Jahresbericht Offene Jugendarbeit


Daten angezeigt aus Sitzung:  2. Sitzung des Hauptausschusses, 05.07.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Hauptausschuss (Stadt Lindau) 2. Sitzung des Hauptausschusses 05.07.2022 ö informativ 5

Sachverhalt

Seit dem Jahr 2020 ist die offene Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII wieder zurück in direkt städtischer Verantwortung. Das Team der offenen Jugendarbeit (Frau Berschl, Frau Krüger und Herr Taylor) hat im Oktober 2020 seine Arbeit aufgenommen. 

Offener Betrieb Jugendtreffs

Vier Mal in der Woche, haben die Einrichtungen für die Lindauer Jugendlichen geöffnet. Zu Beginn gab es noch eine 14tägige Öffnung am Montag. Diese wurde aufgrund der notwenigen Büro- und Abstimmungszeiten abgeschafft. Die aktuellen Öffnungszeiten schauen wie folgt aus:

  • Dienstag/ Donnerstag: Jugendtreff Fresh, von je 16-20 Uhr
  • Mittwoch/ Freitag: Jugendzentrum Xtra, von je 16-20 Uhr

Innerhalb dieser Zeiten können die Jugendlichen ihre Freizeit in den Treffs frei gestalten. Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Spiele auszuleihen, sportlich aktiv zu werden, etwas zu Essen und zu Trinken oder die Räume auch einfach nur zum Chillen zu nutzen. Zusätzlich gibt es während des Offenen Betriebs immer wieder kleinere Turniere und Aktionen, auf welche unter dem Punkt „Angebote, Projekte, Veranstaltungen“ näher eingegangen wird. Seit kurzem ist das Jugendzentrum Xtra zudem über den „Freifunk“ mit WLAN ausgestattet, worüber sich die Jugendlichen sehr gefreut haben. Dieser Freifunk ist derzeit nur für die Zeit der Biennale geplant, die Jugendlichen erhoffen sich allerdings ein dauerhaftes WLAN im Jugendzentrum Xtra.
Die Besucherzahlen haben im vergangenen Jahr zwischen 60 und drei Besucher:innen pro Öffnung geschwankt, wobei die geringen Zahlen hauptsächlich in den Zeiten der 2G/3G-Regelungen vorkamen. Hier wurde deshalb auf eine „hybride“ Jugendarbeit umgestellt. Zwei Mal die Woche gab es eine Öffnung des Jugendzentrums Xtra und zwei Mal gab es digitale Angebote. Die digitalen Angebote wurden allerdings nur mäßig angenommen und vor allem von dem Stammpublikum.
Das Jugendzentrum Xtra hat im Schnitt 25 Besucher:innen pro Öffnung, wobei der Freitag etwas stärker ausgelastet ist. Der Jugendtreff Fresh, welcher auch um einiges kleiner ist, hat im Schnitt 7 Besucher:innen pro Öffnung. Insgesamt gab es zwischen Juli 2021 und Ende Mai 2022 einen Durchlauf von 2680 Jugendlichen. Davon waren ca. ein Fünftel aller Besucher:innen weiblich, der Rest männlich. Als divers hat sich bei den Besucher:innen niemand gesehen. 

Jugendwerft/ Jugendbudget

Die geplante Jugendwerft im November 2021 musste leider kurzfristig, auf Grund der hohen Corona-Fallzahlen, abgesagt werden. Eine digitale Version der Jugendwerft gab es nicht. 
Das Jugendbudget 2021 dagegen wurde digital vergeben. Dabei haben drei Projektteams ihre Ideen und Aktionen vor einem kleinen Fachgremium vorgestellt. Das Gremium bildeten Vertreter:innen aus dem Fachkreis Jugendarbeit. Alle drei Projekte konnten dabei überzeugen und haben eine Förderbestätigung erhalten. Sie haben nun bis zum November 2022 Zeit ihr Projekt umzusetzen. Die Jugendgruppe von LUV organisiert U16-Partys, die Musiker aus dem Xtra haben sich neues Equipment für ihre Bühne gewünscht, damit sie dort wieder auftreten können und zwei junge Lindauer:innen bauen in Eigenregie ein Tonstudio ins Jugendzentrum.

Die Jugendwerft 2022 hat am 11. Mai stattgefunden. Trotz der vielen Werbung in den Schulen, über verschiedene SocialMedia-Kanäle sowie Plakaten und Flyern in Geschäften, dem Stadtbus usw., war diese leider nicht sehr gut besucht. Gerade einmal 20 Jugendliche haben sich an diesem sehr sonnigen und erstmals warmen Abend im Club Vaudeville eingebracht. Dabei wurde ein kommunalpolitisches Thema – die Gestaltung der Hinteren Insel – in die Jugendwerft eingebettet und auch sonst das Rahmenprogramm jugendgerecht gestaltet. Auf Grund der geringen Teilnehmendenzahl wurde kurzfristig der OpenSpace-Teil gekürzt und die Jugendlichen haben sich an der Station zur Gestaltung der Hinteren Insel mit den Mitarbeitern des Stadtbauamtes austauschen und einbringen können.
 
Außerdem wurde das Jugendbudget an diesem Abend vergeben. Für das Jugendbudget 2022 haben sich vier Projektgruppen um Gelder bemüht, die Gesamtsumme von 20.000,- € wurde dabei nicht voll ausgeschöpft. Über die Gelder dürfen sich Lindau Move e.V. mit zwei Projekten freuen, der RC Cars Bodensee und eine Lindauer HipHop Crew. Alle Projektgruppen werden in dem kommenden Jahr Workshops und Aktivitäten kostenfrei für junge Lindauer:innen anbieten und mit dem Projektgeldern ihre Stadt gestalten. 

Für die Zukunft, werden die Rahmenbedingungen für die Jugendwerft geprüft und der Termin voraussichtlich weiter in den Winter/Frühjahr verlegt. Eine dauerhafte und erste Kooperation mit den Schulen hierfür wäre wünschenswert. Die Einbettung aktueller kommunaler Themen kam gut an. Außerdem muss das Jugendbudget noch niederschwelliger gestaltet werden. Bereits in den ersten zwei Durchläufen war es schwierig das Jugendbudget bekannt zu machen und die Hemmungen für die Umsetzung bei den Jugendlichen abzubauen. 

Angebote, Projekte, Veranstaltungen

Seit der Wiedereröffnung des Xtras im Juli 2021, finden neben den regulären Öffnungszeiten regelmäßig Angebote und Projekte in den Einrichtungen statt. Beispielsweise gab es 2021 eine Halloweenparty, an der ca. 50 Jugendliche teilgenommen haben. Weiter haben die Jugendlichen immer wieder im Rahmen von Aktionen den Jugendtreff Fresh neu gestaltet: Sie haben die Wände gestrichen und ihre Lieblings-Gamingcharaktere darauf verewigt oder zusammen mit der GTL den Außenbereich neu eingesät und bepflanzt. Eine weitere große Aktion, war das Basketball-Turnier am Sina-Kinkelin-Platz, bei dem über 20 Jugendliche mitgespielt haben. Aber auch die Grill- und Kochabende, Kicker- und Billardturniere, Kino- und Cocktailabende haben den Jugendlichen viel Freude bereitet und wurden stets gut angenommen.  
Damit die Jugendlichen sich rechtzeitig über die Angebote informieren können, wird immer kurz vor Monatsbeginn ein neues Aktionsprogramm gepostet. Bei der Planung der Angebote bringen sie sich ebenso ein, wie bei deren Umsetzung. Veröffentlicht werden die Angebote auf unserer Website (www.jugend-lindau.de) und vor allem über unsere SocialMedia-Accounts. Weiter werden Plakate und Flyer verteilt.
Für die kommende Zeit sind zudem zwei Graffiti-Workshops geplant. Einer in Kooperation mit der GTL zur Verschönerung der Abfallcontainer für die Feierhotspots und einer in Kooperation mit der Seemeisterstelle in Lindau zur Verschönerung eines besprühten Häuschen. Außerdem werden wir jeweils mit einem Stand bei dem Stadtfest und dem Umsonst&Draußen-Festival in Lindau dabei sein. 

Kooperationen und Netzwerkarbeit

Neben der direkten Arbeit mit den Jugendlichen, ist die Netzwerkarbeit in diesem Bereich unumgänglich. Hierfür organisieren wir zwei Mal im Jahr unseren Fachkreis für Jugendarbeit, bei dem Vertreter:innen aus anderen Institutionen, der Stadtverwaltung und aus dem Stadtrat teilnehmen. Die Vertreter:innen aus dem Bereich Schule und Jugendliche selbst sind schwieriger zu erreichen, wären aber mit Sicherheit eine Bereicherung. Im Schnitt sind wir 20 Teilnehmende im Fachkreis und nutzen die Zeit für allgemeine Jugendthemen oder für die Planung für gemeinsame Aktionen. Auch die beantragten Projekte für das Jugendbudget werden im Rahmen des Fachkreises besprochen. 
Für den Austausch innerhalb des Arbeitsfeldes „Offene Jugendarbeit“ nehmen wir an den Regio-Treffen für Jugendarbeit im Bodenseekreis sowie im Landkreis Lindau teil. Außerdem besuchen wir regelmäßig das digitale Mediennetzwerktreffen, den AK Familie oder Tauschen uns im Rahmen von BarCamps aus. 
Für unsere Angebote kooperieren wir unter anderem mit dem Treffpunkt Zech, dem Kreisjugendring Lindau, mit der Jungen Kirche - LUV, dem Familienstützpunkt Lindau, dem Club Vaudeville e.V., Lindau Move e.V., u.v.m. 

Fachliche Bewertung

Der Tätigkeitsbericht und Ausblick wird von der Leiterin der Offenen Jugendarbeit Frau Berschl den Mitgliedern des Hauptausschusses vorgestellt. 

Diskussionsverlauf

Die Abteilungsleiterin Kinder / Jugend / Sport, Frau Zanker, teilt mit, dass die zuständige Kollegin Frau Berschel für diesen Vortrag erkrankt sei und sie die Fragen gerne an Frau Berschel mitnehmen wird.

Stadträtin Rundel fände es wünschenswert, wenn hier eine Zusammenarbeit mit den Schulen stattfinden würde.

Frau Zanker teilte daraufhin mit, dass die Mitarbeiter aus der offenen Jugendarbeit in den Schulen waren, aber nicht an die Jugendlichen herankommen. Sie wollen versuchen, es zu intensivieren indem für Jugendwerft intensiv Werbung gemacht werden soll.

Stadträtin Sommerweiß meint, dass die Pausen in den Schulen hierfür mehr genutzt werden sollen.

Oberbürgermeisterin Dr. Alfons bedankt sich und teilt mit, dass der Vortrag nur zur Kenntnis war.

Beschluss

Der Hauptausschuss nimmt den Tätigkeitsbericht der Offenen Jugendarbeit zur Kenntnis. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.09.2022 09:23 Uhr