Prüfung und Bestätigung eines Ökokontos am Thusberg zur Schaffung von Ausgleichsflächen für die Baumaßnahme des Egerradweges


Daten angezeigt aus Sitzung:  20. Gemeinderatssitzung, 15.03.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat 20. Gemeinderatssitzung 15.03.2022 ö 6

Sachverhalt

Für den Bau des Eger-Radweg mussten umfangreiche Nachbilanzierungen / Landschaftspflegerische Begleitpläne beauftragt werden, so auch im Bereich Franken-Röslau. Das Büro OPUS wurde dabei mit den Arbeiten beauftragt.

Nach Abschluss der Bilanzierung des Kompensationsbedarfs durch das Büro OPUS werden durch die Auflagen des Wasserwirtschaftsamtes zum Hochwasserschutz noch Planänderungen erforderlich, die wahrscheinlich noch zu einem höheren Ausgleichbedarf als den bisher ermittelten Wert führen werden. Aktuell erfordert die naturschutzrechtliche Kompensation bei einer durchschnittlichen Aufwertung mit 5 Wertpunkten:

Gemeinde Röslau: 35.921 WP ( : 5) ca. 7.185 m² 

Dafür werden entsprechende Ausgleichsflächen benötigt.

Gut geeignet sind meist landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen, die durch eine Extensivierung aufgewertet werden können. Für den Abschnitt Röslau wird wegen der anstehenden Waldrodungen anteilig auch eine Fläche für Ersatzaufforstung erforderlich sein. 

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde ein Konzept für die Schaffung eines geeigneten Ökokontos am Thusberg erstellt. Dieses sieht vor, sogar mehr als die benötigten Wertepunkte schaffen zu können. Der Revierleiter des FR Weißenstadt Herr Victor Clauss, stellt das Konzept dem Gemeinderat vor.

Diskussionsverlauf

Grundsätzlich, so Herr Victor Clauss, ist es besser, bestehende Flächen zu verbessern, bevor landwirtschaftlich genutzte Flächen aus der Bewirtschaftung genommen werden. Biotope sind mit aktiven Eingriffen kaum aufzuwerten. Vorausschauend hat die Gemeinde Röslau in der Vergangenheit immer wieder Grundstücke angekauft und ist in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Der 20 Jahre laufende Forstplan der Gemeinde Röslau zielt vorwiegend auf wirtschaftliche aber auch ökologische Interessen ab. Durch die geplante Aufwertung im Thuswald ist es möglich, mehr Öko-Punkte, als für den Egerradweg als Ausgleich notwendig wären, zu erhalten. U. a. auch in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde umfasst die Aufwertung den Einschlag von Holz (Fichten) und die Aufforstung mit Buchen und Tannen. Einige Felsformationen werden freigelegt um den Lebensraum für Insekten zu erhalten und auch eine optische Verbesserung des Platzes zu erreichen. Dadurch werden auch steile Abschnitte aufgewertet, die nur wenig Ertrag bringen. Beim Holzeinschlag wird man noch kostendeckend arbeiten können, da momentan ein guter Preis erzielt werden kann. An den steilen Abschnitten wird allerdings viel Handarbeit notwendig sein. 

Für das im Thuswald stattfindende traditionelle Thusfest entstehen dadurch keinerlei Einschränkungen. Der Platz wird durch die teilweise entstehende freie Sicht auf Felsformationen aufgewertet.  

Gemeinderat Karl Grießhammer bedankt sich bei Herrn Victor Clauss. Gut, dass die Gemeinde Röslau noch genügend Wald besitzt. Landwirtschaftliche Flächen lassen sich nicht mehr vermehren.

Öko-Punkte kann man auch für horrende Preise kaufen, so Herr Victor Clauss. Viele Kommunen, die keine Ausgleichsflächen haben, müssen diesen Weg gehen. Mittlerweile gibt es sogar Firmen, die, ähnlich eines Maklerbüros, Grundstücke ankaufen, aufwerten und dann zum Kauf anbieten. Möglich wäre auch, Öko-Punkte aus dem eigenen Öko-Konto zu verkaufen. Im Hinblick auf zukünftig benötigte Ausgleichsflächen, z. B. bei der Erschließung von Neubaugebieten, sollte dies aber keine Option sein.        
 

Beschluss

Der Gemeinderat Röslau ist mit dem vorgestellten Konzept zur Erstellung eines Ökokontos am Thusberg einverstanden. Die Fläche soll als naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche dienen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 23.05.2022 12:00 Uhr