Bereits seit längerer Zeit wird die kritische Situation der Ambulanten Krankenpflegestation Pielenhofen in den Gremien diskutiert, die eingeleiteten Maßnahmen wurden von den Mitgliedsgemeinden unterstützt und mit einem erhöhten finanziellen Beitrag gefördert. So konnte die finanzielle Situation über die letzten Jahre hinweg nur mit den freiwilligen Zuschussleistungen der Gemeinden und der Kirche sowie dem Spendenaufkommen vom Bruder-Konrad-Förderverein kompensiert werden. Die letzten beiden Jahre haben die Gemeinden einen erhöhten Beitrag von 5 €/Bürger (vorher 1,50 €) geleistet.
Diese Unterstützung war auf zwei Jahre festgelegt, um die Neustrukturierung und die Umstellung auf eine EDV-basierte Leistungserfassung zu ermöglichen. Trotz der konsequenten Umsetzung zur Behebung der in der Organisationsberatung 2021 festgestellten Verbesserungsbereiche, konnte keine wirtschaftliche Situation erreicht werden. Die neu eingestellte Pflegedienstleitung hat sich in Zusammenarbeit mit dem neuen Geschäftsführer mit einer hohen Arbeitsintensität der Aufgabe angenommen und vieles erreicht. Hierzu zählen die Einführung der Software Euregon, die Quotenanpassung Fachkräfte/Hilfskräfte auf 61/39 %, die Entlastung der Pflege durch Verwaltungshilfskräfte, die Digitalisierung und Einführung der Pflegedokumentation sowie die Senkung der Überstundenquote. Auch die Tourenauslastung wurde sichtbar verbessert.
Im Ergebnis kann aber das Ziel einer kostendeckenden Einheit mit der bestehenden Größe und den bestehenden Rahmenbedingungen dauerhaft nicht erreicht werden.
Zudem beenden neben der Pflegedienstleitung (PDL) auch der Geschäftsführer sowie der Buchhalter ihre Tätigkeit zum Jahresende. Eine neue Pflegedienstleitung wurde gesucht, konnte aber nicht gefunden werden. Diese ist aber zwingend zum Betrieb der Einheit erforderlich.
Insoweit bestand die Notwendigkeit, nach Alternativen Ausschau zu halten. In Gesprächen mit mehreren benachbarten Ambulanten Krankenpflegestationen ergibt sich nunmehr eine neue Zusammenarbeit mit dem BRK ab 1.2.2024. Dies erfolgt mittels Betriebsübergang nach § 613 a BGB.
Der Standort Pielenhofen soll als Filiale der BRK Sozialstation Nittendorf erhalten bleiben, das Personal wir in den Tarifvertrag des BRK übernommen.
Nach Meinung der Geschäftsführung bietet ein Betriebsübergang der Krankenpflegestation auf das BRK große Vorteile: bestehende Strukturen bleiben bestehen, die Patientinnen und Patienten haben weiterhin ihre gewohnten Pflegekräfte und auch das Personal hat mit dem BRK einen guten Arbeitgeber.
Unsere älteren und kranken Mitbürgerinnen und Mitbürger werden weiterhin gut versorgt. Mit der Tagespflege in Wolfsegg ergeben sich dabei gute Synergieeffekte. Die Patienten erhalten eine Versorgung aus einer Hand. Das BRK ist dabei ein starker und verlässlicher Partner. Das BRK kann auf Grund seiner Größe kurzfristige Personalausfälle ausgleichen, bei der Krankenpflegestation kam es hier in der Vergangenheit immer wieder zu massiven Engpässen. Die ambulante Krankenpflege in unserem Versorgungsgebiet wird mit dem neuen Partner auf eine solide Basis gestellt.
Verwaltung und Pflegedienstleitung agieren von Nittendorf aus, eine stellvertretende Pflegedienstleitung bleibt in Pielenhofen.
Als Voraussetzung der zeitnahen Übernahme ist die Auflösung der ARGE Krankenpflege Pielenhofen zu beschließen. Weiter soll der Bürgermeister bzw. der Vertreter im Amt ermächtigt werden, in der Sitzung vom 29.12.2023 dem Betriebsübergang zuzustimmen.