 Fortführung der gastronomischen Nutzung Schützinger Promenade
Die gastronomische Nutzung im Bereich der Schützinger Promenade soll fortgeführt werden, bis im Zuge der baulichen Entwicklung der Bahnflächen ein abschließendes Gestaltungskonzept für die Schützinger Promenade umgesetzt wird. Der Zeitraum der jetzt anstehenden Nachnutzung dürfte etwa bei 3-5 Jahren liegen.
Ziel ist es, für diesen Zeitraum die vorhandenen gastronomischen Einrichtungen einschließlich einer Außenbewirtschaftungsfläche zu erhalten und fortzuführen. Der im Zuge der Gartenschau neu entstandene Ort mit seinem besonderen Charakter soll erhalten werden.
Daher wird aktuell versucht, mit den Betreibern ein Nachnutzungskonzept zu erarbeiten. Zu klären ist, ob ein ganzjähriger Betrieb möglich ist oder ob dieser nur während der Sommermonate möglich ist. Dies ist insbesondere eine Frage der vorhandenen Infrastrukturen.
Noch zu klären sind folgende Punkte (Bereitstellung und Zuständigkeiten):
- Genaue Abgrenzung der Pachtfläche
- Bereitstellung der Buden durch Stadt
- WC-Anlagen
- Stromleitungen
- Wasserleitungen
- Abgrenzung zu den Bahnflächen
- Sicherung des Mobiliars und Abgrenzung der Pachtfläche
- Gestaltung der Pachtfläche
- Installation der im Zuge der Gartenschau abgebauten Bänke und Tischtennisplatten
Seit der Vorstellung der Nachnutzungsabsicht in der Bau- und Umweltschusssitzung im September konnte das Konzept nicht weiter ausgearbeitet werden, da zunächst weitere Vorklärungen notwendig sind. Die Verwaltung arbeitet aber an einer Umsetzung des Votums des Bau- und Umweltausschusses, diesen Bereich weiter zu bespielen und eine gastronomische Nutzung als Interimsmaßnahme dort umzusetzen.
Der Bau- und Umweltausschuss wird über wie weiteren Arbeitsschritte kontinuierlich informiert werden.
1.4 Parkierungsfläche temporäre Ausstellungsfläche
Mit dem Rückbau der temporären Ausstellungsflächen stellt sich die Frage, wie diese große Fläche bis zu deren Bebauung gemäß dem Rahmenplan für die Hintere Insel genutzt werden kann. Gleichzeitig entsteht die Notwendigkeit, Ausweichflächen bei der Neuordnung des Karl-Bever-Platzes zur Verfügung zu haben.
Zur Nachnutzung dieser Fläche liegt bereits ein Antrag der freien Bürger vom 03.04.2021 vor, wonach das Gelände der Gartenschau Bewohnern und Beschäftigen der Insel sowie Hotelgästen (= Übernachtungsgästen) als Parkplatz dienen soll.
In der Stadtratsvorlage der Verwaltung zum Thema „Parken ab November 2021“ wird die zeitlich befristete Nutzung der temporären Ausstellungsfläche als fachlich sinnvoll erachtet. Es kann hier eine mit einer Schrankenanlage abgesperrte Quartiersgarage für Anwohner und Beschäftigte angeboten werden. Eine Nutzung durch Hotelgäste wird auf Grund der ohnehin begrenzten Stellplatzanzahl für nicht sinnvoll erachtet. Für die gewerblichen Nutzungen der Hinteren Insel (IHK, VHS, Ärzte usw.) sollte ein separater Bereich abgetrennt werden, da hier auch Kundenverkehr zu erwarten ist. Insgesamt wird eine Stellplatzanzahl von ca. 200 Stellplätzen für sinnvoll erachtet.
Im Übersichtsplan (Anlage 1) ist der Bereich der zeitlich befristeten Quartiersgarage eingezeichnet. Es ergibt sich voraussichtlich eine Stellplatzanzahl von ca. 200 Stellplätzen.
Auch im Hinblick auf die anstehende Umgestaltung des Karl-Bever-Platzes ist die Verfügbarkeit inselnaher Stellplätze notwendig. Der Entfall von ca. 280 Stellplätzen während der Bauphase kann inselnah nur durch die Parkierungsfläche auf der Hinteren Insel aufgefangen werden.
Im Hinblick auf die angespannte Parkplatzsituation für Anwohner und Beschäftigte auf der Hinteren Insel und die kommende Umgestaltung des Karl-Bever-Platzes wird im Rahmen des Nachnutzungskonzeptes für die Hintere Insel eine zeitlich befristete Nutzung der temporären Ausstellungsfläche als Quartiersgarage für Anwohner und Beschäftigte, bis zur Bebauung der Flächen, vorgeschlagen.
1.5 Grünfläche entlang Fußweg
Um eine Trennung zwischen der geplanten Parkierungsfläche auf der einen und Fußweg und Bürgerpark auf der anderen Seite zu erreichen, soll auf der gesamten Länge der Ausstellungsfläche eine 10 m breite Grünzone beibehalten werden. Diese Grünzone soll bereits vorhandene Elemente der Ausstellung beibehalten, wie bspw. das „Schiff“ beim Boulderblock oder die interkulturellen Gärten der VHS, die sich noch vergrößern wollen. Der Beitrag der Stadt muss umgestaltet werden, da Holzdecks und Spielgeräte bereits an anderer Stelle im Stadtgebiet genutzt werden sollen. Die drei Container werden von der Stadt übernommen und z.B. dem move e.V. zur Verfügung gestellt.
Die Verwaltung befindet sich in Abstimmung mit weiteren Interessenten, so dass möglicherweise bis zur Sitzung weitere Nutzer der Grünfläche hinzukommen. Falls Parzellen übrig bleiben, für die sich bislang noch kein Nachnutzer finden konnte, wäre ein kleiner Ideenwettbewerb denkbar.