Im Juni hat eine zweite Bürgerversammlung zu der Dorferneuerung in Rimbach stattgefunden. Dabei wurden die überarbeiteten Planungen vorgestellt und die von den Bürgern vorgebrachten Anregungen besprochen.
Hauptthemen waren dabei der weitere Umgang mit dem Hirtenhäuschen und dessen Umfeld, die Anlage eines Gehweges an der Kreisstraße und eine bauliche Anpassung der südlichen Ortseinfahrt, um den Durchfahrtsverkehr zu bremsen.
Zum Hirtenhäuschen mit Umfeld und dem Gehweg gab es verschiedene Meinungen im Dorf. Ein kleiner Teil der Anlieger wollte, dass das Hirtenhäuschen abgebrochen und die Straße verbreitert wird. Der überwiegende Teil und auch das Amt für ländliche Entwicklung wünschen aber einen Erhalt und eine Sanierung bzw. Umbau des Gebäudes.
Bei dem Gehweg an der Kreisstraße möchten zwei Anlieger, dass die Situation so bleibt wie sie ist, der überwiegende Teil wünscht aber einen einseitigen Gehweg auf der Westseite der Kreisstraße.
Der aktuelle Planungsstand wird in der Sitzung genauer erläutert und liegt auch in der Anlage bei.
Um den Förderantrag für die Maßnahme zu stellen, muss der Marktgemeinderat noch einen formalen Beschluss fassen.
Die Bürger hatten im Frühjahr auch einen eigenen Workshop organisiert und dabei viele verschiedene Wünsche vorgebracht. Das Protokoll wird ebenfalls beigelegt.
Die Wünsche lassen sich folgenden Kategorien zuordnen:
1. Ästhetik (Pflasterbelag und Beleuchtung)
2. Geschwindigkeitsbegrenzung an der Kreisstraße
3. Gehsteig an der Beerbacher Straße
4. Öffentliche Mobilität (Bushaltestelle und Mitfahrbank)
5. Gemeinschaftsfördernder Dorfplatz (Sitzgelegenheiten, Backhäuschen, Brunnen, Getränkeautomat, Boule-Feld, Lagerfeuerplatz…)
Zu 1. Die Wünsche zur Ästhetik lassen sich größtenteils berücksichtigen.
Zu 2. Der Bau eines Gehweges im Ort verschmälert die Fahrbahn und trägt damit zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung im nördlichen Teil bei. Im südlichen Teil ist bauliche Lösung nur möglich, wenn der entsprechende Grunderwerb erfolgen kann. Es ist aber fraglich, ob wir die benötigte Fläche bekommen können.
Zu 3. Ein Gehsteig an der Beerbacher Straße ist zwar möglich, aber aus Sicht der Verwaltung unnötig. Auf der Straße gibt es so gut wie keinen Durchgangsverkehr und die Verkehrsbelastung ist insgesamt so gering, dass man auf der Straße gefahrlos Fußball spielen könnte.
Darüber hinaus müssten die Anlieger im Rahmen der Erschließungsbeitragssatzung an der Neuanlage des Gehweges 90 % der Kosten tragen.
Zu 4. Eine Bushaltestelle an der Kreisstraße ist leider nicht möglich, weil sich keiner der Eigentümer der geeigneten Flächen bereit erklärt hat eine Fläche abzutreten.
Eine Mitfahrbank, oder zumindest eine Sitzgelegenheit an der Kreisstraße aber möglich und wird eingeplant.
Zu 5. Ein Brunnen mit Sprühnebel in der Ortsmitte wäre zwar möglich, ist aber beim Bau und Unterhalt recht teuer. Ein Wasserspender am Hirtenhäuschen wäre bei Bedarf einfacher umzusetzen. Für ein Boule-Feld, Lagerfeuer ist aber kein ausreichender Platz.
Auch ein Getränke- und Essensautomat, eine Fahrradreparaturstation und ein Backhäuschen sind prinzipiell vorstellbar, aber der jeweilige Nutzen kann durchaus diskutiert werden. Die Verwaltung schlägt vor, dass diese kleineren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Erneuerung des Hirtenhäuschens nochmals im Detail diskutiert werden.
Klaus Adelhardt möchte wissen, ob überhaupt eine Dorferneuerung durchgeführt werden muss, ob das Hirtenhäuschen zwingend für eine Förderung ist und welche Kosten für diesen Teilbereich anfallen. Er spricht sich dafür aus, einen Beschluss zu fassen, in dem das Hirtenhäuschen außen vor bleibt und merkt an, dass Entwürfe immer individuelle Vorlieben des jeweiligen Planers sind.
Grundsätzlich könnte der Markt auch selbst Tiefbaumaßnahmen ohne Fördermittel des ALE umsetzen. In diesem Fall ist das Hirtenhäuschen für eine Förderung maßgeblich, da es Bestandteil des Verfahrens ist. Exakte Kosten für diese Position sind noch nicht bekannt.
Auf Nachfrage von Christine Hildner, ob es ohne Hirtenhäuschen überhaupt zu einer Dorferneuerung kommt, erklärt Michael Schlag, dass dann nur die nötigsten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Straßensanierung durchgeführt werden.
Friedrich Täuber kann die Diskussion überhaupt nicht nachvollziehen: Das Gebäude ist da, die Rimbacher wollen es erhalten und es kann für geringe Kosten saniert werden.
Dr. Birgit Kreß ergänzt, dass sich in der letzten Versammlung die Mehrheit der Rimbacher für den Erhalt ausgesprochen hat. Sie stellt kurz die Ideen vor, die in der Versammlung vorgetragen wurden.
Michael Schlag erläutert die baulichen Maßnahmen (Baubeginn Frühjahr 2025), die auf Grund mangelnder Verkaufsbereitschaft aber oft nicht umgesetzt werden können. Er berichtet, dass sich die Anwohner gegen eine Verbreiterung des Gehwegs ausgesprochen haben. An dieser Stelle wird nun der Bordstein abgesenkt. Grundsätzlich kann der Durchgangsverkehr mit 700 Fahrzeugen/24h als gering bezeichnet werden.
Werner Stieglitz fragt nach dem Protokoll der Versammlung im Juni und möchte wissen, wie das Hirtenhäuschen betrieben wird. Seiner Meinung nach wird hierfür ein Kümmerer benötigt. Zudem hat er vernommen, dass die Mehrheit gegen einen Erhalt des Hauses ist.
Dr. Birgit Kreß erklärt, dass das Protokoll noch nicht vorliegt. Es wird keinen festen Ansprechpartner für das Haus geben, da es ein loser Treffpunkt und kein Dorfhaus wie in Mettelaurach werden soll. Sie sieht in dem Haus Potential für eine Sanierung. Sie bekräftigt, dass die Verwaltung keine Ambitionen im Hinblick auf gewisse Maßnahmen hat, sondern die Wünsche der Rimbacher (sofern umsetzbar und finanzierbar) realisiert werden sollen.
Karin Frühwald hat sich bei den Rimbachern umgehört und es hat sich eine Mehrheit für den Erhalt des Hauses ausgesprochen.
Aus Sicht von Gerd Eisenbeiß stellt das ALE manchmal nicht ganz alltagstaugliche Forderungen. Der Blick aus dem Häuschen ins Grüne hat nur dann Charme, wenn die Tore geöffnet sind. Er spricht sich gegen Bäume auf dem Gehweg aus, da diese hier nur stören. Die Grünfläche Richtung Beerbach hält er ebenfalls für überflüssig.
Dr. Birgit Kreß erklärt, dass eine Dorferneuerung kein Erhalt des aktuellen Zustandes, sondern eine Verbesserung ist. Die Bäume auf dem Gehweg sind ein Wunsch des dortigen Anwohners. Die Grünfläche am Ortsausgang dient den Fußgängern zum Ausweichen von Fahrzeugen.
Rudolf Born spricht sich dafür aus, einen Beschluss zu fassen und sich zum heutigen Planungsstand noch nicht in Einzelheiten zu verlieren.
Abschließend bittet Dr. Birgit Kreß um Nachsicht, dass die Beschlussvorlage kurzfristig ergänzt wurde, da die Pläne erst heute in der Verwaltung eingegangen sind. Es geht zunächst um eine Beschlussfassung zur Einleitung des Verfahrens, über Feinheiten und einzelne Maßnahmen kann dann zum jeweiligen Zeitpunkt beraten und beschlossen werden.