Vorstellung und Beschluss Waldwirtschaftsplan


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss, 28.09.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö 1

Sachverhalt

Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Bereichsleiter Forsten vom AELF Schweinfurt, Herrn Stephan Thierfelder, sowie den Revierleiter, Herrn Gerald Eser, ebenfalls vom AELF Schweinfurt. Diese stellen sich kurz vor und erläutern sowohl an der Mehrzweckhalle als auch bei einer Begehung der Gemeindeforsten, was unter dem Waldwirtschaftsplan, der alle 20 Jahre aufzustellen ist, zu verstehen ist. Hierzu wird auf das angefügte Abnahmeprotokoll verwiesen. Der Waldwirtschaftsplan besteht aus einem Textband und dem sogenannten Revierbuch.

Im Jahr 1981 wurde zuletzt der Waldwirtschaftsplan für Röthlein aufgestellt. Dieser lief vor 20 Jahren aus. Im Jahr 2001 konnte nicht, wie planmäßig vorgeschrieben, ein neuer Waldwirtschaftsplan erstellt werden, da der Waldboden nicht kartiert war. Die Kartierung der Waldböden des Gemeindegebiets Röthlein wurde durch den Sachverständiger Herrn Rebhan von der Regierung von Unterfranken sodann vorgenommen. 

Zuerst wird ein kleiner Teilbereich des Waldes „vordere Laake“, Gemarkung Heidenfeld, begangen, das an den Flurbereinigungsweg (von der Dorfstraße aus, der Kläranlage entlang, nach den Parkplätzen vom Naturschutzgebiet Garstadt) angrenzt. Herr Thierfelder erklärt, welche Baumarten in diesem Waldstück vorhanden sind. Dies sind vorwiegend Pappeln, Esche und Schwarzerle. Mit der unteren Naturschutzbehörde wurde abgestimmt, dass die sogenannten Hybrid-Pappeln, die u. a. durch Pilzbefall in immer schlechteren Zustand geraten, vor sich hinvegetieren sollen, um Todholz zu schaffen. Todholz bietet Lebensräume für Tiere, wie beispielsweise für Vögel. Für diesen Wald soll festgelegt werden, dass dieser die nächsten 20 Jahre vor sich hinwachsen soll, mit Ausnahme der Verkehrssicherungspflicht.

Im Anschluss schaut sich das Gremium die „hintere Laake“ vom Flurbereinigungsweg aus an. Dieses Waldstück besteht weitgehend aus Eichen, Eschen und Ulmen. Hybridpappeln sind nicht vorhanden. Hier soll eine Stilllegung durch Nutzungsverzicht erfolgen. Die Gemeinde erhält für die Zwölfjährige Stilllegung rund 3.275 €. Faule bzw. morsche Bäume können einzeln erfasst und gefördert werden. Das Waldstück wurde bis zum Jahr 2027 stillgelegt.

Herr Eser weist darauf hin, dass das Recht zum Betreten der beiden Waldstücke sehr eingeschränkt ist. Hier wird wieder die Ausnahme der Verkehrssicherungspflicht aufgegriffen.

Ein Ausschussmitglied erkundigt sich, on eine Prognose gegeben werden kann, wie sich die Waldflächen in den kommenden 20 Jahren entwickeln. Herr Thierfelder geht davon aus, dass wieder ein neuer Pils, durch die Globalisierung bedingt, eingeliefert wird, der wiederrum Bäume befallen wird. Des Weiteren sollen neue Bäume gepflanzt werden.

Der Ausschuss macht seinen dritten und letzten Stopp im Waldstück, in Richtung des Gernacher Käppeles. Dieses besteht fast ausschließlich aus Eichen. Damit die Eiche verjüngt wird, soll in den nächsten 10 Jahren jeder 5. Baum entnommen werden. Die Gipfelknospen der Eichen sollen vor Wildverbiss geschützt werden. 

Aus den Reihen des Ausschusses kommt die Frage auf, ob bei der Verjüngung die Einschlagsgrenze beachtet werden muss. Die Dicke vom Baum ist nachranging, wie Herr Thierfelder mitteilt. Der Biotopkriterien muss Sorge getragen werden.

Der gegenüberliegende junge Wald wird ebenfalls angesprochen. Dieser weist einen Bestand von 50 % Eiche und 50 % sonstigen Laubhölzern auf. Davon sind 15 % Edelholzbäume. In den nächsten Jahren werden drei Pflegen durchgeführt. Hierzu gehört die Entnahme von Haseln. Die Maßnahme soll durchgeführt werden, sobald der staatliche Zuschuss erteilt wurde. Die Dringlichkeit der Maßnahme ist hoch. 

Die gemeindlichen Waldflächen werden durch den Bauhof bewirtschaftet. Der Bauhofmitarbeiter, Andreas Schmee, hat hierfür die Weiterqualifizierung zum Forstwirt absolviert und befindet sich derzeit in Weiterbildung zum geprüften Natur- und Landschaftspfleger. 

Der Bürgermeister teilt mit, dass dieses Jahr Holzverstrich entsteht. Bisher gibt es hierfür fünf Nachfragen. 

In der Mehrzweckhalle angekommen stellt Herr Thierfelder seine Präsentation vor und geht auf Fragen ein. Diese ist im Anhang enthalten. Abschließend teilt er mit, dass 1/3 Einschlag vorgenommen und 2/3 des Waldes bestehen bleiben. Sollte ein unvorhersehbares Ereignis, wie z. B. Sturmschäden, auftreten, kann auch die Zwischenüberprüfung, die in der Regel nach 10 Jahren erfolgt, vorgezogen werden. 

Der 1. Bürgermeister bedankt sich bei Herrn Thierfelder und Herrn Eser für ihr Kommen und die Zeit, die sie sich genommen haben.

Anschließend stellt der Vorsitzende den Waldwirtschaftsplan zur Entscheidung.

Beschluss

Das Gremium beschließt den vorgestellten Waldwirtschaftsplan.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.01.2022 11:47 Uhr