Digitalisierung Schulen, Sachstand und Stand Förderung


Daten angezeigt aus Sitzung:  2. Sitzung des Finanzausschusses, 17.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Finanzausschuss (Stadt Lindau) 2. Sitzung des Finanzausschusses 17.05.2021 ö beschließend 4

Sachverhalt

Dem Hauptausschuss wird laufend über den Stand der digitalen Schule und mögliche Förderprogramme berichtet. Der aktuelle Sachstand stellt sich wie folgt dar.

In den letzten Monaten sind von Bund und Land eine Reihe von Förderprogrammen aufgelegt worden, die von der Stadt Lindau (B) zur Schaffung einer zeitgemäßen und gut funktionierenden digitalen Infrastruktur durchweg und aufeinander aufbauend bestmöglich genutzt wurden.


Förderung des Ausbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Freistaat Bayern, Breitbandrichtlinie

Im Rahmen dieser Förderung erhielt die Stadt Lindau (B) ein Budget in Höhe von 660.000 € für den Breitbandausbau im gesamten Stadtgebiet. In einer ersten Förderrunde wurden Teile von Unterreitnau an das Glasfasernetz angeschlossen.

Die zweite Runde begann im Jahre 2019. Hier wurden nach einer umfassenden Markterkundung Teile von Oberreitnau, Hoyren, Aeschach und Reutin als die weißen Flecken im Breitbandatlas identifiziert, die vordringlich zu versorgen sind. Man begann mit dem Ausbau in Oberreitnau und die Arbeiten im Ortskern wurden im Zeitplan vorgezogen, um danach zeitnah auch die Schule versorgen zu können.

Für die hierfür notwendigen Arbeiten, deren Kosten im Gesamtangebot der TK Lindau enthalten sind, erhielt die Stadt Lindau eine 70 %-Förderung, die im vergangenen Jahr ausgezahlt wurde.

Förderung von Glasfaseranschlüssen und WLAN für öffentliche Schulen in Bayern

Diese sogenannte Glasfaserrichtlinie existierte bereits zum Zeitpunkt des oben genannten Breitbandausbaus. Im Wissen, dass die Voraussetzungen für einen Anschluss in Oberreitnau rechtzeitig geschaffen werden, konnte bereits im April 2019 der Förderantrag für die Grundschulen Oberreitnau und Hoyren, sowie die Mittelschule Aeschach gestellt werden. Mit dieser Förderung, die Ende 2021 endet, möchte der Freistaat Bayern sicherstellen, dass eine gigabitfähige und durchgängige Glasfaser-Infrastruktur bis in die Schulgebäude entsteht. Die Stadt hat durch diese Maßnahmen sichergestellt, dass alle städtischen Schulgebäude inzwischen diesem Standard entsprechen.

Zu den Gesamtkosten in Höhe von 39.502 € erhielt die Stadt Lindau(B) eine Zuwendung in Höhe von 31.602 €, was einem Eigenanteil von 7.900 € entspricht. Die Maßnahme wurde im Jahre 2020 abgerechnet. Die Mittel sind noch im Laufe des Jahres 2020 eingegangen.

Förderprogramm Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer

Ebenfalls nahezu zeitgleich wie die oben genannten Programme legte der Freistaat, gespeist durch Mittel aus dem DigitalPakt Schule, mit dem „Digitalbudget“ ein weiteres Förderprogramm auf. Damit wird die Anschaffung und Inbetriebnahme digitaler Geräte für den Einsatz in den Unterrichtsräumen gefördert. Ziel ist die Einführung des digitalen Klassenzimmers, um digitales Lernen und Lehren unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen. Voraussetzung für die Antragsberechtigung sind Medienkonzepte, die von allen Schulen erstellt und fortgeschrieben werden müssen.

Berechnet nach Parametern wie Schülerzahlen, Schularten und gegebenenfalls Zugehörigkeit zu Sozialräumen mit besonderem Handlungsbedarf wurde der Stadt Lindau (B) ein Gesamt-Förderbudget (maximal 90 % der Kosten) in Höhe von 96.700 € zur Verfügung gestellt. Entsprechend den Wünschen der Schulen wurden insgesamt 96 Laptops, 8 digitale Dokumentenkameras, 38 weitere Dokumentenkameras und 28 Schulbeamer beschafft und nach entsprechender Einrichtung durch die städtische IT-Abteilung an die Schulen ausgeliefert.

Im Jahre 2020 wurde die Maßnahme gegenüber der Regierung von Schwaben abgerechnet. Bei Gesamtkosten in Höhe von 122.700 € verblieb dabei für die Stadt Lindau (B) ein Eigenanteil in Höhe von 26.000 € (ca. 21 %).

Corona-Pandemie-bedingte Förderprogramme

  1. Sonderbudget Leihgeräte

Aufgrund der Corona-bedingten Schulschließungen wurde dieses Programm im Juni 2020 aufgelegt. Wiederum gespeist aus dem DigitalPakt Schule sollten damit schulgebundene mobile Endgeräte zum Verleih an Schülerinnen und Schüler, die nicht über geeignete Geräte verfügen, beschafft werden. Das von den staatlichen Stellen errechnete Budget für die Stadt Lindau (B) betrug zunächst 54.800 € und wurde in einer 2 Förderrunde zur Ausschüttung von Restmitteln auf 78.400 € erhöht.

In enger Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Kinder, Jugend und Sport, den Schulleitungen und der IT-Abteilung wurde der Bedarf ermittelt und jeweils zeitnah in einen Förderantrag umgesetzt. Mit den Mitteln, die nahezu eine 100 %-Förderung darstellen und im Voraus ausbezahlt wurden, konnten insgesamt 54 Laptops und 90 iPads, jeweils mit Zubehör, Garantie und MDM beschafft werden.

Nach Lieferengpässen seitens der beauftragten Firma trafen die Geräte zum Beginn des Schuljahres 20/21 ein und konnten nach Einrichtung durch die städtische IT-Abteilung an die Schulen ausgeliefert werden.

Die Gesamtkosten für die beschafften Gegenstände belaufen sich auf 82.100 €, was nach Abzug der Förderung einen Eigenanteil der Stadt in Höhe von 3.700 € bedeutet.

  1. Sonderbudget Lehrerdienstgeräte

In einem weiteren schnellen Schritt sorgte der Freistaat nach Bekanntmachung am 11.01.2021 mit dem Sonderbudget Lehrerdienstgeräte für die digitale Versorgung der Lehrer. Da die Kommunen als Sachaufwandsträger für die Ausstattung der beim Staat angestellten Lehrer nicht zuständig sind, ist in diesem Programm erstmals der immens erhöhte personelle und zeitliche Aufwand der kommunalen IT-Abteilungen durch eine Verwaltungskostenpauschale berücksichtigt, die mit der Förderung ausbezahlt wird.

Der Stadt wurde mitgeteilt, dass errechnet nach Lehrerzahlen und Schularten insgesamt 63 Geräte beschafft werden können und dafür eine pauschale Förderung in Höhe von 63.000 € in Aussicht gestellt wird. Der Förderantrag wurde zeitnah am 04.02.2021 gestellt, der Bewilligungsbescheid traf Mitte April 2021 hier ein.

Entsprechend den Wünschen der Lehrerschaft wurden insgesamt 27 Laptops und 36 iPads incl. Zubehör, wie Tastaturen und Stifte, sowie Garantien etc. beschafft. Die Geräte sind schon eingetroffen und die bewilligten Fördermittel werden in Kürze erwartet.
Die Kosten werden 52.600 € betragen und nach Berechnung durch die Förderstelle werden voraussichtlich ca. 10.000 € für die Leistungen der IT-Abteilung bei der Stadt Lindau (B) verbleiben.

  1. Sonderprogramme für technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften

Rechtzeitig vor der Herbst/Wintersaison wurde von der Staatsregierung im Oktober 2020 noch ein weiteres Sonderprogramm verabschiedet, mit dem Investitionen in technische Geräte unterstützt werden sollten, die das infektionsschutzgerechte Lüften in Klassenzimmern und Fachräumen an den Schulen verbessern.

Die Abteilung Kinder Jugend und Sport hat zeitnah 37 CO2-Messgeräte beschafft und auch bereits im Oktober an die Schulen ausgeliefert. Die Förderung erfolgte auf Grundlage der Schülerzahlen und beträgt laut Bewilligungsbescheid 8.100 €. Da die Geräte zu diesem Preis beschafft werden konnten, ist von einer 100%-Förderung auszugehen.

Nach Überprüfung der baulichen Voraussetzungen zu infektionsschutzgerechtem Lüften direkt in den Schulen wurden 31 Luftreinigungsgeräte gekauft. Die Zahl richtete sich nach der Anzahl der Klassenzimmer, in denen eine ausreichende Belüftung durch bloßes Öffnen der Fenster nicht möglich ist. Die Lieferung der Geräte an die Schulen erfolgte Mitte April. Zu den Kosten in Höhe von 109.200 € gewährte der Freistaat eine Förderung in Höhe von 54.250 €.

Förderprogramm digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen (dBIR)

Dieses Programm zur Umsetzung der Bund/Länder-Verwaltungsvereinbarung DigitalPakt Schule wurde im Juli 2019 bekanntgemacht. Ergänzend zum Programm Digitales Klassenzimmer kann hier eine umfassende Förderung der digitalen Infrastruktur erfolgen. Förderfähig sind von Maßnahmen zur digitalen Vernetzung in den Schulen, über den Aufbau der WLAN-Infrastruktur auch Anzeige- und Interaktionsgeräte, digitale Arbeitsgeräte, mobile Endgeräte, bis hin zu notwendigen baulichen Maßnahmen und Beraterleistungen.

Da umfassende Konzepte für alle Schulen erstellt werden müssen, hat sich in der Stadtverwaltung eine Gruppe aus Mitarbeitern der IT-Abteilung, der Abteilung Kinder, Jugend und Sport, sowie der Kämmerei gebildet. Pandemiebedingt mussten die bereits begonnen Arbeiten wegen der Umsetzung der Sonderprogramme unterbrochen werden.

Inzwischen wird wieder mit Nachdruck an dem Projekt gearbeitet. Zusammen mit der Lehrerschaft wurde von einer Beraterfirma der IST-Zustand und der Bedarf an digitalen Geräten ermittelt. Die vorhandene digitale Infrastruktur wurde von der IT-Abteilung erfasst und derzeit wird gemeinsam an der Gesamtkonzeption gearbeitet. Es ist geplant, in der Juli-Sitzung dem Stadtrat darüber zu berichten.

Der Stadt Lindau (B) steht aus dem Programm ein Budget an Zuwendungen in Höhe 425.791 € zur Verfügung. Der Förderantrag ist bis 31.12.2021 zu stellen und die Maßnahme bis zum 30.06.2023 abzuschließen.

Fachliche Bewertung

Die zur Verfügung stehenden Förderprogramme zur Digitalisierung der Schulen wurden bisher umfassend und zeitnah genutzt.

Beschluss

Der Finanzausschuss nimmt den Sachstandbericht zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Abstimmungsbemerkung
Stadtrat Brombeis bedankt sich bei Frau Zanker und Frau Paredes für den Einsatz zur Prüfung und Beschaffung von Fördermittel. Stadträtin Rundel ergänzt, dass der Dank auch an Frau Schönherr und die IT-Abteilung geht, die bei der Umsetzung geholfen haben.

Datenstand vom 18.06.2021 09:03 Uhr