Der Markgemeinderat nimmt zur Kenntnis, dass die beabsichtigte Entwicklung dem Anbindegebot des Landesentwicklungsprogrammes (LEP) ausreichend Rechnung trägt.
Der Markt Reisbach unternimmt auch in Zusammenarbeit mit privaten Trägern umfangreiche (finanzielle) Anstrengungen, um ehemals brachliegende Areale (Bereich ehemalige Brauerei Lang, Anwesen Schreimerhof Niederhausen, Bereich ehemaliges Kloster in Reisbach, ehemaliger Pennymarkt ...) neuen sinnvollen oder verbesserten städtebaulichen Lösungen zuzuführen. Im Ergebnis sind mittlerweile vor Ort und auch in den Ortsteilen nur noch wenige Areale für Umnutzungen denkbar bzw. verfügbar.
Alternative Flächenbereiche in der benötigten Größenordnung stehen dem Markt nicht zur Verfügung bzw. können nicht erworben werden. Eine Verkaufsabsicht der Grundstückseigentümer ist hier nicht erkennbar. Dies ist das Ergebnis mehrerer Versuche des Marktes Reisbach in der Vergangenheit über öffentliche Auslobungen geeignete private Grundstücke aufkaufen zu können.
Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sollte sowohl dem Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen in der Wirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft als auch der Schaffung von Wohnraum in angemessener Weise dienlich sein. Hierbei sollte nicht zuletzt auf eine organische Siedlungsentwicklung auf Basis des bestehenden unabwendbaren Bedarfes geachtet werden.
Der demographische Wandel ist in seiner Bedeutung sicher zu berücksichtigen, in momentaner Betrachtung der Situation aber auf dem Wohnungsmarkt aktuell und in den kommenden Jahren noch nicht merklich angebotswirksam. Aktuell werden freiwerdende Immobilien entweder unmittelbar nachrückend in der Familie weitergenutzt oder über freien Verkauf an Interessenten aus den umliegenden Zentren kurzfristig weiterveräußert. Junge Familien finden in dieser Situation kaum noch finanzierbare Grundstücke am freien Markt. Ergänzend besteht eine hohe Nachfrage nach Wohnquartieren in denen kleinere handwerkliche Arbeiten ohne Verletzung immissionsschutzrechtlicher Vorgaben in privater oder gewerblicher Art ausgeübt werden können. Diesen Tätigkeiten - oft auch als Vorstufe zu Firmengründungen in Industrie und Handwerk - soll gerade auch im dörflichen Bereich Entwicklungsmöglichkeit angeboten werden. Im gewerblichen Teil besteht an den Markt herangetragener Bedarf und Raum für die Erweiterung erfolgreicher mittelständischer Unternehmen. Eine örtliche Firma hat hier in besonderer Weise dringenden Erweiterungsbedarf. Ohne Ausweisung des Gewerbegebietes ginge diese Firma in der hiesigen Wertschöpfung dem Markt voraussichtlich komplett verloren.
Die in Thannenmais beabsichtigte Entwicklung setzt bewusst sozusagen als Bindeglied in einem Bereich an, der historisch im Norden durch einen ehemaligen Betrieb des Bauhauptgewerbes geprägt war. Auf die dortig vorhandene nutzbare Bausubstanz wurde auch die Lärmbetrachtung ordnend mit abgestellt. Weiter südlich ist der bestehende Ort geprägt durch ein Wohnquartier. Die Planung soll die bestehende "Lücke" zwischen diesen Quartieren schließen und für den Ort eine logische Entwicklung am Bestand anhand der vorgegebenen Entwicklungsachse sicherstellen. Das Gebiet kann wirtschaftlich erschlossen werden.
Da für die momentan in Planung befindlichen Baugebiete bereits Vormerkungen für die Grundstücke vorhanden sind, geht der Markt Reisbach von einem tatsächlich bestehenden dringenden Bedarf aus.
Planerisch ist ohnehin geboten innerhalb der nächsten zwei Jahre die Flächennutzungsplanung komplett zu erneuern. In diesem Zusammenhang nimmt der Markt die Anregung dann gerne auf und stellt in einem Verzeichnis allen zur Verfügung stehenden Potentialflächen den für die Zukunft prognostizierbaren Bedarf - sinnvoller Weise bezogen auf das ganze Marktgebiet gegenüber.
