Baugebiet "An der Hauptstraße", Pettendorf;
Beratung und Beschlussfassung über die Vergabe eines Straßennamens
Daten angezeigt aus Sitzung:
1. Gemeinderat, 12.01.2023
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Für die künftige Erschließungsstraße im Baugebiet „An der Hauptstraße“ wird für die bevorstehenden Arbeiten, wie Vermessung, Dokumentation, Vergabe der Grundstücke etc. ein Straßenname erforderlich. Ein kurzer, prägnanter Name wäre für den künftigen Schriftverkehr usw. aus Sicht der Verwaltung als auch für die künftigen Eigentümer sicher vorteilhaft.
Vorschlag Bauverwaltung:
Der für das Gebiet ausgefertigte Bebauungsplan trägt die Bezeichnung „An der Hauptstraße“, die ausführende Firma verwendet wohl aus vermarktungstechnischen Gründen die Bezeichnung „Klostergarten“.
Ob zu dieser Bezeichnung tatsächlich ein historischer Hintergrund hergestellt werden kann, sei dahingestellt, es wird jedoch von der Bauverwaltung vorgeschlagen, diese zu übernehmen. Zum einen würde sie sich hervorragend eignen und es entsteht für das Gebiet keine dritte Bezeichnung, die fälschlicherweise verwendet werden könnte. Hinweis: Es sollte auf jeden Fall nur „Klostergarten“ heißen, nicht „Am Klostergarten“ oder ähnliches, da sonst eine Verwechslungsgefahr mit z.B. „Am Klosterhof“ bestehen könnte.
Vorschlag Ortsheimatpfleger aus 2016 zum angrenzenden Baugebiet „Pettendorf-Südwest“, der bei der erstmaligen Vergabe von Straßennamen keine Berücksichtigung fand:
„Für die Zufahrtsstraße schlage ich den Namen „Julie von Zerzog“ vor. Julie von Zerzog war eine geb. Thon Dittmer. Sie lebte Anfang bis Mitte des 19. Jhd. zeitweise im Edelsitz in Pettendorf. Dort verfasste sie den Beitrag „Skizzen über Pettendorf“, der 1844 in Band 8 des historischen Vereins erschien. Sie hat sich um die Schulbildung für Handarbeit besonders für arme Mädchen verdient gemacht. Ihr Ehemann Adolf von Zerzog war Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. Bekannt ist ihr Schriftwechsel mit Montgelas. Ihr Bruder Friedrich verzichtete im Jahr 1831/32 als Bürgermeister von Pettendorf auf die jährliche Besoldung.“
Zusätzlich wird üblicherweise der Flurname des überplanten Bereiches zur Namensgebung herangezogen. Dieser hat den sehr langen Namen „Buzengrubäcker“. Im nahe gelegenen Baugebiet gegenüber werden historische Namen verwendet.
Der Ortsheimatpfleger Hermann Preu wurde zu der Vergabe des Straßennamens am 09.01.2023 gehört. Er befürwortet im Anschluss an die historischen Straßennamen im naheliegenden Baugebiet die Verwendung des Straßennamens „Julie von Zerzog-Straße“ oder als Kürzel „Zerzogstraße“.
Diskussionsverlauf
Bürgermeister Obermeier erläutert den Sachverhalt. Im Gemeinderat ergibt sich nach kurzer Diskussion ein klares Meinungsbild für die „Julie von Zerzog-Straße“. Dabei wurde unter anderem berücksichtigt, dass der Name „Klostergarten“ keinen historischen Bezug hat. Dem gegenüber steht Julie von Zerzog, einer außerordentlich wichtigen historischen Persönlichkeit, die für Pettendorf positives bewirkte. Positiv zu erwähnen sei auch ihre gewichtige Rolle, die Vertreterin des weiblichen Geschlechts ihrer Zeit einnahm.
Die Kurzform „Zerzogstraße“ wird wegen der Verwechslungsgefahr mit der Herzogstraße nicht favorisiert.
Beschluss
Der Gemeinderat beschließt, für die Erschließungsstraße im Bebauungsplan „An der Hauptstraße“ den Straßennamen „Julie von Zerzog-Straße“ zu vergeben.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 16, Dagegen: 0
Datenstand vom 13.03.2023 10:25 Uhr