Empfehlung der Bürgerversammlung vom 21.04.2015 die Situation der abknickenden Vorfahrt in der Kirchheimer Allee / Bergfeldstraße betreffend


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 09.07.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 09.07.2015 ö beschließend 4

Sachverhalt

In der Bürgerversammlung vom 21.04.2015 wurde folgender Antrag gestellt:

„Die Bürgerversammlung möge dem Gemeinderat empfehlen, die Situation der abknickenden Vorfahrt in der Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße zu überprüfen.“

Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Situation der abknickenden Vorfahrt befindet sich bereits seit geraumer Zeit in der Überprüfung der Verwaltung.

Im Einzelnen:

Im Jahr 2005 wurde an der (heutigen) Einmündung Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße eine abknickende Vorfahrt angeordnet, die dem Streckenverlauf der Kirchheimer Allee folgt.

Die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung gibt (und gab) hierzu eindeutig vor, dass eine abknickende Vorfahrt nur dort angeordnet werden darf, wenn der Fahrzeugverkehr in dieser Richtung erheblich stärker als in der Geradeausrichtung ist (vgl. VwV-StVO zu § 42, Ziff. 5 zu Zeichen 306). Dies war zum Zeitpunkt der Anordnung eindeutig der Fall, da die heutige Bergfeldstraße noch nicht gebaut bzw. ausgebaut war.

Auch die 2014 erhobenen Verkehrszählungen rechtfertigten noch die Beibehaltung dieser Vorfahrtsregelung.

So ergaben sich bei einer mehrwöchigen Messung im Einmündungsbereich folgender Wochendurchschnitt (beide Fahrtrichtungen):

Kirchheimer Allee südlich        30.247 Fahrzeuge
Bergfeldstraße                17.561 Fahrzeuge
Kirchheimer Allee östlich        19.612 Fahrzeuge

Der Verlauf der abknickenden Vorfahrt war daher stärker als die Geradeausrichtung frequentiert.

Allerdings ist aufgrund der Erschließung des Baugebietes Seewinkel (erste Bezüge ab Sommer), der neuen und bereits eröffneten Einkaufs- und Dienstleistungsmöglichkeiten im Seewinkel sowie  dem Schulneubau im Zauberwinkel mit veränderten Verkehrsströmen zu rechnen, so dass der Fahrzeugverkehr auf der Nord-Süd-Achse Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße künftig erheblich stärker sein wird. Ein Indiz sind bereits die Zahlen der aktuellen Messung (die Messung wird weiter durchgeführt).

So ergaben sich bereits im Wochenschnitt (beide Fahrtrichtungen) folgende Zahlen:

Kirchheimer Allee südlich        21.778 Fahrzeuge
Bergfeldstraße                20.743 Fahrzeuge
Kirchheimer Allee östlich        15.849 Fahrzeuge

Der Verlauf der Geradeausrichtung war somit bereits stärker als der der abknickenden Vorfahrt frequentiert. Die Voraussetzungen der Anordnung einer abknickenden Vorfahrt liegen in Folge derzeit nicht vor. Die Vorfahrt ist somit entsprechend des Hauptverkehrsstromes auf die Nord-Süd-Achse zu ändern.

Die Polizeiinspektion Poing befürwortet diese Änderung (siehe Anlage).

Nach Änderung der Vorfahrt können natürlich auch negative Folgen eintreten. Hier ist zum Beispiel eine mögliche negative Geschwindigkeitsentwicklung auf der Nord-Süd-Achse zu nennen.

Die Verwaltung schlägt daher vor, die Vorfahrt auf die Nord-Süd-Achse der Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße (Geradeausrichtung) zu ändern und gleichzeitig entsprechende Displaygeräte zur Geschwindigkeitsmessung aufzustellen. Als Termin bietet sich der zeitliche Zusammenhang mit der erstmaligen Beschilderung des Wohngebietes Seewinkel (W 6) an.

Als spätere bauliche Alternative zu der Vorfahrtsregelung sollte dann die Anlage eines Kreisverkehrs für die Einmündung Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße geprüft werden. Durch eine solche bauliche Maßnahme würde einer möglicherweise künftig überhöhten Geschwindigkeit auf der Vorfahrtstraße in Geradeausrichtung wirksam begegnet werden. Gleichzeitig wird das Einfahren aus der Kirchheimer Allee/Ost (kommend) erleichtert. Die Eigentumsverhältnisse ergeben sich aus der Anlage (gelb = Gemeinde Poing). Eine erste Kostenschätzung liegt bei ca. 260.000 - 300.000 Euro bei einem Durchmesser von 30 m.

Planerisch würde es sich dann anbieten, den jetzt auf einem Feldweg endenden Radweg der Bergfeldstraße (West) zu verlängern und in den Kreisverkehr zu integrieren. Eine Kostenschätzung liegt bei ca. 100.000,-- Euro. Fördermöglichkeiten für den Radwegbau werden ebenfalls geprüft.

Beschlussvorschlag

Im Zusammenhang mit der erstmaligen Beschilderung des Wohngebietes Seewinkel (W 6) wird auch die Vorfahrt auf die Nord-Süd-Achse Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße (Geradeausrichtung) geändert. Die abknickende Vorfahrt wird aufgehoben. Displaygeräte zur Geschwindigkeitsmessung werden entsprechend aufgestellt. Die Anlage eines Kreisverkehrs im Einmündungsbereich Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße sowie die Anbindung des Geh- und Radweges der Bergfeldstraße / West in den Kreisel sind straßenbaulich zu prüfen.

Finanzielle Auswirkungen

Vorläufig entstehen Personalkosten des Baubetriebshofes durch eine Umschilderung sowie Sachkosten für die Fahrbahnmarkierung.

Kurzbericht

In der Bürgerversammlung vom 21.04.2015 wurde folgender Antrag gestellt:

„Die Bürgerversammlung möge dem Gemeinderat empfehlen, die Situation der abknickenden Vorfahrt in der Kirchheimer Allee/Bergfeldstraße zu überprüfen.“

Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen und in der Gemeinderatssitzung vom 09.07.2015 behandelt. Die Beschlussfassung wurde bis nach der Sommerpause zurückgestellt. In der Zwischenzeit ist durch die Verwaltung ein externes Verkehrsgutachten einzuholen. In diesem sollen auch bauliche Möglichkeiten wie eine Lichtzeichenanlage oder die Anlage eines Kreisverkehrs geprüft und bewertet werden.

Datenstand vom 29.07.2015 11:15 Uhr