Bei der letzten Besprechung mit den Architekten für das Feuerwehrgerätehaus, Herrn Gebauer und den Bauhof, Herrn Kiermeier, wurden die ersten Lageplanskizzen vorgestellt, welche den Mitgliedern des Gemeinderates im Ratsinformationssystem bereitgestellt sind.
Im Zuge der Besprechung wurde von den Architekten darum gebeten, Grundsatzentscheidungen zur Dachgestaltung und Wärmeversorgung der beiden Gebäude zu treffen, damit die Planungen fortgeführt werden können.
Hinsichtlich des Dachaufbaus wurde entweder eine Eindeckung mit Trapezblech oder Ziegeldeckung vorgeschlagen. Der Preisunterschied beläuft sich je qm Dacheindeckung auf rd. 20,-- Euro netto zu Gunsten von Trapezblech, da hierfür geringere statische Anforderungen notwendig sind. Bei einer Dachfläche von insgesamt geschätzt 2.000 qm ergäben sich Mehrkosten von netto 40.000 Euro für eine Ziegeleindeckung.
Allerdings weist speziell das Planungsbüro Gebauer darauf hin, dass die beiden Gebäude am Ortseingang von Hohenschäftlarn sicher ortsbildprägenden Charakter haben werden und empfiehlt eher eine Dachgestaltung mit Ziegeldeckung. Auch im Gewerbegebiet ist Ziegeldeckung festgesetzt. Herr Kiermeier führt hierzu folgendes aus:
„ in der Anlage erhalten Sie ausgewählte Fotos zu vergleichbaren Bauvorhaben mit Dach-Sandwich-Elementen. Oft ist es aus der bodennahen Betrachtersicht schwierig die Dachflächen einsehen zu können. Deshalb kann ich Ihnen vom Bauhof Rottach-Egern keine Fotos zur Verfügung stellen. Ich habe versucht einen Zusammenhang zur Nachbarbebauung mit anderer Dachdeckung herzustellen. Meines Erachtens ist das Zusammenspiel von Ziegeldächern und Sandwichdächern verträglich. Beim Feuerwehrhaus/BRK-Station Bad Wiessee sind beide Dachvarianten am selben Objekt verbaut. Auf dem Detailausschnitt erscheint das vordere Dach (BRK-Station) etwas dunkler im Rotton. Das kann daher rühren, dass dieser Bauteil und das Dach nach einem Brand neu errichte werden musste und deshalb eine andere Farbschnarche erhalten hat bzw. einen anderen Verwitterungsgrad aufweist. Beide Dächer sind in der Oberfläche strukturiert, entweder durch die kleinteiligen Ziegel oder durch die Falze und Schneefänge der Metalldeckung. Die tragende Konstruktion ist auch beim Sandwichdach in Holz, der Ortgang wird ebenfalls mit einem Holz-Windfang ausgeführt (siehe Bauhof Rottach-Egern).
Entscheidend ist meines Erachtens, dass die Oberflächen von beiden Eindeckungen denselben Farbton aufweisen – z.B. ziegelrot! Schneefang, Sicherheitseinrichtung, Kaminverkleidungen werden beim Sandwichdach in derselben Farbe wie die Deckung ausgeführt.“
Herr Kiermeier hat auch noch eine genauere Kostenberechnung erstellt und teitl folgendes mit:
„Ausgehend von den dargestellten Gebäudegrößen und ausgehend davon, dass auch das Dach der Fahrzeughalle gedämmt wird um eine Mindesttemperierung zu gewährleisten, ergeben sich folgende Brutto-Bausummen:
Metall-Sandwichdach: 83.895,- Euro
Dach mit Ziegeldeckung: 148.750,- Euro
Mehrkosten Ziegeldeckung: ca. 65.000,- Euro
Für beide Varianten sind Sowieso-Kosten die für beide Varianten erforderlich sind, wie Schneefang, Ortgang, Dachdurchführungen, Dachrinnen usw., nicht berücksichtigt.
Ebenfalls unberücksichtigt für den Kostenvergleich sind die Kosten für die erforderliche Verstärkung der tragenden Konstruktion, wie Holz-Pfetten und -Binder, Stahlbetonstützen und Fundamente durch das höhere Gewicht der Ziegeldeckung. Diese Kosten lassen sich ohne statische Berechnung nicht abschätzen, liegen aber sicherlich bei mehreren tausend/zehntausend Euro.
Auf Grund der hohen Kosten, der erheblich geringeren Bauzeit und wie bereits erläutert und durch die Bilder meines Erachtens belegt, des unschädlichen optischen Eindrucks einer Metall-Sandwich-Deckung, halte ich es für sinnvoll den Mitgliedern des Gemeinderates die Ausführung des Metall-Sandwich-Daches zu empfehlen und ggf. die optischen Vorgaben an eine einheitliche Farbgebung der Dachoberflächen von beiden Bauvorhaben durch den Gemeinderat bestimmen zu lassen.“
Die Bauverwaltung schließt sich der Auffassung des Büros Gebauer an. Gerade im Hinblick auf die Bestimmungen der Örtlichen Bauvorschrift und die Vorbildfunktion der Gemeinde sollte eine Ziegeldeckung gewählt werden.
Bezüglich der Wärmversorgung wird von beiden Architekten übereinstimmend festgestellt, dass eine gemeinsame Heizung kaum Sinn macht, da hierfür ein kleines Nahwärmenetz aufgebaut werden müsste und sich der Warmwasserbedarf in Grenzen halten dürfte.
Herr Gebauer hat für das Feuerwehrgerätehaus eine Luft-Wärme-Pumpe vorgeschlagen. Herr Kiermeier schlägt für den Bauhof einen Anschluss an das Gasnetz und zur Erfüllung der Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz zusätzlich einen Scheitholzkessel vor.