Bebauungsplan Nr. 62 für "Poing Am Bergfeld (IV. Entwicklungsstufe) - Wohngebiet W 7 sowie Gemeinbedarfsflächen Gymnasium und Kindertagesstätte"; Entscheidung / Freigabe zur Lichtplanung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 28.05.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 28.05.2020 ö beschließend 3

Sachverhalt

Die Lichtplanung wurde durch Herrn Lichtl in der BUA-Sitzung am 03.12.2019 bereits vorgestellt.

Es ist vorgesehen, das Gebiet mit Solarleuchten zu versehen. Die Standorte der Leuchten erfolgen in Abstimmung mit Garagenzufahrten / Bäumen.

Der geplante Typ der Leuchte wurde im Dezember 2019 als „Testlauf“ am Marktplatz errichtet.

Hierzu erfolgte eine Veröffentlichung im Ortsnachrichtenblatt, mit der Bitte um Rückmeldung der Bevölkerung. Positive Rückmeldungen gingen ein (negativ keine).

Aus der Vorberatung im BUA ergaben sich auch folgende Anregungen bzw. Feststellungen:

  • Keine Solarleuchten (wegen Lebensdauer der Akkus), sondern herkömmlich mit Stromversorgung.

  • Die Stromtrassen sollten mitverlegt werden.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung:
Der Wirtschaftlichkeitsvergleich wird im RIS hochgeladen.

Im Ergebnis ist festzuhalten: Ausgehend von einer optimistisch geschätzten Lebensdauer der Akkus von 15 Jahren sind die Solarleuchten wirtschaftlicher. Müsste jedoch ein früherer Austausch erfolgen, so relativiert sich die Preisdifferenz der Gesamtkosten im Betrachtungszeitraum auf nahezu 0.

Empfehlung der Verwaltung:
Es erfolgte eine Rückfrage bei 2 Referenzgemeinden (Gemeinde Kirchheim b. München, Gemeinde Eching), die mit der programmierten Solarbeleuchtung sehr zufrieden sind.

Die akkubetriebenen Solarleuchten gewährleisten eine höhere Flexibilität hinsichtlich der Leuchtenstandorte (Hochbauplanung im W 7 noch nicht abgeschlossen) als die kabelgebundene Lösung, da hier die Leuchtenstandorte bei Verlegung der Kabel bereits feststehen müssen.

Seitens der ARGE, der Bauträger und der Verwaltung wird empfohlen, die Lösung mit Solarleuchten umzusetzen; es handelt sich um eine sehr innovative Lösung.

Stellungnahme der Energieagentur:
Das ausschlaggebende Argument für den Einsatz von Solarleuchten sind die hohen Kosten für die Erdarbeiten bzw. für die Verkabelung.

Aus ökologischer Sicht steht auf der einen Seite die Umweltbelastung durch die Stromerzeugung für kabelgebundene Leuchten. Ein realistischer Ansatz für eine LED-Leuchte mit 20 Watt für 4250 Stunden mit Nachthalbschaltung über 6 Stunden ergibt (mit 63,75 kWh/a, mit deutschem Strommix 477 g CO2/kWh) pro Leuchte und Jahr 30,4 kg CO2, in 10 Jahren also ca. 304 kg CO2, Tendenz fallend bei weiterem Ausbau erneuerbarer Energien.

Mit einer angegebenen Lebensdauer von 10 Jahren bei 20°C sind für den Akku also 70 bis 140 kg CO2 den ca. 304 kg CO2 für die konventionelle Stromerzeugung in 10 Jahren gegenüberzustellen, jedoch entscheidend weniger, wenn es sich um in der Region erzeugten regenerativen Strom, z.B. Eberstrom, handelt.
Die Akkulebensdauer hängt ganz entscheidend davon ab, wo der Akku verbaut ist. Zu empfehlen ist eine unterflurige Verbauung zur Einhaltung eines idealen Temperaturbereiches zwischen ca. 10 und 30°C.

Beschlussvorschlag

Der vorgestellten Lichtplanung mit Solarleuchten wird zugestimmt.

alternativ:

Im Wohngebiet W 7 soll eine kabelgebundene LED-Beleuchtung (dimmbar) umgesetzt werden.

Auswirkungen auf den Klimaschutz

Ökologisch gesehen bietet keine der beiden Lösungen (akku- oder strombetrieben) einen entscheidenden Vorteil.

Auf der einen Seite steht die Umweltbelastung durch die Stromerzeugung, die allerdings durch regenerativ und regional erzeugten Ökostrom (z.B. durch Eberstrom) relativiert werden kann.

Auf der anderen Seite ist der Stromerzeugung die Umweltbelastung für Solarmodul und Batterie gegenüberzustellen.

Beschluss

Der vorgestellten Lichtplanung mit Solarleuchten wird zugestimmt.

Es ist zusätzlich ein Leerrohrsystem für eine spätere Verlegung von Stromkabeln zu verlegen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0

Datenstand vom 29.06.2020 09:11 Uhr