Sachstandsbericht über den Haushalt 2020 der Gemeinde Oberaudorf


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Finanzausschusses, 24.11.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Finanzausschuss Sitzung des Finanzausschusses 24.11.2020 ö informativ 3

Sachverhalt

Nach einführenden Worten des 1. Bürgermeisters stellt der Kämmerer dem Ausschuss einen Sachstandsbericht (Stichtag 17.11.2020) der Gemeinde Oberaudorf zum Haushalt 2020 vor. Es werden die wichtigsten Angaben zu den Einnahmen und Ausgaben und hier insbesondere die Haushaltsstellen dargestellt, die z.Zt. vom Haushaltsansatz deutlich abweichen.

Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten und Zahlen:

Auswirkungen der Pandemie:
Gewerbesteuer: Der HH-Ansatz 2020 wird voraussichtlich um ca. 27.000 € nicht erreicht. Ein großer Einbruch der Einnahmen auf Grund der aktuellen Pandemie ist 2020 aber noch nicht festzustellen, da zurzeit hauptsächlich die Gewerbesteuer-Veranlagung der Jahre 2018/2019 durchgeführt wird. Vielfach wurden von einzelnen Betrieben die Vorauszahlungen für das 2020 deutlich herabgesetzt. Ein erster Trend, dass ein Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Deutlich zurück gingen auch die Einnahmen 2020 bei den Kurbeiträgen (geschätzte 50.000 € zum Jahresende) und beim Fremdenverkehrsbeitrag (geschätzte 60.000 € zum Jahresende).
Mehrausgaben auf einzelnen HHSt. mussten für pandemiebedingte Vorsichtsmaßnahmen ausgegeben werden (Plexiglasschutzscheiben, Coronamasken, Desinfektionsmittel mit Vorrichtungen usw.). Besonders betroffen sind hier die HHSt. im Bereich Rathaus 0600.5000 (Plexiglasschutz für die Sachbearbeiter), 0600.5200 (z.B. Einkauf Corona-Masken, Desinfektionsmittel usw.) und im VMH auf der HHSt. 0600.9400 durch nicht geplante Umbauten im Dachgeschoss des Rathauses. So entstanden drei neue Büros für 4 Mitarbeiter. Beabsichtigt wird die Abschirmung der einzelnen Verwaltungsmitarbeiter. Bei einem virusbedingten Krankheitsfall unter den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung ist somit nicht die ganze Verwaltung betroffen.
Ähnlich wie in der Gewerbesteuer verhält es sich auch bei der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer. Ein Rückgang der Einnahmen ist feststellbar, hält sich aber in Grenzen.
Profitieren können wir von den Hilfen der Landesregierung bei anfallenden Gewerbesteuermindereinnahmen. Aufgrund der durchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen aus den Jahren 2017 bis 2019 erstattet der Staat den Kommunen den Differenzbetrag der Mindereinnahmen 2020. Die Überweisung der Zuwendung erfolgt am 15.12.2020.

Verwaltungshaushalt 2020

Bei der Zweitwohnungssteuer ergab das Jahr 2020 eine deutliche Überschreitung der Ansätze. Hier kommt die Abarbeitung einzelner Fälle aus dem letzten Jahr und die Anpassung der ortsüblichen Miete zum Tragen. Die Ausgaben im VWH verliefen bis auf wenige Positionen fast alle nach Plan. Alle bisherigen Mehrausgaben können durch Minderausgaben bzw. Mehreinnahmen ausgeglichen werden. Die Ausgaben im Straßen- und Brückenunterhalt konnten eingehalten werden.
Hier eine Kurzübersicht der wichtigsten Einnahmen und Ausgaben des VWH im Vergleich HH-Ansatz und Stand 17.11.2020 bzw. 31.12.2020  
HH-Stelle
Bezeichnung

HH-Ansatz
2020 €
Stand 17.11.20 bzw. Ende 20*
Differenz


Einnahmen VWH




9000.0010
Grundsteuer B
670.000
662.122
-  7.878

9000.0030
Gewerbesteuer
1.260.000
1.232.685
- 27.315
!
9000.0270
Zweitwohnungssteuer*
236.000
338.390
+102.390
!
7900.1200
Fremdenverkehrsbeitrag
200.000
140.556
-   59.444
7900.1210
Kurbeitrag (10 Monate)
235.000
174.556
-   60.101
9000.0100
Einkommensteuer-Anteil*
2.931.000
2.035.841
- 895.159
9000.01/61
Umsatzsteuer-Anteil
229.700
198.182
-   30.818
9000.0611
Grunderwerbsteuer (10 Mon.)
125.000
124.968
- 32

Ausgaben VWH




9000.8100
Gewerbesteuer-Umlage
175.000
93.305
- 81.695
!
7000.5000
Unterhalt Kläranlage*
50.000
18.736
+ 31.264
!
6300.5100
Straßenunterhalt*
180.000
125.166
+ 54.834






Vermögenshaushalt 2020

Im Mittelpunkt der Ausgaben im VMH steht natürlich der Neubau der Kläranlage. Die Ausgaben liegen zum Zeitpunkt 17.11.2020 deutlich unter dem angesetzten Haushaltsansatz in Höhe von 6,5 Millionen €. Für die nächsten Monate ist aber mit erheblichen Auszahlungen an die ausführenden Firmen zu rechnen. Geplant ist ein Ende der Baumaßnahme voraussichtlich Mitte 2021.
Die zweite größere aktuelle Baumaßnahme ist der Ausbau der Bad-Trißl-Straße. Hier kann es im Dezember noch zu weiteren Auszahlungen abhängig vom witterungsbedingten Fortschritt der Baumaßnahme kommen. Die erheblichen Mehrkosten durch neue rechtliche Vorgaben bei der Entsorgung des Straßenmaterials wird sich erst im nächsten Jahr bemerkbar machen. Die Maßnahme Kindergartenneubau in der Bad-Trißl-Straße wird nicht mehr durchgeführt. Auch die Sanierung der Rosengassenbrücke wurde 2020 nicht durchgeführt.
Auf der Einnahmeseite ergab sich auf der HHSt. 7000.3500 Herstellungsbeiträge Kanal eine deutliche Erhöhung gegenüber dem Ansatz. Die erhöhten Einnahmen beruhen auf dem Abrechnungsstau aus dem Jahr 2019. Die Durchführung der Veranlagung des Verbesserungsbeitrags für die Kläranlage stellte sich als sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig dar und so kann die Vorgabe des HH-Ansätze 2020 in Höhe von 1.886.500 € gegenüber aktuellen 1.083.000 € Einnahmen in diesem Jahr nicht erreicht werden.
Die Ein- und Ausnahmen am Stichtag 17.11.2020 sind leider nur eine kurze Momentaufnahme. Bis zum 31.12.2020 kann und wird die eine oder andere Auszahlung den aktuellen Sachstand ändern. So können in den nächsten Wochen jederzeit noch größere Rechnungen für die Baumaßnahme Kläranlage und Straßenbau Bad-Trißl-Straße in der Kämmerei eingehen. Außerdem steht heuer noch der Ankauf des Schleppers mit Pistenloipenspurgerät und der anschließende Abruf der bereits zugesagten Förderung für diesen Schlepper an. Die Schlussabrechnung der Straßenbaumaßnahme der Rosenheimer Straße wird zurzeit vom Bauamt durchgeführt. Hier ist auch noch mit Rückerstattung von bereits geleisteten Ausgaben durch das Straßenbauamt, Telekom und Gemeindewerke in diesem Jahr zu rechnen.









Hier eine Kurzübersicht der wichtigsten Einnahmen und Ausgaben des VMH:

HH-Stelle
Bezeichnung

HH-Ansatz
2020 €
Stand 17.11.2020
Differenz

Einnahmen VMH



1300.3610
Zuweisung für Feuerwehr
0
13.100
13.100
6300.3610
Zuweisungen Straßenbau
700.000
133.812
-566.188
7000.3500
Herstellungsbeiträge Kanal
50.000
154.161
104.161
7000.3530
Verbesserungsbeiträge Kläranl.
1.886.500
1.083.276
-803.224
9000.3610
Investitionspauschale*
126.500
126.500
0

Ausgaben VMH



0600.9401
Umbau Rathaus
20.000
38.610
18.610
2150.9820
Anteil Schule „Oberes Inntal“*
13.000
27.286
14.286
2150.9821
Anteil Sanierung Turnhalls Kfd.
0
90.000
90.000
6300.9350
Erwerb Anlagevermögen Bauhof
50.000
32.583
-17.417
6300.9500
Ausbaukosten versch. Straßen
80.000
84.164
4.164
6300.9502
Erneuerg. OD ST2089 RO-Str.*
200.000
408.760
208.760
6300.9519
Teilausbau Bad Trißl-Straße*
800.000
333.396
-466.604
7000.9510
Neubau Kläranlage
6.500.000
3.237.454
3.565.546
8800.9320
Erwerb von Grundstücken
1.013.000
1.022.394
9.394


Der Finanzausschuss nimmt den Bericht zum Haushalt 2020 zur Kenntnis.    

Datenstand vom 12.03.2021 09:12 Uhr