Sanierung Trinkwasser-Hochbehälter Watschöd - Ergebnis der beschränkten Ausschreibung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses, 07.07.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.07.2022 ö beschließend 4

Sachverhalt

Bereits in den vergangenen WA-Sitzungen wurde über den Sanierungsbedarf der Trinkwasser-Hochbehälter berichtet. Die vom Ingenieurbüro Killi aus Emmering bisher durchgeführten Untersuchungen fließen hierbei auch in das Strukturkonzept Wasserversorgung des Ingenieurbüros INFRA ein, z. B. bei der Frage wie groß ein neuer Hochbehälter für die Schaffung von zusätzlichem Speichervolumen ausfallen soll. So kann es z. B. wirtschaftlicher sein, Hochbehälter für die Tiefzone von Ober- und Niederaudorf (Hochbehälter Bergschlössl, Agg und Schindleiten) nicht zu sanieren, sondern stillzulegen und den ohnehin erforderlichen neuen Behälter entsprechend größer auszuführen.
Nicht in Frage gestellt werden hierbei die vorhandenen Trinkwasser-Hochbehälter in den Berggebieten, welche zum Teil stark sanierungsbedürftig sind. Da solche Sanierungsmaßnahmen nach 2.2.3 der RZWas zuwendungsfähig sind, wurde für heuer die Sanierung des Hochbehälters Watschöd (100 m³, 2 Kammern) geplant. Der Zuwendungsantrag nach RZWas wurde am 28.12.2021 beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim eingereicht.
Im Zuwendungsantrag wurden die Gesamtkosten für die Sanierung des Hochbehälters Watschöd auf der Grundlage einer Kostenberechnung des IB Killi mit 316.000 € (ohne USt) beziffert. Es wurde eine Zuwendung von 221.480 € beantragt (70 %). Der Zuwendungsbescheid vom WWA Rosenheim wurde nach einer längeren umfassenden Prüfung der Maßnahmenbeschreibung (Erläuterungsbericht) und mehreren nachgeforderten Nachweisen am 24.05.2022 ausgestellt.
Die Kostenberechnung des IB Killi mit Gesamtkosten von netto 316.000 € lässt sich in die folgenden Gewerke unterteilen:
a)        Mineralische Instandsetzung innen mit Dämm- und Abdichtungsarbeiten außen
b)        Erneuerung Pumpstation und Rohrleitungsanlage
c)        Elektro-, Steuerungs- und Fernwirkanlagen
d)        Sonstiges (Sicherheitstür, Zaunanlage)
Die Ausschreibung für das Hauptgewerk a) erfolgte am 31.05.2022 im Bayerischen Staatsanzeiger als beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb. Grundlage war die vom IB Killi erstelle Leistungsbeschreibung, wobei die Kostenberechnung für dieses Gewerk netto 155.100 € ergab.
Es wurden die folgenden 7 Firmen angefragt: 
  1. Josef Pfaffinger Bauunternehmung GmbH
  2. PORR Bau GmbH Tiefbau - NL Tirol
  3. Fritz Wiedemann und Sohn GmbH
  4. GFB - Gesellschaft für Bauwerksanierung und Instandsetzung mbH
  5. Hartmaier Bautenschutz GmbH
  6. Pfeiffer Baugesellschaft mbH
  7. Rudolf Mayer GmbH
Der Eröffnungstermin fand am 23.06.2022 statt.
Es gingen nur zwei Angebote ein (nachfolgende Angebotspreise ohne USt):
-        Fa. Fritz Wiedemann:        300.037,13 €
-        Fa. Rudolf Mayer:        303.753,71 €
Hierbei enthält das Angebot der Rudolf Mayer GmbH die mineralische Instandsetzung innen durch die Fa. Fritz Wiedemann. Das Angebot der Fa. Fritz Wiedemann sieht umgekehrt die Dämm- und Abdichtungsarbeiten außen durch die Fa. Rudolf Mayer vor. Das geringfügig günstigere Angebot der Fa. Fritz Wiedemann schließt mit einem Gesamtpreis von netto 300.037,13 €. Gegenüber der Kostenberechnung von 155.100 € stellt dies eine Erhöhung von 93,4 % dar.
Da im Ergebnis nicht zwei oder mehrere voneinander unabhängige Angebote abgegeben wurden und selbst das günstigstere Angebot 93,4 % über der Kostenberechnung lag, wird vorgeschlagen, die Ausschreibung aus wirtschaftlichen Gründen (> 25 % Kostenberechnung) aufzuheben und eine erneute Ausschreibung mit einem Ausführungstermin bis spätestens Frühjahr 2023 zu starten.

Diskussionsverlauf

WL Paul erläuterte den Sachverhalt, wie oben beschrieben. Er wies darauf hin, dass die Ausschreibung in die Zeit der Pfingstferien fiel und dies ein Grund sein könnte, warum nicht mehr Firmen ein Angebot abgegeben haben. Bei einer neuen Ausschreibung sollen die Firmen für die Angebotserstellung etwas mehr Zeit erhalten. Ebenfalls sollen sie die Wahlmöglichkeit bekommen, die Sanierung noch in diesem Jahr vor dem Winter oder aber erst im Frühjahr durchzuführen. Auf Nachfrage von 2. BGM Holzmaier teilte Paul mit, dass bei einer Aufhebung und erneuten Ausschreibung kein neuer Zuwendungsantrag gestellt werden muss.

Beschluss

Der Werkausschuss beschließt die Ausschreibung „Sanierung HB Watschöd - Mineralische Instandsetzung“ vom 31.05.2022 aus wirtschaftlichen Gründen (Angebotspreis > 25 % Kostenberechnung) aufzuheben und eine erneute Ausschreibung mit einem Ausführungstermin bis spätestens Frühjahr 2023 zu starten.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

Datenstand vom 14.07.2022 14:16 Uhr