Nicht nur aufgrund zahlreicher Anfragen aus der Bevölkerung ist leider festzustellen, dass sich der überörtliche Durchreiseverkehr immer mehr auf das regionale und örtliche Straßennetz verlagert.
Als Inntalgemeinde, die an Österreich angrenzt, ist Oberaudorf von den enormen Verkehrsströmen, die sich insbesondere aus dem An- und Abreiseverkehr der Tourismusgebiete südlich von Kufstein ergeben, stark betroffen. Insbesondere führen die LKW-Blockabfertigung auf österreichischer Seite, aber auch die Einreisekontrollen beim Grenzübertritt von Österreich nach Deutschland dazu, dass die durch Oberaudorf verlaufende Staatsstraße 2089 als Ausweichstrecke für Umgehungen der Staulagen auf der Autobahn A93 genutzt wird. Hinzu kommt, besonders auch an Wochenenden, starker Ausflugsverkehr, insbesondere durch Motorräder, der die Strecke Sudelfeld- Thiersee – Oberaudorf – Bayrischzell als Rundkurs nutzt und dadurch unsere Ortsdurchfahrt zusätzlich belastet.
Der Ausweichverkehr ist in der Regel darauf bedacht, möglichst schnell an sein Ziel zu kommen. Das Bewusstsein, dass die gewählte Strecke durch Ortschaften und Wohngebiete führt, ist deshalb weniger vorhanden. Die relativ breiten und geraden Ortseinfahrten in Niederaudorf, im nördlichen Teil von Oberaudorf (Rosenheimer Straße) sowie der Tiroler Straße, verleiten dazu, die innerörtlich zugelassene Geschwindigkeit zu überschreiten. Das führt zu einer zunehmenden Gefährdung für den innörtlichen Verkehr sowie zu zusätzlicher Belästigung durch Lärm und Abgase bei den betroffenen Anwohnern.
In anderen Gemeinden, besonders auch in Österreich, hat sich gezeigt, dass verstärkte Geschwindigkeitskontrollen an den Durchgangsstraßen zu einer Beruhigung des Verkehrs und zu einer deutlichen Reduzierung der Geschwindigkeit geführt haben.
Durch den Einsatz von ortsfesten Messstellen kann sich die einheimische Bevölkerung gut auf die Kontrollmaßnahmen einstellen. Das Ziel, den Durchgangsverkehr nachhaltig zu beruhigen und evtl. sogar von einem Verlassen der Autobahn abzuhalten, könnte dadurch nachhaltig erreicht werden. Von einem Gewinn an mehr Sicherheit im innerörtlichen Verkehrsablauf und einem erhöhten Schutz der betroffenen Bevölkerung vor Lärm- und Abgasen, ist auszugehen.
Die bei den Kontrollen erzielten Bußgelder stehen nach Abzug einer Bearbeitungspauschale der Gemeinde zu.
Um ein übersichtliches Bild zu erhalten, schlägt die Verwaltung daher vor, an den beschriebenen Stellen zunächst Probemessungen durch den Zweckverband Kommunale Dienste Oberland durchzuführen. Die Ergebnisse und evtl. daraus folgende weitere Schritte werden dann wieder im Gemeinderat beraten.