Die o. g. Arbeiten wurden öffentlich über die Vergabeplattform „Deutsche eVergabe“ ausgeschrieben. Das Leistungsverzeichnis umfasst nicht nur die „klassischen“ Baumeisterarbeiten, sondern weitgehend alle Leistungen zur Erstellung des Gebäudes, außer den Elektroarbeiten und der erforderlichen Hydraulik. Ebenso sind die Tiefbauarbeiten und die Abbrüche der beiden bestehenden Behälter enthalten.
13 Firmen haben sich die Unterlagen elektronisch eingeholt. Vier Firmen haben ein Angebot abgegeben. Sämtliche Bieter haben die geforderten Formblätter und Angebotsschreiben formgerecht eingereicht, bzw. auf Anforderung nachgereicht. Ein Angebot musste aus formalen Gründen ausgeschlossen werden, da nur ein Teil der Leistungspositionen angeboten wurden. Nebenangebote waren möglich, wurden allerdings nicht abgegeben. Durch den, bezogen auf die relativ geringen Massen, hohen Koordinationsaufwand und die erforderliche fachliche und zeitliche Koordinierung von Gewerken, sowie durch die vorgegebene, sehr enge Zeitschiene, haben einige Firmen von einer Angebotsabgabe abgesehen.
Mit Prüfung der Angebote durch das Ingenieurbüro Dr. Blasy – Dr. Øverland, ergab sich folgende Bieterreihenfolge:
1. Probat Bau AG, Feldkirchen bei München 1.359.342,05 €
2. 1.428.469,92 € (incl. 3 % Nachlass)
3. 1.599.203,49 €
Es ergibt sich eine Angebotssumme von 1.359.342,05 € brutto. Die Kostenberechnung liegt bei 1.154.300,00 € brutto. Somit liegt das Angebot der Firma Probat um 17,8 % über Budget.
Die Kosten für den Bau der Behälterwände wurden unterschätzt. Der Schal- und Betonieraufwand ist, bezogen auf die relativ geringen Massen, höher als durch das Ingenieurbüro kalkuliert. Des Weiteren wird die Bauwerksabdichtung mit höheren Einheitspreisen kalkuliert. Die Kosten für die Abdichtungen, Isolierungen etc. sind in den letzten Monaten offensichtlich höher gestiegen als angenommen. Im Bereich des Abbruchs der Hochbehälter wird das Abfräsen des teerhaltigen Anstrichs hoch bepreist. Die Positionen könnten durch die tatsächlich vorliegende Belastung gegebenenfalls noch reduziert werden. Leider haben keine örtlichen, sondern nur Firmen mit einem weiteren Anfahrtsweg, ein Angebot abgegeben. Die Preise für die Baustelleneinrichtung sind dementsprechend höher, als kalkuliert. Für alle weiteren Positionen und Bauleistungen liegen die Preise im Bereich der Kostenberechnung.
Die drei Bieter konnten erforderliche Referenzen beibringen und sind daher als fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Firmen anzusehen. Mit der Firma Probat wurde am 17.04.2023 ein ausführliches Aufklärungsgespräch geführt. Die Firma Probat hat erst kürzlich einen Trinkwasserbehälter in der Hallertau gebaut, der Ende 2022 in Betrieb genommen wurde. Die Bauweise entspricht dem in Weidenkam geplanten Behälter. Die Firma hat sich im Zuge der Ausschreibung vor Ort über die Gegebenheiten bezüglich Baustelleneinrichtung und Zugänglichkeit kundig gemacht. Der von der Gemeinde vorgegeben Zeitplan kann eingehalten werden und der Baubeginn könnte bereits ab Mitte Mai erfolgen. Es wurde der Eindruck vermittelt, dass es sich um eine leistungsstarke Firma handelt, die über viel Erfahrung im Bau von schlüsselfertigen Bauwerken verfügt und mit Nachunternehmern arbeitet, die der Probat aus vielen Projekten bekannt ist.
Dem Gemeinderat wird empfohlen, den Auftrag für die Baumeisterarbeiten, für den neuen Hochbehälter in Weidenkam, an die Firma Probat Bau AG aus Feldkirchen bei München, zu vergeben.
