Daten angezeigt aus Sitzung:
Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses, 28.03.2019
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Die Gesamtkosten für die Generalsanierung der Kläranlage wurden vom beauf-tragten Planungsbüro mit ca. 10,5 Mio € ermittelt. Zur Sicherstellung eines geordneten Ablaufes und der Erreichung der Projektziele ist es derzeit üblich und angebracht zur Unterstützung der Projektleitung einen Dritten mit der Projek-tsteuerung zu beauftragen. Einschlägig ist hier üblicherweise die AHO (Ausschuss der Verbände und Kammern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung e.V.) Diese sieht über alle Projektstufen I –V bei Honorarzone II min ein Entgelt von 291 Teuro (bei IV min: 346 Teuro) vor. Nachdem die Leistungsphasen 1 und 2 bereits weitgehend abgeschlossen sind, erstreckt sich das Leistungsbild im Wesentlichen über die Projektstufen 3 mit 5 (Ausführungsvor-bereitung, Objektüberwachung mit Ausführung, Abschluss) und damit eine abzurechnenden Leistung von ca. 154 Teuro, bzw. 183 Teuro. Der Vergabevor-schlag bleibt deutlich unter dieser Summe. Der Werkausschuss hat in seiner Sitzung vom 26.06.2018 die Verwaltung mit der notwendigen Angebotseinholung und Vergabevorbereitung beauftragt.
Nach Vorgesprächen wurden im Dezember von Herrn Schäfer bei 4 Büros mit einer vorher abgestimmten Anfrage Angebote eingeholt. Ein Büro konnte aus Termingründen nicht abgeben. Von drei abgegebenen, wurde das teuerste aus formalen Gründen abgelehnt. Das Büro Zebisch war sowohl, was den geschätzten Zeitumfang anbelangt, wie auch hinsichtlich des Stundensatzes teurer.
Daher hat Herr Schäfer in seinem Vergabevorschlag vom 27.01.2019 empfohlen, den Auftrag an das, nach Prüfung günstigste Büro zu vergeben. Es handelt sich dabei um das ortsansässige Büro TB Baumanagement, Architekturbüro Brandlhuber, von Herrn Dipl. Ing., Architekt, M.Sc. Thomas Brandlhuber, Niederaudorf. Das vorläufige Auftragsvolumen beläuft sich auf netto 92.400.-€ (brutto 109.956.-€) verteilt auf drei Jahre.
Beschlussvorschlag:
Diskussionsverlauf
Trotz eines bestehenden vorgehenden Beschlusses kommt es zu einer sehr ausführlichen grundsätzlichen Aussprache über die Gesamtkosten der Anlage im Allgemeinen und der Notwendigkeit einer Projektbetreuung im Speziellen.
Auf Rückfrage führt der WL aus. Er könne nicht 100 % bestätigen, dass diese Auftragsvergabe zu keiner Kostenmehrung führe. Er verweist jedoch auf die Tatsache, dass in der Kostenberechnung Baunebenkosten in Höhe von 15 % der ursprünglichen Summe (also ca. 1,3 Mio Euro) für Planungsleistungen eingerechnet seien. Er gehe also derzeit davon aus, dass diese Kosten enthalten seien. Sofern eine Erledigung der Bauherrnaufgaben nicht selbst möglich ist, wie in diesem Falle, sei bei einem Projekt dieser Größe eine externe Unterstützung für diese Aufgaben erforderlich. Im Übrigen verstehe er zwar die Besorgnisse des Ausschusses hinsichtlich der Kosten. Das Kostenrisiko liege aber insbesondere in den noch ausstehenden großen Vergaben, wie Maschinentechnik, der HLS und Elektrotechnik mit Steuerung. Angesichts der derzeitigen Marktsituation seien derzeit keine Aussagen möglich. Eine Kostensicherheit könne daher nicht zugesichert werden. Leider sei man durch die ständigen Verzögerungen, welche jedoch in keinster Weise der Verwaltung angelastet werden könnten, erst in diese ungünstige konjunkturelle Phase geraten.
Gerade weil eine Kostenverfolgung, eine Terminkontrolle und eine saubere Dokumentation gewünscht würden, sei eine Unterstützung erforderlich. Er sei bereits derzeit mit der Doppelbelastung GW und Kläranlage deutlich überfordert. Eine saubere Abwicklung aller anstehenden Anforderungen sei nicht mehr möglich. Auch die Besetzung der Nachfolge verzögere sich. Er sehe sich nicht mehr in der Lage, alle gewünschten Arbeiten mit der notwendigen Sorgfalt erledigen zu können.
Ergänzend versucht er nochmals die Zuständigkeiten der am Projekt beteiligten Personen, insbesondere des Architekten zu erläutern, bzw. auch auf die Unterschiede zu den Bauherrnaufgaben hinzuweisen.
Beschluss
Der Auftrag für die Projektbetreuung Kläranlagensanierung ist an den günstigsten Anbieter, die Fa. Brandlhuber Baumanagement Oberaudorf zum Angebotspreis von derzeit netto 92.400.-€ zu vergeben.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0
Datenstand vom 11.04.2019 16:12 Uhr