In der Bürgerversammlung vom 21.04.2015 wurde folgender Antrag gestellt:
„Die Bürgerversammlung möge dem Gemeinderat empfehlen, die Situation der abknickenden Vorfahrt in der Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße zu überprüfen.“
Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Situation der abknickenden Vorfahrt befindet sich bereits seit geraumer Zeit in der Überprüfung der Verwaltung.
Im Einzelnen:
Im Jahr 2005 wurde an der (heutigen) Einmündung Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße eine abknickende Vorfahrt angeordnet, die dem Streckenverlauf der Kirchheimer Allee folgt.
Die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung gibt (und gab) hierzu eindeutig vor, dass eine abknickende Vorfahrt nur dort angeordnet werden darf, wenn der Fahrzeugverkehr in dieser Richtung erheblich stärker als in der Geradeausrichtung ist (vgl. VwV-StVO zu § 42, Ziff. 5 zu Zeichen 306). Dies war zum Zeitpunkt der Anordnung eindeutig der Fall, da die heutige Bergfeldstraße noch nicht gebaut bzw. ausgebaut war.
Auch die 2014 erhobenen Verkehrszählungen rechtfertigten noch die Beibehaltung dieser Vorfahrtsregelung.
So ergaben sich bei einer mehrwöchigen Messung im Einmündungsbereich folgender Wochendurchschnitt (beide Fahrtrichtungen):
Kirchheimer Allee südlich 30.247 Fahrzeuge
Bergfeldstraße 17.561 Fahrzeuge
Kirchheimer Allee östlich 19.612 Fahrzeuge
Der Verlauf der abknickenden Vorfahrt war daher stärker als die Geradeausrichtung frequentiert.
Allerdings ist aufgrund der Erschließung des Baugebietes Seewinkel (erste Bezüge ab Sommer), der neuen und bereits eröffneten Einkaufs- und Dienstleistungsmöglichkeiten im Seewinkel sowie dem Schulneubau im Zauberwinkel mit veränderten Verkehrsströmen zu rechnen, so dass der Fahrzeugverkehr auf der Nord-Süd-Achse Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße künftig erheblich stärker sein wird. Ein Indiz sind bereits die Zahlen der aktuellen Messung (die Messung wird weiter durchgeführt).
So ergaben sich bereits im Wochenschnitt (beide Fahrtrichtungen) folgende Zahlen:
Kirchheimer Allee südlich 21.778 Fahrzeuge
Bergfeldstraße 20.743 Fahrzeuge
Kirchheimer Allee östlich 15.849 Fahrzeuge
Der Verlauf der Geradeausrichtung war somit bereits stärker als der der abknickenden Vorfahrt frequentiert. Die Voraussetzungen der Anordnung einer abknickenden Vorfahrt liegen in Folge derzeit nicht vor. Die Vorfahrt ist somit entsprechend des Hauptverkehrsstromes auf die Nord-Süd-Achse zu ändern.
Die Polizeiinspektion Poing befürwortet diese Änderung (siehe Anlage).
Nach Änderung der Vorfahrt können natürlich auch negative Folgen eintreten. Hier ist zum Beispiel eine mögliche negative Geschwindigkeitsentwicklung auf der Nord-Süd-Achse zu nennen.
Die Verwaltung schlägt daher vor, die Vorfahrt auf die Nord-Süd-Achse der Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße (Geradeausrichtung) zu ändern und gleichzeitig entsprechende Displaygeräte zur Geschwindigkeitsmessung aufzustellen. Als Termin bietet sich der zeitliche Zusammenhang mit der erstmaligen Beschilderung des Wohngebietes Seewinkel (W 6) an.
Als spätere bauliche Alternative zu der Vorfahrtsregelung sollte dann die Anlage eines Kreisverkehrs für die Einmündung Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße geprüft werden. Durch eine solche bauliche Maßnahme würde einer möglicherweise künftig überhöhten Geschwindigkeit auf der Vorfahrtstraße in Geradeausrichtung wirksam begegnet werden. Gleichzeitig wird das Einfahren aus der Kirchheimer Allee/Ost (kommend) erleichtert. Die Eigentumsverhältnisse ergeben sich aus der Anlage (gelb = Gemeinde Poing). Eine erste Kostenschätzung liegt bei ca. 260.000 - 300.000 Euro bei einem Durchmesser von 30 m.
Planerisch würde es sich dann anbieten, den jetzt auf einem Feldweg endenden Radweg der Bergfeldstraße (West) zu verlängern und in den Kreisverkehr zu integrieren. Eine Kostenschätzung liegt bei ca. 100.000,-- Euro. Fördermöglichkeiten für den Radwegbau werden ebenfalls geprüft.