Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen - Informationen Gewässerökologie


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss, 28.09.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö informativ 2

Sachverhalt

Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftrag, ein Angebot für eine chemische Messstelle am Unkenbach einzuholen und gleichzeitig bei den Ämtern nachzufragen, weshalb die vorhandenen Messstellen nicht in Ordnung sind.
Frau Dr. Dagmar Mußhoff, Leiterin des Labors im Wasserwirtschaftsamt, wird dazu die offenen Fragen beantworten. 

Der Vorsitzende freut sich, dass Frau Dr. Mußhoff der Einladung zur Sitzung gefolgt ist. Die Leiterin des Labors teilt mit, wie Gewässer vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) beprobt werden. Das WWA hat keine chemischen Messstellen eingerichtet. Das Wasser wird gemäß der Gewässerrahmenrichtlinie, die Grundlage für das Monitoring ist, untersucht. Hierzu gehört auch der Unkenbach als Gewässerkörper.

Die Gewässerrahmenrichtlinie gilt jeweils für sechs Jahre. Ebenfalls wird ein Wasserkörpersteckbrief, der die Messstellen enthält, erstellt. Für die Messstellen gibt es bundeinheitliche Vorgaben. Beim Unkenbach gibt es zwei operative Messstellen. Diese dienen jeweils für die chemische und die biologische Untersuchung. Wenn Gewässer, wie auch der Unkenbach, in keinem guten Zustand sind, werden an festgelegten Stellen im Abstand von drei Jahren Proben entnommen. 2019 war die letzte Untersuchung. Kommendes Jahr erfolgt die nächste Untersuchung, bei der eine Teilnahme möglich ist. Eine permanente Überwachung des Unkenbachs erfolgt nicht.

Der Unkenbach ist ein Gewässer 3. Ordnung und liegt damit im Verantwortungsbereich der Gemeinde. Diese ist für entsprechende Umsetzungskonzepte zuständig. Die Regierung von Unterfranken hat dahingehend zur Motivation von Gemeinden eine Initiative ins Leben gerufen. Die Frage, ob die Gemeinde mit ihren Maßnahmen etwas erreichen kann, kommt auf. Frau Dr. Mußhoff bejaht dies. Das Fließverhalten kann beeinflusst werden, dass sich wiederum auf die Fische auswirkt. Aus den Reihen des Ausschusses wird gezweifelt, dass es für die Gemeinde schwierig ist, alle etwas zu unternehmen. Mit der Gemeinde Schwebheim erfolgt jedoch bereits die Zusammenarbeit. Des Weiteren soll noch ein Konzept mit Grafenrheinfeld aufgestellt werden. Die Maßnahme beschränkt sich auf die gemeindlichen Gewässer.

Ein Ausschussmitglied merkt an, dass für mehre Maßnahmen, die Verbesserung des Mühlbachs sowie den Unkenbach und die Sportplatzstraße in Röthlein, Förderanträge (RZWas) gestellt wurden. Daraufhin wird mitgeteilt, dass von der Regierung hierfür aktuell kaum Gelder vorhanden sind, da diese für die Hochwasserereignisse verwendet wurden. Herr Heitl vom WWA geht davon aus, dass Fördermittel erlangt werden können. Er kann jedoch keine Sicherheit geben. Zusätzlich könnte der frühzeitige Maßnahmenbeginn erfolgen. Das WWA würde die Gemeinde bei der Ausführung der Maßnahme auch beraten.

Der Wunsch nach einer kleinen permanenten Überwachung an neuralgischen Stellen wird aus den Reihen des Ausschusses vorgetragen. Bemängelt wird, dass vom WWA nur an repräsentativen Messstellen Messungen vorgenommen werden. Bei den chemischen Untersuchungen führt dies innerhalb eines Jahres zu Schwankungen.

Ein andres Ausschussmitglied erkundigt sich, ob andere Gemeinden bereits Selbstüberwachungen ihrer Gewässer durchführen. Frau Dr. Mußhoff ist nicht bekannt, dass dies aufgrund der Komplexität der Fall ist. Automatische Messstellen sind des Weiteren für kleinere Gemeinden sehr schwierig. Sie weist des Weiteren darauf hin, dass Proben, die von Gemeinden selbst entnommen werden, zur Prüfung an private Labore gegeben werden müssen. 

Sie weist darauf hin, dass weitere Informationen mittels E-Mail an die Poststelle des WWA angefordert werden können. 

Auf Nachfrage zur Wasserqualität des Unkenbachs teilt sie mit, dass aufgrund der extrem trockenen drei vergangen Jahre teilweise keine Abflüsse mehr vorhanden sind. Des Weiteren kam es zu Fischsterben. Die Wasserqualität hat sich nicht generell verschlechtert. Dies ist allerdings sehr witterungsabhängig. Vor 20 Jahren war die Wasserqualität des Baches auch schon nicht so gut. Im Gewässergütebericht von 1997 wurden die Fische nicht berücksichtigt. 

Der Vorsitzende teilt mit, dass die Fortschreibung des Gewässerentwicklungskonzeptes in die Projektliste mit aufgenommen werden soll. Die Beschlussfassung über die Projektliste erfolgt in der nächsten Gemeinderatssitzung.

Datenstand vom 20.01.2022 11:47 Uhr