Die Fraktion der Parteilosen Wählergemeinschaft im Gemeinderat Oberammergau stellt folgenden Antrag:
Der Gemeinderat beauftragt den Bürgermeister bzw. die Verwaltung, mit den zuständigen Stellen (z.B. Landratsamt) Verhandlungen aufzunehmen, um folgende Verbesserungen im ÖPNV-Angebot zu erreichen:
- Schaffung einer Bushaltestelle an der Zufahrt zum Kolbenparkplatz
- Schaffung eines Nachtbusses (zunächst auch probeweise; zumindest am Freitag- und Samstagabend) mit Rückfahrt aus Garmisch-Partenkirchen nach Oberammergau um beispielsweise 1 Uhr (mit Stopps in Oberau / Ettal)
- Alternativ zur festen Einrichtung einer Nachtbuslinie die Prüfung eines Rufbus-Angebots (in Anlehnung an den Blaues-Land-Bus-Konzept)
- Optimierung der Abfahrtzeiten für den Schülerverkehr aus Garmisch-Partenkirchen heraus ins Ammertal (aktuell Schulende an einzelnen Schulen um 12:00 Uhr; Abfahrtszeit des Busses um 12:03 Uhr; Bus dann oftmals nicht mehr erreichbar)
- Prüfung des Sitzplatzangebots in den Schülerbussen mit der Maßgabe, für jede Schülerin / jeden Schüler einen Sitzplatz zur Verfügung zu stellen
- Prüfung der Einführung eines Halbstundentakts auf der Buslinie von und nach Garmisch-Partenkirchen
Begründung
Die Verbesserung des ÖPNV-Angebots für die Gemeinde Oberammergau und das Ammertal ist ein wichtiges Ziel für die nächsten Jahre.
Zu 1.:
Die Kolben Aktiv Arena und zudem im Winter die Wanklifte ziehen viele Gäste an. Die Erreichbarkeit der AktivArena mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde durch eine Bushaltestelle am Ortseingang verbessert.
Zu 2. und 3.:
Für Jugendliche bietet die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen attraktivere Angebote zum Ausgehen und Feiern an. Allerdings mangelt es an der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Gleiches gilt auch für die Fahrtmöglichkeiten zurück ins Ammertal in den Abendstunden. Hier sollte eine Ausweitung erfolgen, um Jugendlichen z.B. die Heimfahrt mit öffentlichen Bussen nach Schulveranstaltungen oder z.B. Fahrstunden / Führerscheinvorbereitungskursen zu ermöglichen.
Zu 4. und 5.:
Ein seit Jahren leidiges Thema ist der Schülerbusverkehr. Unsere Kinder und Jugendlichen hätten es verdient, dass sie in angemessener Weise zur Schule und wieder zurückkommen. Ein angemessenes Angebot ist ein Sitzplatz und nicht die Belastung dadurch, die Fahrt zur Schule z.B. nach Garmisch-Partenkirchen stehend zurücklegen zu müssen.
Außerdem müssen die Abfahrtszeiten so angepasst werden, dass die Schülerinnen und Schüler nach dem Schulende ohne lange Wartezeiten eine Möglichkeit haben, die Heimfahrt anzutreten. Hier wäre ggf. auch das Gespräch mit den weiterführenden Schulen in Garmisch-Partenkirchen zu führen, um Schul- und Buszeiten aufeinander besser abzustimmen.
Zu 6.:
Eine Taktverdichtung kann dazu beitragen, dass mehr Personen auf den ÖPNV umsteigen und damit der Individual-Verkehr reduziert wird.
Deckungsvorschlag
Zunächst entstehen keine Kosten. Sollten beantragte Maßnahmen realisiert werden können und Kosten für die Gemeinde entstehen, sind sie im nächsten Haushalt 2026, hilfsweise in einem Nachtragshaushalt für 2025 zu berücksichtigen.
Stellungnahme Naturpark
Allgemein: Die Ammergauer Alpen GmbH und der Naturpark Ammergauer Alpen e.V. engagieren sich derzeit stark bezüglich einer Verbesserung der Anbindung des Ammertals nach Reutte. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Bürgermeistern des Ammertals. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt wird derzeit an einer Verstetigung bzw. Ausweitung dieses Angebots gearbeitet. Aufgrund des sehr knappen Kreishaushalts ist eine Umsetzung ohne die Nutzung von Mitteln aus dem Tourismus (z.B. 50 Cent Beitrag für den ÖPNV als Teil des Kurbeitrags) zur Ausweitung der Finanzierungsbasis unsicher.
zu 1: Die Gehentfernung würde sich bei dem Vorschlag von ca. 780m auf ca. 550m verkürzen. Richtung Unterammergau müssten die Besucher dann auch an einer recht ungeeigneten Stelle aussteigen und die Straße queren. Dies spricht eher gegen den Vorschlag
zu 3 (und teilweise 2): Bezüglich der Einrichtung von Bedarfsverkehren erstellte das Landratsamt eine Studie für das Ammertal. Die Nachtoptionen wurden aus Kostengründen dabei nicht untersucht. Grundsätzlich wären hier Bedarfsverkehre die eher zu finanzierende Lösung.
Eine Umsetzung des Plans wird derzeit aus Kostengründen von Landkreis nicht verfolgt.