Stand zur Renaturierung der Klosterbäche


Daten angezeigt aus Sitzung:  Umwelt- und Mobilitätsausschuss, 03.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Mobilitätsausschuss (Gemeinde Schäftlarn) Umwelt- und Mobilitätsausschuss 03.05.2021 ö informativ 6

Sachverhalt

  1. Seit dem Jahr 2006 wurden für diverse Eingriffsvorhaben Ausgleichsflächen vom Ökokonto abgebucht, wobei teilweise fehlerhafterweise einzelne Flächen mehrfach belegt wurden. Das Büro U-Plan wurde daher folgerichtig am 19.12.2019 beauftragt, die Einzelvorgänge aufzuarbeiten und zu bereinigen. In Zusammen­arbeit mit Frau Steiger und Herrn Werner, der beim Landesamt für Umwelt das sog. Ökoflächenkataster (-> dorthin sind alle abgebuchten Ausgleichsflächen zu melden) führt, wurde dann der beiliegend dokumentierte Abbuchungstand (insgesamt 8 Abbuchungen mit gesamt ca. 9.618 m²) im Juli 2020 als akzeptiert festgehalten. 
Die abgebuchten Flächen liegen, wie aus beiliegender Übersicht ersichtlich ist, vorwiegend am Kuchelbächel, an dem zwischen 2010 und 2012 Renaturierungs­maßnahmen durchgeführt wurden. Man kann sich die abgebuchten Flächen nun auch im Bayern-Atlas anzeigen lassen, indem man unter "Natur" das Thema "Ökoflächenkataster" anklickt.

  1. Für die Klosterbäche wurde ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt, welches die Ziele und die grundsätzlichen Maßnahmen der Renaturierung für die einzelnen Bäche wiedergibt. Auf Basis des Gewässerentwicklungskonzeptes wurde durch das Büro U-Plan die Planung für das Ökokonto 2004 erstellt.

  1. Renaturierung des Kuchelbächels

Die Gemeinde hatte sich entschlossen, als erste Maßnahme zur Umsetzung des Gewässerentwicklungskonzeptes die Renaturierung des Kuchelbächels umzusetzen. Durch das Büro U-Plan wurde eine Ausführungsplanung erstellt und die Maßnahme ausgeschrieben. Die Umsetzung der Maßnahmen am Kuchelbächel fand zwischen 2009 und 2011 durch die Firma Schmidt Garten und Landschaftsbau, Geretsried statt. Insofern wurde die Renaturierung am Kuchelbächel 2011 abgeschlossen.

Aufgrund von Biotopen, die sich entwickelt hatten, erfolgte die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen am Kuchelbächel teilweise abweichend vom Gewässer­entwicklungsplan. Zudem hat sich gezeigt, dass der Abstand der Landwirtschaft zum Bach (Grundstücksgrenzen) zwischenzeitlich nicht immer exakt eingehalten wurde und dass bei der wichtigen Wasserableitung in den Kuchelbach (in der Nähe der Schule) wohl Veränderungen durch Dritte vorgenommen wurden. Das Büro U-Plan hatte in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass immer auch eine gewisse Pflege der Bachläufe erforderlich ist.

  1. Vorbesprechungen für die Renaturierung des Mühlbaches/Klingenbaches 

In Bezug auf den Mühlbach wurden 2012 und 2014 Vorgespräche geführt, die zum Ziel hatten, zu prüfen, ob der noch notwendige Grunderwerb für die Renaturierung unmittelbar benachbart der St 2071 möglich ist. Das Protokoll mit Plan liegt bei (vgl. Protokoll vom 14.07.2014.pdf).

Zudem wurde damals diskutiert, ob nicht abweichend von der vorliegenden Gewässerentwicklungsplanung auch ein deutlich günstiger Durchlass unter der St 2071 mit den Fachbehörden abgestimmt werden kann. Zu diesem Zweck wurde der Sachverständige Herr Bumiller in das Projekt einbezogen.


  1. Zusammenhang mit der OU Schäftlarn

Durch das Büro U-Plan wird im Auftrag der Gemeinde geplant, Ausgleichsmaßnahmen für die Ortsumfahrung Schäftlarn insbesondere im Abschnitt "Klingenbach - Klostergeärtnerei bis Kläranlage) unterzubringen. Im Nachgang zum Planfeststellungsbeschluss für die OU Schäftlarn müsste die Maßnahme dann ausführungsreif geplant und umgesetzt werden.

Diskussionsverlauf

Herr Blomeyer fragt nach den Ursachen für den zu geringen Abstand der landwirtschaftlichen Flächen zum Kuchelbächel und welche Veränderungen durch Dritte an dem Fließgewässer vorgenommen worden seien.
Der Vorsitzende führt aus, dass keine Ackerfläche direkt bis zum Gewässer reichen würde. Schmale Grünstreifen seien zwischen Ackerflächen und Gewässer stets vorhanden. Probleme durch die Veränderungen des Kuchelbächels durch Dritte sind aktuell nicht bekannt.

Herr Dr. Ruhdorfer weist darauf hin, dass das Kuchelbächel ein sehr sensibler ökologischer Raum sei. Größtes Problem sei die Unterquerung der St2071 für die es keine perfekte Lösung gäbe.
Der Vorsitzende ergänzt, dass die Kosten für die Unterquerung der St2071 die Gemeinde übernehmen müsste.

Herr Zattler verdeutlicht, dass aus seiner Sicht die Renaturierung der Klosterbäche eine hohe Priorität für die Gemeinde haben sollte. 
Der Vorsitzende weist darauf hin, dass die Durchführung dieses Vorhabens auch durch die derzeitigen finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde begrenzt ist.


  

Datenstand vom 14.02.2024 16:54 Uhr