Mit fast 40 GW installierter PV-Kapazität 2015 ist Deutschland noch immer einer der Marktführer. PV hat aktuell einen Anteil von ca. 6,4% am Bruttostromverbrauch, die gesamten Erneuerbaren Energien kommen auf etwa 32,5%1. Der gegenwärtige Markt wird im Wesentlichen von großen Projekten dominiert: 2015 haben Anlagen mit mehr als 1.000 kWp einen Marktanteil von 42% an der installierten Leistung (Freifläche), Anlagen mit 100 bis 1.000 kWp haben 24% (Industrie- bzw. Gewerbesektor), Anlagen mit 10 bis 100 kWp haben 15% (Industrie- bzw. Gewerbesektor, Mehrfamilienhäuser) und kleine Anlagen bis 10 kWp haben 19% (Einfamilienhäuser).
Gleichwohl ist der Markt in den letzten Jahren stark geschrumpft: 2015 wurden nur 1.460 MW installiert. Das sind 23% weniger als 2014 und 55% weniger als 20133. Die Hauptursachen sind: 1) die Einführung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch und 2) der schwierige Zugang zu Finanzierung. Mit der Absenkung des Einspeisetarifs prüfen Banken nun vor allem die Bonität des Investors. Somit ist der Eigenkapitalanteil des Investors gestiegen (zuvor lag er bei 20%, nun sollte er zwischen 25-40% liegen, je nach Kredit), was den Zugang zu Finanzierung erschwert.
Um diese Hürden zu überwinden, wurden innovative Finanzinstrumente entwickelt. Momentan unterstützen und vereinfachen Modelle wie Pacht und Crowdfunding die Finanzierung von PV-Projekten in Deutschland. Pacht bietet die Möglichkeit, den PV-Strom selbst zu verbrauchen und die reduzierte EEG-Umlage zu zahlen, ohne selbst zu investieren. Crowdfunding ist eine innovative Methode, direkt von einer großen Anzahl von Menschen, die relative kleine Beträge beisteuern, Geld für PV-Investitionen einzusammeln.
Pachten ist eine innovative Möglichkeit, PV-Anlagen für den Eigenverbrauch durch einen externen Investor zu finanzieren. Besonderes Merkmal ist, dass die Verantwortung und die Risiken des Betriebs auf den Stromverbraucher oder Pächter übertragen werden, um sich für den Eigenverbrauch zu qualifizieren und die Zahlung der vollen EEG-Umlage zu vermeiden.
Pachten wird in dem auf Eigenverbrauch basierenden Geschäftsmodell verwendet. Aus Sicht des Gesetzgebers handelt es sich um Eigenverbrauch, wenn der Anlagenbetreiber und der Verbraucher identisch sind. Das Eigenverbrauchspotential von Haushalten liegt bei 20% bis 40% des erzeugten Stroms, Bildungseinrichtungen, Gewerbebetriebe und Bürogebäude kommen auf bis zu 70%. Der restliche Strom muss ins Netz eingespeist und vergütet werden. Die Eigenverbrauchsquote hängt von der Größe der Anlage ab.
Die Gemeinde errichtet drei neue Mehrfamilienhäuser (Schorner Str. 13, Stehbründlweg und Auenstr. 9). Alle drei Objekte sind im Solarkataster des Landkreises als bestens geeignet für die Errichtung von Solaranlagen geeignet.
Hingewiesen wird darauf, dass die Gemeinde bereits in den Jahren 2004 (Betriebsgebäude Klärwerk, Anlage 30 KWpeak) und 2007 (Dach Grundschule, Anlage 50 KWpeak) zwei kommunale Dächer für die Errichtung von sog. Bürgersolaranlagen kostenlos zur Verfügung gestellt. Beide Verträge wurde im Hinblick auf eine künftige Eigennutzung gekündigt.
Zudem haben wir in den Jahren 2014-2017 folgende drei PV-Anlagen errichtet:
Man sollte aus diesem Grund auch weiterhin den Weg gehen, dass der regional erzeugte Strom auch vor Ort verbraucht wird und die Eigennutzung wie auch die Vermarktung vor Ort Priorität haben sollte.