Kanalerneuerung Sandberg: Vorstellung der Planung


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Gemeinderates, 27.04.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.Lfd. BV-Nr.
Gemeinderat 4. Sitzung des Gemeinderates 27.04.2023 ö informativ 2

Sachverhalt

Gemeinderat Janik Holzheimer betritt den Sitzungssaal.

Die Gemeinde Sandberg beabsichtigt in Sandberg, in der Kreuzbergstraße (von Kreuzung Blumenstraße bis Kreuzbergstr. 35), eine umfassende Kanalsanierung durchzuführen, da in diesem Bereich eine Beschädigung des vorhandenen Kanalsystems bekannt ist. 

Erste Bürgermeisterin Reubelt begrüßte in der Gemeinderatssitzung Herrn Derra vom Ingenieurbüro Stubenrauch GmbH in Königsberg, der den aktuellen Stand für die geplante Kanalsanierung in Sandberg dem Gremium vorstellte Wie Herr Derra mitteilte wurde das Ergebnis der Kanalbefahrung ausgewertet Die hydraulische Überrechnung des Kanalnetzes habe ergeben, dass dieses ausreichend dimensioniert sei. Die Dimensionierung wurde anhand eines 3-jährigen-Regenereignisses überrechnet. Ein möglicher Überstau wurde anhand eines 5-jährigen-Regenereignisses geprüft. Allerdings sind die Schäden am Kanal so immens, dass der Kanal nicht repariert, sondern erneuert werden muss. Erneuert werden nicht nur die Hauptleitungen, sondern auch die Hausanschlussleitungen bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze. Die Erneuerung erfolgt weitestgehend auf der bestehenden Trasse. Die Erneuerung des Kanals in der Kreuzbergstraße ist in mehreren Bauabschnitten geplant. In einem ersten Bauabschnitt wird nun der Bereich von der Kreuzung Blumenstraße bis Kreuzbergstraße 37 erneuert. Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt sollen im August, spätestens im September diesen Jahres ausgeschrieben und beauftragt werden. Baubeginn ist für spätestens Frühjahr 2024 vorgesehen. Laut Herrn Derra ist mit einer Bauzeit von 9 Monaten sowie Kosten in Höhe von 900.000 € (ohne Planungsleistungen) zu rechnen. Jedoch wurden im Rahmen der Kostenberechnung Daten eines bereits vorliegenden Baugrundgutachtens zum Neubaugebiet Steinrutsche II verwendet. Für die Kanalsanierung im Bereich der Kreuzbergstraße muss noch eine eigene Baugrunduntersuchung durchgeführt werden. Je nach Ergebnis der Untersuchung wird die Kostenschätzung aktualisiert. Die Maßnahme wird nach der RZWas 2021 mit einem Fördersatz von 70 % gefördert. Sie muss bis spätestens 2025 abgeschlossen und abgerechnet sein. Geschäftsleiter Peter Brust erläuterte, dass leider keine Garantie bestehe, dass die Fördermittel zeitnah ausgezahlt werden. Von daher müsse die Gemeinde in Vorleistung gehen. Aktuell warte man bereits auf die Auszahlung von Fördermitteln für die Kanalsanierung in Langenleiten von etwa 2,4 Millionen. 

Zum Schluss seiner Ausführungen geht Herr Derra noch auf das Neubaugebiet Steinrutsche II ein. Er erläutert, dass die wasserrechtliche Erlaubnis durch das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen noch nicht vorliege, die Erlaubnis aber mündlich vorangekündigt wurde. Die Bauarbeiten für das Neubaugebiet sollen ebenfalls im August / September, parallel zur Ausschreibung für die Kanalsanierung, ausgeschrieben werden. Herr Derra erhofft sich durch die parallele Ausschreibung eine Kostenminderung aufgrund von Synergieeffekten.

Diskussionsverlauf

Gemeinderat Johannes Markert erfragt, ob der alte Kanal, der parallel zur neuen Kanaltrasse verläuft, ausgebaut wird.
Der alte Kanal wird verfüllt, antwortet Herr Derra.

Gemeinderat Udo Kaiser weist darauf hin, dass im Bereich der Kreuzbergstr. 37 durch die Gemeinde ein Gebäude abgerissen wurde und ein neuer Platz für die Allgemeinheit entstehen soll. Er regt eine Prüfung des Kanals in diesem Bereich an und bei Beschädigung des Kanals eine Sanierung, die vor Bau des Dorfplatzes beendet sein sollte.
Herr Derra antwortet, dass seines Erachtens auch der Kanal in dem angesprochenen Bereich befahren wurde. Er wird den Sachverhalt prüfen.

Erste Bürgermeisterin Sonja Reubelt erkundigt sich nach dem Umfang der Sanierungsarbeiten im Bereich der Hausanschlussleitungen.
Alle defekten Hausanschlüsse werden bis zur privaten Grundstücksgrenze saniert, so Herr Derra. Sämtliche Hausbesitzer sollten im Vorfeld der Baumaßnahmen darauf hingewiesen werden, ihren privaten Abwasserkanal ebenfalls im Zuge der Baumaßnahme zu sanieren, falls dieser beschädigt ist.

Gemeinderat Erwin Voll erkundigt sich, ob im Rahmen der Maßnahme eine Kampfmitteluntersuchung durchgeführt wird.
Die Baumaßnahme wird ohne Kampfmitteluntersuchung durchgeführt, da keine Hinweise auf vorhandene Kampfmittel bekannt sind, antwortet Erste Bürgermeisterin Reubelt.

Gemeinderat Erwin Voll erfragt, ob es bereits Planungen für eine geänderte Verkehrsführung bzw. Umleitung während der Bauphase gibt.
Da es sich bei der Ortsdurchfahrtsstraße in Sandberg um eine Staatsstraße handelt, muss eine geänderte Verkehrsführung mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt als Straßenbaulastträger abgestimmt werden, so Herr Derra. Dies sei noch nicht erfolgt.

Gemeinderat Michael Katzenberger fragt, ob das Neubaugebiet Steinrutsche II bei der Planung der Kanalsanierung mitberücksichtigt wurde und die Kapazität des neuen Kanalsystems auch hierfür ausreichend sei.
Das Kanalsystem im Neubaugebiet Steinrutsche II wird im Trennsystem errichtet. So Herr Derra. Hierbei wird Schmutzwasser und Niederschlagswasser getrennt weggeführt. Lediglich das Schmutzwasser wird dem Kanalsystem im Bereich der Kreuzbergstraße zugeführt und habe deshalb keinen Einfluss auf die hydraulische Auslastung des Kanalsystems.

Datenstand vom 22.06.2023 17:31 Uhr