Gründung der solidarischen Sozialgenossenschaft POINK


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 23.06.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 23.06.2016 ö beschließend 2

Sachverhalt

Menschen, die aus verschiedenen Gründen seit langem dem Arbeitsmarkt fern sind, und Schutzsuchenden ohne Arbeit  einen Zugang zum Arbeitsleben zu ermöglichen, ist das Hauptziel dieses Projekts.

Mit Hilfe der Genossenschaft sollen die im nördlichen Landkreis Ebersberg lebenden ca. 400 Langzeitarbeitslosen, Arbeitssuchenden mit psychischer Beeinträchtigung und 750 Schutzsuchenden (Stand: 25.05.2016) auf ihrem Weg in den regulären Arbeitsmarkt unterstützt werden.

Das Genossenschaftsprinzip lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“. Diese gegenseitige Förderung der Mitglieder ist der Grundgedanke und Mittelpunkt der Genossenschaft und wird durch ihr zugrunde liegende Strukturprinzipien umgesetzt. Das so entwickelte Netzwerk umfasst zu Beginn der Genossenschaft den nördlichen Landkreis Ebersberg mit den Gemeinden Poing, Pliening, Anzing und Markt Schwaben. Es soll zur Erreichung des Ziels beitragen und ggf. als Modell für andere Regionen zur Verfügung stehen. Weitere Institutionen sind als Mitglieder angedacht z. B. der Moscheeverein Markt Schwaben, Kirchen und das Wirtschaftsforum Poing. Andere konnten bereits gewonnen werden wie z. B. Helferkreise der beteiligten Gemeinden, der Gewerbeverband Poing und die VHS Vaterstetten; Jobcenter und Bundesagentur für Arbeit agieren als Partner.

Die Stärken der Sozialgenossenschaft liegen in der Bündelung der Ressourcen und Kräfte der beteiligten Mitglieder der Genossenschaft, die zu Vorteilen für jedes Mitglied führen sollen. Die hier geplante Netzwerkarbeit ist jedoch neu und in dieser Form noch ohne Vorbild und Erfahrung in der Region.

Durch eine mögliche Startförderung des StMAS kann der Beginn der Genossenschaft erfolgen. Bei erfolgreicher Teilnahme an der Ausschreibung der Aktion Mensch „Kommune inklusiv“ kann für bis zu 5 Jahren eine Finanzierung aus den Mitteln des Inklusions- oder Arbeitsprogramms der Aktion Mensch erfolgen. Weitere Einnahmen sollen generiert werden aus Vermittlungsprovisionen der Arbeitgeber, Begleitungspauschalen der Unternehmen und prozentualen Anteilen der Löhne der Teilnehmer nach erfolgreicher Platzierung in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten.

Die Genossenschaft wird unter aktiver Beteiligung des zu wählenden Vorstands ihren Betrieb mit der Einrichtung, Etablierung, Raumsuche, usw. aufnehmen. Die Gründung der Genossenschaft soll im 3. Quartal 2016 erfolgen. Bis zum Jahresende soll eine hauptamtliche Geschäftsführung gefunden sein, die zum 01.01.2017 ihre Tätigkeit aufnehmen soll. Bis Ende 2017 sollen JobMentoren gefunden und geschult werden und die ersten 10 Personen in Arbeit gebracht werden.

Ehrenamtliches Engagement ist eine zentrale Grundlage des Geschäftsbetriebes. Die bestehenden Strukturen (Helferkreise, Patengruppen usw.) sind Bestandteil der Grundlagenarbeit mit den Betroffenen sowie deren Begleitung auf dem Weg zu und nach einer Platzierung im Arbeitsmarkt. Aus dem Kreis der Zielgruppen sollen auch Menschen zur aktiven Mitarbeit in der Genossenschaft gewonnen werden, d.h. sowohl Menschen mit Beeinträchtigungen als auch Schutzsuchende sollen Aufgaben innerhalb der Genossenschaft übernehmen und somit einerseits zum Erfolg beitragen und andererseits ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ausprobieren und anwenden können.

Frau Boge-Diecker als Initiatorin wird das Konzept in der Sitzung vorstellen. Eine Beschlussfassung ist nicht vorgesehen.

Beschlussvorschlag

Der Abgabe einer Interessensbekundung zur Unterstützung des Projekts durch die Gemeinde wird zugestimmt.

Beschluss

Der Abgabe einer Interessensbekundung zur Unterstützung des Projekts durch die Gemeinde wird zugestimmt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 0

Kurzbericht

(bck) Der Gemeinderat  hat in seiner öffentlichen Sitzung am 23.06.2016 einstimmig folgenden Beschluss gefasst: Der Abgabe einer Interessensbekundung zur Unterstützung des oben genannten Projekts durch die Gemeinde wird zugestimmt.
Mit Hilfe der Genossenschaft sollen die im nördlichen Landkreis Ebersberg lebenden Langzeitarbeitslosen, Arbeitssuchenden mit psychischer Beeinträchtigung und Asylbewerber auf ihrem Weg in den regulären Arbeitsmarkt unterstützt werden.
Wie Frau Maria Boge-Diecker als Initiatorin betonte, liegen die Stärken der Sozialgenossenschaft in der Bündelung der Ressourcen und Kräfte der beteiligten Mitglieder der Genossenschaft, die zu Vorteilen für jedes Mitglied führen sollen. Die hier geplante Netzwerkarbeit ist jedoch neu und in dieser Form noch ohne Vorbild und Erfahrung in der Region.
Durch eine mögliche Startförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familien und Integration kann der Beginn der Genossenschaft erfolgen. Bei erfolgreicher Teilnahme an der Ausschreibung der Aktion Mensch „Kommune inklusiv“ kann für bis zu 5 Jahren eine Finanzierung aus den Mitteln des Inklusions- oder Arbeitsprogramms der Aktion Mensch erfolgen. Insofern soll die Gründung der Genossenschaft im 3. Quartal 2016 erfolgen.

Datenstand vom 14.07.2016 16:52 Uhr