Freiraumkonzept / Landschaftsfinger - Sachstandsbericht


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 16.04.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Umweltausschuss (Stadt Lindau) 1. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses 16.04.2024 ö informativ 3

Sachverhalt

Im Bau- und Umweltausschuss vom 11. Januar 2024 wurde über die weitere Bearbeitung des gesamtstädtischen Freiraumkonzeptes Lindau 2023 und die vertiefende Betrachtung von drei Lupenräumen auf dem Festland berichtet. Es wurde ein Überblick gegeben über die drei Bürgerbeteiligungen in Zech, Hoyren und Aeschach, die im November 2023 stattgefunden haben.
Die zahlreichen Hinweise der Bürger für die Lupenräume wurden gesammelt und vom Büro wgf in Absprache mit der Stadtplanung und GTL in die Planungen umgesetzt.

In der Sitzung wird zunächst ein Überblick gegeben, inwiefern das Freiraumkonzept insgesamt fortgeschrieben wird. Hierbei geht es um die übergeordneten Themen Vernetzen, Entlasten, Schützen, Gestalten. Die Themen werden weiter unten kurz erläutert. Das Thema „Gestalten“ wird bereits in den Lupenräumen konkretisiert. Über die anderen Themen soll ausführlich nach deren Fertigstellung im Stadtrat berichtet werden.

Schwerpunkt dieser Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sind die Lupenräume. Es wird gezeigt, inwiefern die Anregungen der Bürger in den Planungen Eingang gefunden haben. Beim jeweiligen Lupenraum ist vermerkt, ob diese zeichnerisch berücksichtigt wurden. Wenn in der Auflistung nichts vermerkt ist, konnte die jeweilige Anregung in den Plänen aus unterschiedlichen Gründen nicht zeichnerisch konkretisiert werden.
Einige Anregungen können auch von der GTL im Rahmen der jährlichen Unterhaltsarbeiten berücksichtigt werden (Bsp. Ausstattung, Mülleimer, Beleuchtung, Grillplätze).

In der Sitzung wird zudem mündlich über die Veranstaltung „Ergebnisvorstellung zur Bürgerbeteiligung Landschaftsfinger“ berichtet, die am 10. April 2024 stattgefunden hat. 

Vernetzen
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Wachstums der Stadt werden in den Landschaftsfingern zukünftig mehr Menschen nach Bewegungs- und Entspannungsmöglichkeiten suchen. Der Ausbau alter und neuer Wege bestimmt, ob und wie Landschaft wahrgenommen wird. Die Wertschätzung der Landschaft wird durch die Erlebbarkeit gesteigert und der Erhalt der Frei- und Grünflächen zwischen den einzelnen Ortsteilen auf dem Festland kann besser gesichert werden.

Entlasten
„Entlasten“ bedeutet die Erarbeitung von Zielen zum Erhalt und zur Entwicklung stadtklimatisch bedeutsamer Räume im Freiraum der Stadt Lindau mit den Schwerpunkten 
  • Kaltluftentstehungsflächen und Abflussbahnen vor Bebauung zu schützen (z.B. landwirtschaftliche Flächen, Grünland, Golfplatz…)
  • Bestehende Entlastungsflächen zu erhalten und zu schützen (Grün- und Freiräume mit hohem Gehölz- und Baumbestand und Beschattung)
  • Flächen zu Entlastungsflächen aufzuwerten
  • Rückhalteflächen für Starkregenereignisse vorzuhalten.

Schützen
Ziel ist, die Landschaftsfinger durch geeignete Instrumente als Freiräume mit hoher Bedeutung für die Gliederung der Stadtteile, für die Erholung, für die Klimaanpassung und den Biotopverbund zu erhalten und zu schützen. Hier bieten die Bauleitplanung sowie andere Fachplanungen wichtige Steuerungsinstrumente:
Informell: Berücksichtigung der Landschaftsfinger in alle Planungen, Sensibilisierung der Bürgerschaft z.B. durch Information.
Formell: Berücksichtigung der Landschaftsfinger bei FNP-Änderungen und Fortschreibungen, in Bebauungsplanverfahren, Ausweisung von Schutzgebieten (z.B. Landschaftsschutzgebiete).

Gestalten
Ziel der Aktualisierung des Freiraumkonzeptes „Lindau 2030“ war von Anfang an möglichst konkrete Planungen zu erarbeiten, die zeitnah umgesetzt werden können. Dazu hat eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Stadtverwaltung und der Politik drei Schwerpunkte definiert: Zech mit dem „Max-Halbe-Weg“ und dem Sportplatz, den Hoyerberg mit Schlössle, Bismarckdenkmal und Torggel sowie den Bereich im Umfeld der ehemaligen Stadtgärtnerei / Christuskirche / Schloss Moos in Aeschach.
Alle drei Standorte haben eines gemeinsam: Es stehen in absehbarer Zukunft bauliche Veränderungen an, die die Landschaftsfinger in ihrem Umfeld tangieren. Jeder „Lupenraum“ hat seine landschaftlichen Vorzüge und soll durch gezielte Maßnahmen eine verbesserte Aufenthaltsqualität bekommen unter der Berücksichtigung der Belange der Klimaanpassung und Förderung der Biodiversität.

Fachliche Bewertung

ZECH (Landschaftsfinger „Am großen See - Östliches Bodenseeufer)
Der Freiraum „Max-Halbe-Weg“ zwischen den Kirchen St. Maria und Versöhnerkirche soll erhalten und als Naherholungsgebiet für alle Zecher ausgebaut werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf einem verbesserten Angebot für Sport und Spiel für alle Altersklassen. Daneben laden alte und neue Sitzmöglichkeiten zum Verweilen im Schatten ein. 
Ein neuer Weg verbindet den Max-Halbe-Weg weiter zur Robert-Bosch-Straße und entlang der Kläranlage zur Leiblach und zum Zechwald, so dass ein neuer innerörtlicher Rundweg möglich wird.
Die vorgebrachten Wünsche aus der Bürgerbeteiligung vom 20. November 2023 im Treffpunkt Zech wurden wir folgt berücksichtigt:
Hartplatz Zech:
  • Nutzung als Wohnmobilstellplatz soll möglichst bald aufgegeben werden 
    >>> in Planung berücksichtigt, Ersatzstandort notwendig
  • Klärung der Zufahrt für den Platz   >>> in Planung berücksichtigt
  • Schaffung von Grillflächen, um Integration zu stärken   >>> GTL
  • Spielflächen schaffen (z.B. für Skater, Federball, Hüpfmöglichkeiten, Boule)
    >>> in Planung berücksichtigt
  • Nutzung als Festplatz
  • Kletterhalle (DAV), Klettergruppen müssen weit fahren, Bündelung mit Nutzungen der TSG, was die Infrastruktur angeht   >>> in Zukunftsvariante berücksichtigt
Brauner Hund:
  • Muss bleiben, ist eine Institution   >>> in Planung berücksichtigt
  • Verlagerung in neue Quartiersmitte Zechwaldareal wurde aber auch vorgeschlagen, Bebauung ist unschön   >>> in Zukunftsvariante berücksichtigt
  • Zustand des TSG Heimes ist verbesserungswürdig (z.B. Umkleide), TSG Bedarf abfragen   >>> in Zukunftsvariante berücksichtigt
  • Parkplätze verlegen (P Metzeler am Wochenende frei)   >>> in Zukunftsvariante berücksichtigt
Max-Halbe-Weg
  • Breite soll bleiben, zweiten geschwungenen Spazierweg schaffen, ist Inliner Strecke für Kinder   >>> in Planung berücksichtigt
  • wird als Umleitungsstrecke/Ausweichstelle für Stadtbus genutzt >>> in Planung berücksichtigt
  • nicht extra als Radweg ausbauen wegen Unfallrisiko    >>> in Planung berücksichtigt
Allgemein:
  • Maßnahmen von GTL am Spielplatz wurden sehr gelobt
  • Zweites Basketballfeld und zweites Minispielfeld wäre gut >>> in Planung berücksichtigt
  • Plätze für Jugendliche schaffen, Fresh-Conainer für Jugendliche integrieren   >>> in Planung teilweise berücksichtigt
  • Bäume zur Beschattung pflanzen (Obst- oder Nussbäume, die auch genutzt werden können) >>> in Planung berücksichtigt
  • Öffentlich zugängliches Wasser (Brunnen) mit Trinkwasser >>> in Planung berücksichtigt
  • Spielwiesen schaffen (Pflege) >>> in Planung berücksichtigt
  • Kopernikusplatz als Festplatz nutzen >>> in Planung berücksichtigt
  • Kinderfestgarage: Erhalt oder Ersatz
  • Beschattete/Überdachte Sitzplätze für Erwachsene schaffen, Liegen und Sitzgruppen aufstellen   >>> in Planung berücksichtigt
  • Beleuchtung der Wege optimieren   >>> GTL
  • Offene Gärten / Urban Gardening (Paletten, Hochbeete, Gestaltung durch Kinder)
  • „ungezwungene Gärten“ für Anwohner, keine Kleingartenanlage
  • Wegeverbindung Brauner Hund – Bregenzer Straße: Qualitätsverbesserung nötig >>> GTL
  • Parkmöglichkeiten an der Bregenzer Straße schaffen, so dass Autos bereits dort abgefangen werden und nicht in’s Viertel fahren >>> in Zukunftsvariante berücksichtigt
  • Konflikt Fremdparker: oft stellen Radreisende tagelang ihre Fahrzeuge ab, Parkplätze sollten für Anwohner und Besucher beschränkt sein
  • Geschlossene Mülleimer aufstellen (wegen Krähen) >>> GTL
  • Öffentliche Toilette
  • Keine Radwegeverbindung Richtung Leiblach ausweisen, wegen Konfliktpotential Radreisende / Fußgänger, Kinder >>> in Planung berücksichtigt
  • Anwohner schätzen in Zech das gute soziale Miteinander, die Ruhe (größere Verkehrswege sind außerhalb, das soll auch so bleiben), die Nähe zum See, der braune Hund ist für viele der zentrale Punkt

HOYERBERG (Landschaftsfinger „Berg und Tal“)
Der Hoyerberg ist der Aussichtsberg der Lindauer schlechthin und wird nach der erfolgreichen Sanierung des Schlössle noch mehr Menschen anziehen. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, soll der Hoyerberg, vom Torggel über das Bismarckdenkmal und das Schlössle durch die Sanierung alter Wege und die Neuanlage neuer Wege mit Sitzmöglichkeiten als Panorama-Rundweg noch mehr erlebbar werden. Neben der bekannten Aussicht ist der Hoyerberg als Drumlin mit Extensivwiesen und Streuobst-Bäumen ein besonderes Juwel im Lindauer Naturraum. 
Wenn es gelingt, gemeinsam mit einem heimischen Winzer unterhalb des Schlössles einen Weinberg anzulegen, dann könnte auch ein „Lindauer Stadtwein“ angebaut werden.
Die vorgebrachten Wünsche aus der Bürgerbeteiligung vom 21. November 2023 im Torggel wurden wie folgt berücksichtigt:
  • Wiesental sollte mitbetrachtet werden
  • Wasserläufe als Potentiale, sollten in das Konzept integriert werden, Hochwasserschutz (v.a. Wiesental) mitbeleuchten
  • Gewässerrenaturierung in Kombination mit Biotopverbund in Angriff nehmen, dafür gibt es Fördermittel
  • Landschaftsraum hat hier negative Veränderungen erfahren durch Infrastruktur Bahn (Lärmschutz)
  • Wegebestand muss überholt werden >>> in Planung berücksichtigt
  • Wege v.a. für Fußgänger optimieren, Hoyerberg soll zu Fuß erwandert werden können >>> in Planung berücksichtigt
  • Erschließung Hoyerbergschlössle soll verbessert werden, für alle Verkehrsarten >>> in Planung berücksichtigt
  • Hoyerbergschlössle-Umwegung muss barrierefrei sein >>> in Planung berücksichtigt
  • Treppe zum Hoyerberg sollte untergliedert werden mit Podesten >>> in Planung berücksichtigt
  • Rundweg um Hoyerberg mit Stationen wäre gut >>> in Planung berücksichtigt
  • Wegeverbindung Richtung Norden / Schönau verbessern
  • Mehr Verweilmöglichkeiten schaffen (z.B. Bänke, auch überdachte Bänke/Pergolen) >>> in Planung berücksichtigt
  • Kulturlandschaft soll gestärkt werden, Weinbau reinbringen, Obstbau ist aber sehr wichtig, v.a. alte Sorten Streuobst, Streuobstwiesen integrieren >>> in Planung berücksichtigt
  • Großes Potential, weil dieser Bereich vom bürgerschaftlichen Engagement lebt (Hoyerbergschlössle, Torggel)
  • Hoyerbergschlössle: Kulturgeschichte sollte mitbetrachtet werden
  • Platz um den Torggel sollte aufgewertet werden >>> in Planung berücksichtigt
  • Bismarckdenkmal in den Fokus rücken und aufwerten, hier Sitzmöglichkeiten schaffen >>> in Planung berücksichtigt
  • Öffentliche Toilette fehlt
  • Positiv ist, dass viele Flächen der Stadt gehören
  • Schaffung von Gemeinschaftsgärten >>> in Planung berücksichtigt
  • Pflege der Flächen überdenken, Beweidung >>> GTL
  • Bodolz in Überlegungen miteinbeziehen

AESCHACH (Landschaftsfinger „Von Drumlin zu Drumlin“)
Der Bereich der ehemaligen Stadtgärtnerei war bisher ein abgesperrter, nicht zugänglicher Raum. Durch die neue Bebauung und das Freiraumkonzept wird eine neue Durchgängigkeit in N-S-Richtung und O-W-Richtung geschaffen, die den Aeschacher Bürgerinnen und Bürgern ein Spazieren durch die Reste des Parks der Villa Engel ermöglicht. Damit der alte Baumbestand möglichst geschützt bleibt und nicht der Verkehrssicherheit zum Opfer fällt, werden die Aufenthaltsbereiche für Spielen und Ruhen eher in einem kleineren Rahmen gestaltet. Die neue Parkanlage ist umso wichtiger, da Aeschach seinen Bürgern nur sehr wenige öffentliche Grünflächen bietet (alter und neuer Friedhof, Holdereggenpark).
Die vorgebrachten Wünsche aus der Bürgerbeteiligung vom 30. November 2023 im Veranstaltungsraum LUV wurden wir folgt berücksichtigt:
  • Durchgängigkeit sichern (O-W und N-S) >>> in Planung berücksichtigt
  • Querspange nördlich Schloss Moos fehlt >>> in Planung berücksichtigt
  • Bestehende Wegeverbindungen (auch Trampelpfade) verbessern /reaktivieren, auch am Entenberg >>> GTL
  • Zugänglichkeit für alle (Barrierefreiheit!)
  • Querung Ludwig-Kick-Straße verbessern, v.a. Radwege Richtung Schulen >>> GTL
  • Verkehrssicherungspflicht bei neuen Wegen zu den privaten Grundstücken beachten
  • Baumbestand schützen, Bäume pflanzen >>> in Planung berücksichtigt
  • Naturerlebnis ermöglichen / Wildnis erhalten >>> in Planung berücksichtigt
  • Grünes Klassenzimmer erhalten und gestalterisch integrieren
  • gute Durchgrünung der neuen Bebauung sicherstellen >>> Bebauungsplan
  • Urban Gardening
  • Trenngrün zum Obstbau schaffen
  • in der Umgebung von Hochbuch fehlen gliedernde Elemente in der Landschaft
  • Treffpunkt/Versammlungsraum schaffen (z.B. Cafe im Palmenhaus, Villa Engel)
  • Angebote für Jugendliche schaffen >>> z.T. in Planung berücksichtigt
  • Angebote für Senioren schaffen (z.B. Boule, Trimm-Dich-Pfad) >>> in Planung berücksichtigt
  • Freiluftbühne >>> in Planung berücksichtigt (Sitzstufen)
  • Biergarten in Aeschach fehlt
  • Strukturen für Naherholung stärken (Sitzmöglichkeiten, Wege, Sportgeräte, Mülleimer, öffentliche Toilette) >>> GTL
  • (Durchgangs-) Radverkehr aus neuem Park heraushalten
  • Spielmöglichkeiten schaffen >>> in Planung berücksichtigt
  • Trinkwasserbrunnen / Wasserspiel / Wassertretbecken

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
     
     
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
   





Beschlussvorschlag

Der Bau- und Umweltausschuss nimmt die Vorgehensweise zustimmend zur Kenntnis.

Dokumente
2400402_E_Zech-A0_200_2_Zukunftsvar (.pdf)
2400402_E_Zech-A0_200_5 (.pdf)
240307_E_Hoyerberg-A0_200_3 (.pdf)
240402_E_Aeschach-A0_200_1 (.pdf)
240402_E_Aeschach-A0_200_2 (.pdf)
240402_E_Hoyerberg-A0_200_1 (.pdf)
240402_E_Hoyerberg-A0_200_2 (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_1 (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_2 (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_3 (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_3_Zukunftsvar (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_4 (.pdf)
240402_E_Zech-A0_200_4_Zukunftsvar (.pdf)

Datenstand vom 11.04.2024 08:31 Uhr