Vorgeschichte / gefasste Beschlüsse
Im Rahmen des ISEK, das im Dezember 2015 vom Stadtrat beschlossen wurde, erfolgte die Erarbeitung des Gesamtstädtischen Freiraumkonzeptes Lindau 2030 mit den sogenannten Landschaftsfingern.
Im Zuge der Gartenschau 2021 wurde das erste Projekt des Freiraumkonzeptes der „Ring aus Inselgärten“ zum Großteil schon verwirklicht. Auch auf dem Festland wurden einzelne Maßnahmen umgesetzt (z.B. Naturbeobachtungsteg Reutiner Bucht).
Nach der Insel rückte das Konzept für das Festland, die Gestaltung der Landschaftsfinger, in den Fokus.
Im Januar 2021 hat der Finanzausschuss eine Haushaltsstelle für das Landschaftsplanerische Detailkonzept mit 50.000 € geschaffen und beschlossen.
Inhaltlich hat sich der Bau- und Umweltausschuss in seinen Sitzungen vom 20. Oktober 2020 und 20. September 2021 im Rahmen der damals jährlichen Projekt- und Haushaltsanmeldungen (Empfehlungen des Bau- und Umweltausschusses an den Finanzausschuss bzw. Stadtrat) mit dem Thema befasst und 2020 einstimmig beschlossen, 2021 zur Kenntnis genommen.
Im Jahre 2020 fanden Spaziergänge mit der Bürgerschaft durch die Landschaftsfinger statt, die vom Verein Natur in Lindau e.V. organisiert wurden und an denen auch Vertreter der Stadt und der GTL teilgenommen haben.
Parallel hierzu wurde im Jahre 2020/21 die Freiflächengestaltungssatzung der Stadt Lindau überarbeitet, die das Grün im Innenbereich stärkt.
Im Jahre 2022 fanden Abstimmungsgespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) sowie die Betreuung einer studentischen Arbeit zum Thema statt. Ende 2022/Anfang 2023 wurden im Rahmen einer Ausschreibung mehrere Angebote eingeholt für das Detailkonzept Landschaftsfinger. Im März 2023 wurde das Projekt dann an wgf aus Nürnberg vergeben.
Nach internen Arbeitstreffen zwischen GTL und Stadtplanung fand im Juli 2023 ein Termin mit der Arbeitsgruppe zu den Landschaftsfingern statt. In dieser Arbeitsgruppe waren Stadträte, Stadtheimatpfleger, die Untere Naturschutzbehörde und die Stadtverwaltung/GTL vertreten. Man verständigte sich darauf, zunächst zwei bis drei Lupenräume genauer zu betrachten und für diese Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten. Dabei wurde darauf geachtet, die unterschiedlichen Stadtteile zu berücksichtigen und Bereiche auszuwählen, die aufgrund von baulichen Maßnahmen einer gewissen Dynamik unterliegen.
Im August 2023 fand dann das erste Arbeitsgespräch mit dem Büro wgf statt.
Im Stadtrat vom 25. Oktober 2023 erfolgte eine Bekanntgabe über die Bürgerbeteiligung, die im Rahmen der Erstellung des Detailkonzeptes vorgesehen war.
Die drei Bürgerbeteiligungstermine, bei denen die Lupenräume jeweils vor Ort im entsprechenden Stadtteil mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden sollen, haben nun stattgefunden:
1. Landschaftsfinger: „Am Großen See“, östliches Bodenseeufer
Bereich Max-Halbe-Weg einschließlich Sportgelände, zeitgemäße Gestaltung als Schwerpunkt zur Naherholung mit Sport-, Spiel- und Ruhebereichen.
Termin: Montag, 20. November 2023, 19 Uhr im Treffpunkt Zech, Adelheid-Donderer-Str. 1 mit 20-25 TeilnehmerInnen
2. Landschaftsfinger: „Berg und Tal“, Hoyerberg
Bereich Hoyerberg vom Schlössle über das Bismarck-Denkmal zum Torggel, Weinbau/städtischer Wein, Naturschutz, Besucherlenkung, Naherholung.
Termin: Dienstag, 21. November 2023, 19 Uhr im Weintorggel, Friedrichshafener Str. 119 mit 15-20 TeilnehmerInnen.
3. Landschaftsfinger: „Von Drumlin zu Drumlin“
Bereich Villa Engel/Christuskirche/Schloss Moos, Aeschachs letzten Grünbereich als Freifläche neu erschließen und gestalten.
Termin: Donnerstag, 30. November 2023, 19 Uhr im Neubau KIEZ bei der Christuskirche, Anheggerstraße 24 statt mit ca. 25 TeilnehmerInnen.
Als Diskussionsgrundlage hatte das Büro wgf sogenannte Strukturskizzen erstellt, in welchen in einem Luftbild verschiedene Ideen für die Freiräume, Wegevernetzungen etc. genannt waren.
Nach einer Begrüßung durch die Gastgeber (Treffpunkt Zech, Torggel, luv) und einer allgemeinen Einführung in das Thema durch Iris Möller und Meinrad Gfall hielt Herr Tauscher von wgf einen Impulsvortrag zum Thema und erläuterte den Ablauf der Bürgerwerkstatt. Aufgrund der vielen Teilnehmer in Zech und der räumlichen Bedingungen im Torggel fand die Moderation im Plenum statt, d.h. die Anwesenden konnten sich per Handzeichen melden und ihre Ideen einbringen. Die Anmerkungen wurden dann auf verschieden farbigen Kärtchen notiert und auf die Strukturskizze geklebt.
Von den Vortragenden wurde auch erläutert, dass es noch keinen „fertigen Plan“ gibt. Die Inhalte der Strukturskizzen würden Vorschläge und Anregungen darstellen, damit die BürgerInnen Ideen einbringen können. Für Zech wurde auch darauf hingewiesen, dass es hinsichtlich des Kunert-Areals (Zechwald-Areal) im nächsten Jahr eine separate Bürgerbeteiligung geben wird.
Als drei Kernfragen wurden definiert:
- Was ist bereits gut, was soll erhalten werden?
- Was ist nicht so gut und muss verbessert werden?
- Für welche Nutzungen oder Funktionen fehlen Angebote?
Was ist neu zu entwickeln?
Der Bürgerschaft wurde erläutert, dass das Büro wgf im weiteren Prozess unter Einbeziehung der Anregungen Detailpläne erstellt, die konkret umgesetzt werden können.
Als wesentliche Anregungen brachten die BürgerInnen ein:
In Zech:
Hartplatz Zech:
- Nutzung als Wohnmobilstellplatz soll möglichst bald aufgegeben werden
- Klärung der Zufahrt für den Platz
- Schaffung von Grillflächen, um Integration zu stärken
- Spielflächen schaffen (z.B. für Skater, Federball, Hüpfmöglichkeiten, Boule)
- Nutzung als Festplatz
- Kletterhalle (DAV), Klettergruppen aus Lindau müssen weit fahren, Bündelung mit Nutzungen der TSG, was die Infrastruktur angeht
Brauner Hund:
- Muss bleiben, ist eine Institution
- Verlagerung in neue Quartiersmitte Zechwaldareal wurde aber auch vorgeschlagen, Bebauung ist unschön
- Zustand des TSG Heimes ist verbesserungswürdig (z.B. Umkleide), TSG Bedarf abfragen
- Parkplätze verlegen ( P Metzeler am Wochenende frei)
Max-Halbe-Weg
- Breite soll bleiben, zweiten geschwungenen Spazierweg schaffen, ist Inliner Strecke für Kinder
- wird als Umleitungsstrecke/Ausweichstelle für Stadtbus genutzt
- nicht extra als Radweg ausbauen wegen Unfallrisiko
Allgemein:
- Maßnahmen von GTL am Spielplatz wurden sehr gelobt
- Zweites Basketballfeld und zweites Minispielfeld wäre gut
- Plätze für Jugendliche schaffen, Fresh-Conainer für Jugendliche integrieren
- Bäume zur Beschattung pflanzen (Obst- oder Nussbäume, die auch genutzt werden können)
- Öffentlich zugängliches Wasser (Brunnen) mit Trinkwasser
- Spielwiesen schaffen (Pflege)
- Kopernikusplatz als Festplatz nutzen
- Kinderfestgarage: Erhalt oder Ersatz
- Beschattete/Überdachte Sitzplätze für Erwachsene schaffen, Liegen und Sitzgruppen aufstellen
- Beleuchtung der Wege optimieren
- Offene Gärten / Urban Gardening (Paletten, Hochbeete, Gestaltung durch Kinder)
- „ungezwungene Gärten“ für Anwohner, keine Kleingartenanlage
- Wegeverbindung Brauner Hund – Bregenzer Straße: Qualitätsverbesserung nötig
- Parkmöglichkeiten an der Bregenzer Straße schaffen, so dass Autos bereits dort abgefangen werden und nicht in’s Viertel fahren
- Konflikt Fremdparker: oft stellen Radreisende tagelang ihre Fahrzeuge ab, Parkplätze sollten für Anwohner und Besucher beschränkt sein
- Geschlossene Mülleimer aufstellen (wegen Krähen)
- Öffentliche Toilette
- Keine Radwegeverbindung Richtung Leiblach ausweisen, wegen Konfliktpotential Radreisende / Fußgänger, Kinder
- Anwohner schätzen in Zech das gute soziale Miteinander, die Ruhe (größere Verkehrswege sind außerhalb, das soll auch so bleiben), die Nähe zum See, der braune Hund ist für viele der zentrale Punkt
In Hoyren:
- Wiesental sollte mitbetrachtet werden
- Wasserläufe als Potentiale, sollten in das Konzept integriert werden, Hochwasserschutz (v.a. Wiesental) mitbeleuchten
- Gewässerrenaturierung in Kombination mit Biotopverbund in Angriff nehmen, dafür gibt es Fördermittel
- Landschaftsraum hat hier negative Veränderungen erfahren durch Infrastruktur Bahn (Lärmschutz)
- Wegebestand muss überholt werden
- Wege v.a. für Fußgänger optimieren, Hoyerberg soll zu Fuß erwandert werden können
- Erschließung Hoyerbergschlössle soll verbessert werden, für alle Verkehrsarten
- Hoyerbergschlössle-Umwegung muss barrierefrei sein
- Treppe zum Hoyerberg sollte untergliedert werden mit Podesten
- Rundweg um Hoyerberg mit Stationen wäre gut
- Wegeverbindung Richtung Norden / Schönau verbessern
- Mehr Verweilmöglichkeiten schaffen (z.B. Bänke, auch überdachte Bänke/Pergolen)
- Kulturlandschaft soll gestärkt werden, Weinbau reinbringen, Obstbau ist aber sehr wichtig, v.a. alte Sorten Streuobst, Streuobstwiesen integrieren
- Großes Potential, weil dieser Bereich vom bürgerschaftlichen Engagement lebt (Hoyerbergschlössle, Torggel)
- Hoyerbergschlössle: Kulturgeschichte sollte mitbetrachtet werden
- Platz um den Torggel sollte aufgewertet werden
- Bismarckdenkmal in den Fokus rücken und aufwerten, hier Sitzmöglichkeiten schaffen
- Öffentliche Toilette fehlt
- Positiv ist, dass viele Flächen der Stadt gehören
- Schaffung von Gemeinschaftsgärten
- Pflege der Flächen überdenken, Beweidung
- Bodolz in Überlegungen miteinbeziehen
In Aeschach:
- Anregungen in Aeschach:
- Durchgängigkeit sichern (O-W und N-S)
- Querspange nördlich Schloss Moos fehlt
- Bestehende Wegeverbindungen (auch Trampelpfade) verbessern /reaktivieren, auch am Entenberg
- Zugänglichkeit für alle (Barrierefreiheit!)
- Querung Ludwig-Kick-Straße verbessern, v.a. Radwege in Richtung der Schulen
- Verkehrssicherungspflicht bei neuen Wegen zu den privaten Grundstücken beachten
- Baumbestand schützen, Bäume pflanzen
- Naturerlebnis ermöglichen / Wildnis erhalten
- Grünes Klassenzimmer erhalten und gestalterisch integrieren
- gute Durchgrünung der neuen Bebauung sicherstellen
- Urban Gardening
- Trenngrün zum Obstbau schaffen
- in der Umgebung von Hochbuch fehlen gliedernde Elemente in der Landschaft
- Treffpunkt/Versammlungsraum schaffen (z.B. Cafe im Palmenhaus, Villa Engel)
- Angebote für Jugendliche schaffen
- Angebote für Senioren schaffen (z.B. Boule, Trimm-Dich-Pfad)
- Freiluftbühne
- Biergarten in Aeschach fehlt
- Strukturen für Naherholung stärken (Sitzmöglichkeiten, Wege, Sportgeräte, Mülleimer, öffentliche Toilette)
- (Durchgangs-) Radverkehr aus neuen Park heraushalten
- Spielmöglichkeiten schaffen
- Trinkwasserbrunnen / Wasserspiel / Wassertretbecken