Biotope Burgerfeld Sachstandsinformation


Daten angezeigt aus Sitzung:  Umwelt-, Verkehrs-, Sozial- und Kulturausschusssitzung, 22.06.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt-, Verkehrs-, Sozial- und Kulturausschuss (Markt Markt Schwaben) Umwelt-, Verkehrs-, Sozial- und Kulturausschusssitzung 22.06.2023 ö Sachstandsinformation 2

Sachvortrag

Das Sachgebiet 4.4 informiert über die Feucht- und Trockenbiotope im Bereich „Burgerfeld“:

Sachstandsinformation Trockenbiotop Storchenring Flurnummer 329/9

Das Biotop wurde als CEF-Maßnahme vor Baubeginn des angrenzenden Wohngebiets angelegt um den Tieren die Möglichkeit zur Flucht und Ansiedelung zu geben.

Als CEF-Maßnahme (continuous ecological functionality-measures, Maßnahmen für die dauerhafte ökologische Funktion) werden im Bereich der Eingriffsregelung Maßnahmen des Artenschutzes verstanden. Die gesetzliche Grundlage in Deutschland ergibt sich aus § 44 Abs. 5 i. V. m. § 15 Bundesnaturschutzgesetz. Entscheidendes Kriterium ist, dass sie vor einem Eingriff in direkter funktionaler Beziehung durchgeführt wird.

Im Jahr 2017 fand auf unsere Nachfrage eine Begehung mit der unteren Naturschutzbehörde statt und Herr Erl, LRA EBE, erstellte uns einen Maßnahmenplan.

Aufgrund dessen wurden Wurzelstöcke und Kiesschüttungen im Biotop eingebracht und die Gehölzpflege erfolgt durch den Gewässerunterhaltszweckverband GUZV Rosenheim.

Das Biotop befindet sich in einem, soweit im urbanen Raum möglich, guten ökologischen Zustand, eine Bestandsaufnahme der Besiedelung wurde nicht gefordert. 

Maßnahmenplan und Fotodokumentation: siehe Anlage.


Sachstandsinformation Feuchtbiotop Burgerfeld – Fußgängerbrücke

Anwohner des Biotops an der Fußgängerbrücke melden immer wieder übermäßiges Algenwachstum und Zunahme des Schilfbestands. Die Biotope werden im Rahmen des Gewässerunterhalts je nach Bereich und Bedarf alle 1-2 Jahre geschnitten und gepflegt.

Auch dieses Jahr ging im April eine Meldung ein und Mitte Mai fand eine Begehung mit Herrn Hofmann des GUZVs statt.  Folgende Empfehlung gab Herr Hofmann ab:

„Ein Teil des Algenteppichs ist bereits abgesunken. Im Schilf auf der nördlichen Seite des Fußgängersteges brütet derzeit ein Teichhuhn und auch die Wildenten haben jungen Nachwuchs, sodass Maßnahmen aufgrund der noch andauernden Vogelbrutzeit vermieden werden sollten. 
In dem überwiegend zu- bzw. abflusslosen Biotop akkumulieren sich die Nährstoffe im Laufe der Jahre (Bestandsabfall der umgebenden Gehölze, Schilfaufwuchs, Eintrag über den Luftpfad, Exkremente der Wildenten, …), sodass eine „natürliche“ Nährstoffanreicherung entsteht, die eine natürliche (vollständige) Verlandung des Biotopes ermöglicht bzw. sogar beschleunigt.
Die derzeitigen Algenreste sind wohl eher ein optisches Problem. Teile davon werden im Laufe der Zeit auf den Biotopgrund absinken.  Eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Algen ist nicht gegeben. 
Wir empfehlen ein händisches Abfischen der Algen - soweit möglich - im Spätsommer im Zusammenhang mit dem jährlichen Rückschnitt der Ufervegetation im Rahmen der Gewässerunterhaltung. Hierbei kann auch die selektive Entnahme von eingeworfenen Gegenständen (Bierflaschen, Tretroller, Dosen,…) erfolgen.“

Das Mähregime wird standardmäßig optimiert, so dass das Schilf im Spätsommer/Herbst geschnitten wird, da anschließend Teile des Schilfs durch den kommenden Frost absterben und die Population eingedämmt werden kann. 

Wir bitten die Bürger um Verständnis, dass unsere Eingriffe behutsam stattfinden und wir den Lebensraum der Tiere im urbanen Bereich schützen müssen. Soweit möglich, wird die Ansehnlichkeit für die Anwohner hergestellt. Das Biotop stellt zudem eine wichtige Funktion zur Kühlung des innerörtlichen Bereichs und zur Aufenthaltsqualität am Gewässer dar.

Kostenübersicht des Gewässerunterhalts gesamt derzeit ca. 35.000 Euro pro Jahr

Davon je nach Bedarf 5.000 -10.000 Euro auf Maßnahmen im Burgerfeld für
Gehölzpflege, Mahd mit Mähkorb oder händisch mit Wathose


Sachstandsinformation Biotop Theaterhalle

Ein Fischereiaufseher entnimmt im Weiher an der Theaterhalle regelmäßig Goldfische und Rotfedern, da sonst eine Verbuttung droht. Die Rotfedern werden in den Weihern des Markt Schwabener Fischereivereins ausgesetzt, die Goldfische fachgerecht getötet. Derzeit befinden sich kaum Goldfische im Biotop, da ein Hecht die Goldfischpopulation deutlich dezimiert. Wer den Hecht eingesetzt hat, ist derzeit unbekannt.

Unter Verbuttung versteht man den überproportionalen Anstieg der Individuenzahl einer Fischpopulation bei auffallender Zwergwüchsigkeit. Insgesamt sinkt die Durchschnittsgröße der Tiere und die Geschlechtsreife tritt früher ein.

Datenstand vom 05.07.2023 14:38 Uhr