Zu Beginn informiert BGM Obermeier über die mit dem aktuellen Plan gleichzeitig ins kommunale Geoinformationssystem GIS eingepflegte zusätzliche Datengrundlage. Diese umfasst für unseren Gemeindebereich die Darstellung von:
- Vorhandenen Biomasseanlagen
- bestehenden Netzbetreibern
- Wärmekataster
- Sanierungskataster
- Potentialanalyse
- PV – Freiflächen
- Windkraft
- Geothermie/Wärmepumpen
Grundsätzlich steht seit langem das Dachflächenkataster zur Verfügung unter:
Hier kann jeder Hauseigentümer der Gemeinde die grundsätzliche Eignung seines Hauses abrufen (bereits bestehende PV-Anlagen werden hier aber nicht dargestellt).
Es besteht im Ausschuss Einvernehmen, strukturiert und Ziel orientiert mit den Ergebnissen zu arbeiten und in die zukünftigen Projektplanung aufzunehmen. Dies beinhaltet die Aufstellung einer Prioritätenliste, da sowohl aus Haushaltsgründen wie auch aus Personalgründen nicht alles gleichzeitig umsetzbar ist.
Aus den Inhalten des Gesamtplans wird festgelegt, dass der Themenbereich Klärschlammverwertung für unsere Gemeinde nicht von Belang ist, da wir im Verbund an das Klärwerk Regensburg angeschlossen sind. Das Klärwerk ist in der Stadt verortet und ist somit nicht Bestandteil des Planes. Zudem ist hier seit Jahren eine Biogasanlage und Stromerzeugung Standard, die ökologischen und wirtschaftlichen Maßnahmen werden bewusst umgesetzt. Somit wären die Seiten 24-50 nicht von Interesse.
Im Bereich Geothermie ist dargestellt, dass der Bereich der Tiefengeothermie in unserem Gemeindegebiet nicht umsetzbar ist (S. 78), was mit hydrogeologischen oder wasserwirtschaftlich kritischen Belangen begründet ist. Der Bereich der oberflächennahen Kollektoren ist geeignet.
Das Windvorranggebiet unserer Gemeinde ist im Rahmen der Aufstellung des Regionalplanes vom Gemeinderat bereits festgelegt und entspricht der Darstellung im Plan.
Zu den Freiflächen-PV-Anlagen ist festzustellen, dass hier das größte Potential läge. Im Bereich der Rewag kann jedoch aktuell keine Netzeinspeisung mehr erfolgen. Hier sind bereits zwei Anlagen in der Planung/ Umsetzung mit einer Gesamtleistung von 4,2 MW.
Für den Bereich der Bayernwerknetzstruktur wurden ebenso Prüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse für die nächstmöglichen Einspeisepunkte lagen in Regendorf oder in Pentling. Diese Entfernungen lassen keinen wirtschaftlichen Betrieb zu, bzw. würden zu gigantischen Anlagegrößen führen müssen. Somit ist festzustellen, dass für den Bereich unserer Gemeinde die Netzstruktur für die 11 bzw. 20 kV -Bereiche keine Ausbauchancen bietet.
Für größere PV- Anlagen oder Windräder müssten dann Umspannwerke entstehen und finanziert werden.
In der Regel erfordert dies Anlagen von mindestens 50 MW also ca. 50 ha Fläche, bzw. mehrere Windräder. Hierfür wird kein Potential gesehen, wenngleich Vorranggebiete festgelegt wurden.
Im Bereich der privaten PV-Anlagen kann das Potential verdreifacht werden, bei der Solarthermie ebenso.
Der Bereich der Biomasse Holz wird zurzeit wieder kontrovers diskutiert, eine Abschätzung der Entwicklungen ist derzeit schwierig.
Maßnahmenkatalog:
Im Folgenden war sich der Umweltausschuss einig, die im Plan vorgeschlagenen Bereiche als Grundlage aufzugreifen, zu priorisieren und entsprechend der Haushaltsmittel umzusetzen.
Ad 1: Die Erweiterung des bestehenden Netzes (Hackschnitzel) in der Ortsmitte von Pettendorf ist bereits angedacht, die Leitungsführung hatte auch einen möglichen Anschluss von Rathaus, Kinderkrippe und Bücherei im Auge. Da aber grundsätzlich offenbar Bestrebungen auf EU- und Bundesebene laufen, den Rohstoff Holz aus der Verwertung zu nehmen, ist dies zunächst nicht weiter zu verfolgen.
Ad 2 und Ad 10: Die Heizung im Bauhof ist seit 2002 mit dem Energieträger Erdgas betrieben. Das Alter lässt somit noch Zeit. Allerdings läuft die PV-Anlage auf der Maschinenhalle 2025 aus, das Ende der EEG-Vergütung lässt die Eigennutzung mit Speicher möglich erscheinen, dies in Verbindung mit einer Luft-Wärmepumpe.
Zusätzlich ist die vermietete PV-Anlage auf der Streuguthalle bis 2032 gebunden. Diese könnte nach Ablauf ebenso in die Gesamtplanung mit einbezogen werden, zumal diese eine Ost-West-Ausrichtung aufweist.
Ein weiterer Ausbau der Dachflächen scheint somit nicht erforderlich. Für die Planung sollte rechtzeitig ein Ing.-Büro eingeschaltet werden, sodass 2025 die Entscheidungsgrundlagen vorhanden sind. Somit sollte 2024 mit der Planung begonnen werden.
Ad 3: Die Ölheizung besteht seit 1997. Im Rahmen der Dorferneuerung Kneiting wurde ein Gasanschluss mit vorgesehen. Die PV – Anlage besteht seit dem FF-Anbau. Zusätzlich besteht eine Solarthermieanlage für Warmwasser. Die Umstellung auf Luft-Wärme-Pumpe sollte mittelfristig geplant werden (2026 ff).
Ad 4: Die Abwasserpumpen haben unterschiedliche Verbräuche, der höchste Energieeinsatz ist am Pumpwerk Kneiting. Mit der Optimierung der Becken Aichahof und Kneiting sollte der Verbrauch bereits reduziert sein, ebenso werden energieeffiziente Pumpen verwendet. Ob eine PV-Anlage (Wertstoffhof neu oder ggf. auch die vom Kinderhaus in Kneiting, hierzu sinnvoll verwendet werden kann, soll geprüft werden. Erforderlich ist hierzu die langstreckige Aufzeichnung der notwendigen Lastgänge. Die anderen Pumpanlagen sind auf den ersten Blick nicht sonnenabhängig steuerbar, auch stehen keine Flächen zur Verfügung.
Ad 5: Straßenbeleuchtung: Der Antrag auf Halbnachtschaltung ist noch nicht abschließend prüfbar, die Informationen von der Rewag werden erst geliefert. Eine Umstellung der Restlampen auf LED ist jedoch im HH 2023 bereits geplant und soll abhängig von der Entscheidung im Gemeinderat heuer noch umgesetzt werden.
Ad 6: Immobilie Friedrichstraße 1. Die Umsetzung läuft bereits, die vergaben erfolgen in der heutigen Sitzung.
Ad 7, 8, 9 und 12: Rathaus: hier ist der Umbau bereits geplant, Speicher der auslaufenden EEG-Anlage am Rathausdach sollen für den Eigenverbrauch verwendet werden, auch die PV-Anlage auf der Bücherei ist bereits für die Versorgung des Rathauses mit geplant worden. Die Umstellung von Pellets auf Hackschnitzel oder Luft-Wärmepumpe ist zu untersuchen. Wegen der komplexen Gesamtlage ist dies zum Leitprojekt geworden. Die vorliegenden Aussagen müssen aber aus Sicht der Verwaltung noch vertieft und präzisiert werden (Priorität 1).
Ad 13: Bis auf die Immobilie Friedrichstraße sind alle kommunalen Dächer seit langem mit PV und Solarthermie ausgestattet. Der Bereich Friedrichstraße lässt einen Eigenverbrauch nur im Bereich des gemeindlichen Zählers zu, eine Wirtschaftlichkeit ist somit nicht darzustellen. Im Rahmen der WDV-Arbeiten wird aber ein Leerrohr für eine spätere Installation vorgesehen. (Mittelfristig).Die Immobilie Schloßstraße wird mittelfristig abgerissen.
Der Straßen- und Umweltausschuss empfiehlt die dargestellte Vorgehensweise.