Mit dem digitalen Energienutzungsplan für den Landkreis Regensburg wird ein kommunenscharfes Instrument zur Umsetzung einer nachhaltigen Energieerzeugungs- und Energieversorgungsstruktur erarbeitet. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung und dem Aufzeigen von konkreten Handlungsmöglichkeiten vor Ort, um die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen und den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren. Der digitale Energienutzungsplan umfasst eine umfassende Bestandsaufnahme der derzeitigen Energieinfrastruktur mit einer detaillierten Energie- und CO2-Bilanz in den Bereichen Strom und Wärme, ein digitales Energiemodell mit gebäudescharfem Wärmekataster in den Verbrauchergruppen private Haushalte, kommunale Liegenschaften und Wirtschaft sowie eine gebäudespezifische Analyse des Sanierungspotenzials, eine Potenzialanalyse zur energetischen Klärschlammverwertung, eine standortspezifische Potenzialanalyse zum Ausbau erneuerbarer Energieträger, einen Maßnahmenkatalog mit konkreten Projekten zur weiteren Umsetzung und vertiefte Ausarbeitung eines Leitprojektes für jede Kommune.
Die Erstellung des Energienutzungsplans erfolgte im Auftrag des Landkreises und in Kooperation mit allen Städten, Märkten und Gemeinden. Das Projekt wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
Hinweis: Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse des digitalen Energienutzungsplans für den Landkreis Regensburg zusammen. Die kommunenspezifischen Ergebnisse für die Gemeinde Pettendorf sind in Kapitel 6 dargestellt.
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Der Straßen- und Umweltausschuss befasste sich in seiner Sitzung vorberatend mit dem Energienutzungsplan.
Der Straßen- und Umweltausschuss war sich einig, die im Plan vorgeschlagenen Bereiche als Grundlage aufzugreifen, zu priorisieren und entsprechend der Haushaltsmittel umzusetzen.
Zum Maßnahmenkatalog wurden nachfolgende Feststellungen getroffen:
Ad 1: Die Erweiterung des bestehenden Netzes (Hackschnitzel) in der Ortsmitte von Pettendorf ist bereits angedacht, die Leitungsführung hatte auch einen möglichen Anschluss von Rathaus, Kinderkrippe und Bücherei im Auge. Da aber grundsätzlich offenbar Bestrebungen auf EU- und Bundesebene laufen, den Rohstoff Holz aus der Verwertung zu nehmen, ist dies zunächst nicht weiter zu verfolgen.
Ad 2 und Ad 10: Die Heizung im Bauhof ist seit 2002 mit dem Energieträger Erdgas betrieben. Das Alter lässt somit noch Zeit. Allerdings läuft die PV-Anlage auf der Maschinenhalle 2025 aus, das Ende der EEG-Vergütung lässt die Eigennutzung mit Speicher möglich erscheinen, dies in Verbindung mit einer Luft-Wärmepumpe.
Zusätzlich ist die vermietete PV-Anlage auf der Streuguthalle bis 2032 gebunden. Diese könnte nach Ablauf ebenso in die Gesamtplanung mit einbezogen werden, zumal diese eine Ost-West-Ausrichtung aufweist.
Ein weiterer Ausbau der Dachflächen scheint somit nicht erforderlich. Für die Planung sollte rechtzeitig ein Ing.-Büro eingeschaltet werden, sodass 2025 die Entscheidungsgrundlagen vorhanden sind. Somit sollte 2024 mit der Planung begonnen werden.
Ad 3: Die Ölheizung besteht seit 1997. Im Rahmen der Dorferneuerung Kneiting wurde ein Gasanschluss mit vorgesehen. Die PV – Anlage besteht seit dem FF-Anbau. Zusätzlich besteht eine Solarthermieanlage für Warmwasser. Die Umstellung auf Luft-Wärme-Pumpe sollte mittelfristig geplant werden (2026 ff).
Ad 4: Die Abwasserpumpen haben unterschiedliche Verbräuche, der höchste Energieeinsatz ist am Pumpwerk Kneiting. Mit der Optimierung der Becken Aichahof und Kneiting sollte der Verbrauch bereits reduziert sein, ebenso werden energieeffiziente Pumpen verwendet. Ob eine PV-Anlage (Wertstoffhof neu oder ggf. auch die vom Kinderhaus in Kneiting, hierzu sinnvoll verwendet werden kann, soll geprüft werden. Erforderlich ist hierzu die langstreckige Aufzeichnung der notwendigen Lastgänge. Die anderen Pumpanlagen sind auf den ersten Blick nicht sonnenabhängig steuerbar, auch stehen keine Flächen zur Verfügung.
Ad 5: Straßenbeleuchtung: Der Antrag auf Halbnachtschaltung ist noch nicht abschließend prüfbar, die Informationen von der Rewag werden erst geliefert. Eine Umstellung der Restlampen auf LED ist jedoch im HH 2023 bereits geplant und soll abhängig von der Entscheidung im Gemeinderat heuer noch umgesetzt werden.
Ad 6: Immobilie Friedrichstraße 1: Die Umsetzung läuft bereits, die Vergaben für die energetischen Sanierungsmaßnahmen erfolgen in der heutigen Sitzung.
Ad 7, 8, 9 und 12: Rathaus: hier ist der Umbau bereits geplant, Speicher der auslaufenden EEG-Anlage am Rathausdach sollen für den Eigenverbrauch verwendet werden, auch die PV-Anlage auf der Bücherei ist bereits für die Versorgung des Rathauses mit geplant worden. Die Umstellung von Pellets auf Hackschnitzel oder Luft-Wärmepumpe ist zu untersuchen. Wegen der komplexen Gesamtlage ist dies zum Leitprojekt geworden. Die vorliegenden Aussagen müssen aber aus Sicht der Verwaltung noch vertieft und präzisiert werden (Priorität 1).
Ad 13: Mit Ausnahme der Immobilie Friedrichstraße sind alle kommunalen Dächer seit langem mit PV und Solarthermie ausgestattet. Der Bereich Friedrichstraße lässt einen Eigenverbrauch nur im Bereich des gemeindlichen Zählers zu, eine Wirtschaftlichkeit ist somit nicht darzustellen. Im Rahmen der WDV-Arbeiten wird aber ein Leerrohr für eine spätere Installation vorgesehen. (Mittelfristig): Die Immobilie Schloßstraße wird mittelfristig abgerissen.