Projekt ALKAPA, weitere Schritte
Daten angezeigt aus Sitzung:
Sitzung des Gemeinderates, 30.03.2021
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Das Projekt ALKAPA (ALpines KAPAzitätsmanagement) wurde im Rahmen des Förderprogramms Kommunal?Digital! eingereicht. Es handelt sich hier um ein zweistufiges Verfahren.
In Schritt 1 wurde eine Projektskizze gefordert, um dem Projektträger eine Vorauswahl zu ermöglichen.
In Schritt 2 wird mit zugeordneten Fachstellen ein Vollantrag gestellt. Der Antrag der Gemeinde Oberaudorf hat Schritt 1 erfolgreich absolviert und würde nach einem positiven Entschluss des Gemeinderates als Vollantrag ausgearbeitet werden.
Die Zielsetzung von ALKAPA stellt sich wie folgt dar:
Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat sich der regionale Umwelttourismus stark verstärkt. Dies ist für Gastgeber erfreulich, für die Natur, die Almbauern und die heimische Bevölkerung problematisch. Weniger die Anzahl der Touristen ist kritisch, sondern fehlende Steuerungsmöglichkeiten und eine fehlende Sensibilisierung in Bezug auf den Naturraum. Beide Aspekte werden von Bürgermeistern und Tourismusverbänden diskutiert. Wir bieten hier einen auf digitalen Ansätzen basierenden Lösungsansatz.
Ziel: Die kapazitätsorientierte Steuerung von Besucherströmen zu und in den Kommunen. Über anonymisierte Erfassung von Bewegungsdaten, welche die Auslastung von Parkplätzen und die Wartezeiten an Attraktionen z.B. Lift etc. analysieren, werden die infrastrukturellen Kapazitäten in Echtzeit abgefragt und dann an Data4You übermittelt. Der Gast soll so vor Ankunft wissen, wie sich die Auslastungen im Gebiet darstellen. So kann er kapazitätsbezogen eine Entscheidung für sein Tagesziel, den angestrebten Parkplatz etc. treffen und der signifikante Suchverkehr kann vermindert werden. Der alpine Raum hat hier besonders hohe geographische und wettertechnische Herausforderungen. Der Ansatz kann daher auch bei Regionen außerhalb des alpinen Raums angewendet werden.
Bisher endet die Steuerung oftmals bei der Parkplatzbelegung. Wir wollen diese auf das gesamte Gemeindegebiet ausdehnen. Eine App soll dem Gast Informationen über die Auslastung des Naturraums bieten. Dazu werden über eine Bürgerbeteiligung Kapazitätsgrenzen definiert, die sich an der Sensibilität des Naturraums, an der landwirtschaftlichen Nutzung u.a. Faktoren bemessen. Die App ist ein interaktiver Tourguide, weist aber auch auf Einschränkungen hin. Die Bewegungsprofile bieten zudem einen anonymisierten Hinweis auf die Belegungsdichte im Gebiet.
Zentrales ALKAPA Datenhub. Garantiert datenschutzgerechte Aufbereitung der Daten. Kommuniziert Daten aus dem Gebiet zum Nutzer, erfasst Kapazitäten und kommuniziert mit Online Plattformen. Das Datenhub ist anschlussfähig für andere Gemeinden und kann so zu großen Kosten- und Effizienzsteigerungen führen.
Diskussionsverlauf
Der Bürgermeister stellt das Projekt anhand einer Powerpoint-Präsentation vor und erläutert dabei eingehend den Ablauf des Projektes, wie im Sachverhalt dargestellt.
Aus dem Gremium werden einige Fragen zum technischen und organisatorischen Ablauf sowie zu Umsetzung des Projektes gestellt. Diese werden umfassend beantwortet. Die angesprochenen sensiblen Bereiche, für die eine Erfassung und Steuerung angestrebt ist, werden auch durch Beteiligung von Bürgern und Interessensgruppen, wie z.B. Landwirte oder Freizeitanlagen, ermittelt.
Das Projekt läuft auf drei Jahre und ist in der Entwicklung und Durchführung kostenmäßig abgedeckt. Die Gemeinde würde die Fördermittel erhalten und muss diese dann zweckgebunden verwenden.
Beschluss
Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung das Projekt weiterzuverfolgen.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 16, Dagegen: 1
Datenstand vom 28.04.2021 09:18 Uhr