Daten angezeigt aus Sitzung:
1. Sitzung des Kulturausschusses, 17.05.2023
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Herr Dr. Peer Frieß aus München erläutert kurz den Sachverhalt:
Die Stadt Lindau verfügt über keine moderne Stadtgeschichte. Die letzte Abhandlung ist die zweibändige Ausgabe von Karl Wolfart aus dem Jahre 1909. Für das 19. Und 20. Jahrhundert gibt es keinen Gesamtüberblick. Insbesondere im Zusammenhang mit der Neueröffnung des Stadtmuseums sollte eine moderne Stadtgeschichte für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Interessierten an Lindaus Geschichte, entstehen, bzw. fortgeschrieben werden. Neben einer gedruckten Ausgabe sollte es unter Beteiligung der Bevölkerung, auch digitale Angebote und zeitgemäß ansprechende Vermittlungsformen geben.
- Zur Umsetzung des Projekts wird eine Steuerungsgruppe installiert, bestehend aus
- dem Herausgeber (= Historiker - Koordination der Forschung u. Redaktion d. Beiträge),
- einer Vertretung des Kulturamts (Einbindung d. städtischen Kultureinrichtungen),
- der Leitung des Fundraising-Projekts (Finanzcontrolling),
- einer Vertretung des Historischen Vereins von Lindau (Bürgerbeteiligung),
die dem Kulturausschuss jährlich über den Fortgang des Projekts berichtet.
Fachliche Bewertung
Das Kulturamt empfiehlt dem Kulturausschuss den Prozess einer modernen Stadtgeschichtsschreibung anzugehen und damit die kulturelle und historische Identität unserer Stadt und ihrer vielschichtigen, Bevölkerungsstruktur gerecht zu werden und auch „blinde Flecken“, in der Geschichtsschreibung zu schließen.
Finanzielle Auswirkungen
Vorschlag zur Finanzierung des Projektes:
- es werden 10 Jahre lang 5.000,- € p.a. angespart, (HH-Beratungen 2024)
wird analog dem Cavazzen-Förderverein ein Fundraising-Projekt gestartet,
werden zusätzliche Fördermittel eingeworben (Kulturfond Bayern, Bezirk Schwaben, …).
Gesamt: Gesamtsumme 130.000 € (50.000.- Stadt / 50.000.- Förderverein / 30.000.- Zuwendungen aus evtl. Fördertöpfen.
Diskussionsverlauf
Stadträtin Rundel versteht den Wunsch nach einer neuen Stadtgeschichte, sieht aber in der momentanen Situation der Haushaltskonsolidierung keine Möglichkeit, dieses Projekt jetzt umzusetzen. Es handelt sich hierbei auch um keine Pflichtaufgabe, deshalb sollte heute darüber auch kein Beschluss gefasst werden.
Stadtrat Prof. Dr. Schöffel möchte wissen, ob man mit einer Stadtgeschichte Geld generieren kann.
Herr Dr. Frieß erklärt, dass eine Refinanzierung durch Buchverkäufe nicht möglich ist, da hier nach Abzug der Kosten des Verlages, nur ca. 1/3 der Einnahmen beim Herausgeber bleiben.
Stadtrat Hummler teilt mit, dass er den Erhalt und die Aufarbeitung der Stadtgeschichte für sehr wichtig hält und hier bei den Finanzen abzuwägen ist. Der Gedanke, diese Stadtgeschichte neu zu schreiben, müsse unbedingt weiterverfolgt werden.
Stadträtin Dorfmüller stellt den Antrag, diesen Punkt zu vertagen, bis die Haushaltskonsolidierungen abgeschlossen sind und dann im Kulturausschuss im Herbst 2023 neu auf die Tagesordnung zu setzen.
Beschluss
Der Kulturausschuss beschließt, dem Antrag von Stadträtin Dorfmüller zu folgen, über diesen Tagesordnungspunkt nach den Haushaltskonsolidierungen in der Herbstsitzung des Kulturausschusses zu beraten.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 11, Dagegen: 2
Datenstand vom 04.07.2023 10:42 Uhr