Mit Beschluss vom 17.06.2015 hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, unter Beteiligung der örtlichen Kommandanten und des Kreisbrandrates eine Aktualisierung des Feuerwehrbedarfsplanes vorzunehmen.
Hierzu haben mit den Kommandanten mehrere Besprechungen, zuletzt am 19.01.2016 stattgefunden. Nachfolgend wird über die aktuelle Fassung des Feuerwehrbedarfsplanes berichtet.
Neben allgemeinen Angaben zu Gemeindebevölkerung und –gebiet enthält der Feuerwehrbedarfsplan eine Auflistung von Objekten besonderer Art und Nutzung. Dies sind z. B. Betriebe mit besonderen Risikopotentialen, öffentliche Gebäude, Straßen- und Schienenwege. Das Einsatzspektrum der gemeindlichen Feuerwehren umfasst Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und Sicherheitswachen.
Bei allen drei Ortsfeuerwehren überwiegen die Einsätze bei technischen Hilfeleistungen (60 bis 80% der Einsätze). Demgegenüber haben die Einsätze zur Brandbekämpfung einen wesentlich geringeren Anteil (15 bis 32%). In den Jahren 2012 bis 2014 wurden insgesamt durchschnittlich 135 Einsätze geleistet. Anhand der Einsatzarten ist deutlich erkennbar, dass die Betreuung der überörtlichen Straßen (BAB 95 und B11) einen großen Anteil einnimmt. Sowohl bei der Brandbekämpfung (Fahrzeugbrände) als auch bei der technischen Hilfeleistung (Bergung von Personen und Fahrzeugen, Ölspurbeseitigung etc.) sind häufig Unfallgeschehnisse voraus gegangen. Zudem sind bei entsprechender Wetterlage Wasserschäden (Hochwasser 2013) und Sturmschäden (umgestürzte Bäume u. ä.) Grund für Alarmierungen zur technischen Hilfeleistung.
Das Gemeindegebiet wird zudem in fünf Gefährdungsklassen eingeteilt. Im Einzelnen sind dies Brandgefahren, technische Gefahren, chemische Gefahren, Strahlengefahren und Wassergefahren. Dabei wurde festgestellt, dass für alle fünf Ortsteile Brand- und technische Gefahren vorliegen. Gefährdungen durch chemische Stoffe liegen in den Ortsteilen Ebenhausen, Kloster Schäftlarn, Hohenschäftlarn und Neufahrn vor, Gefahren durch Gewässer (Isar/Isarkanal) nur in Kloster Schäftlarn. Kein Ortsteil ist einer unmittelbaren Strahlengefahr ausgesetzt.
Die Feuerwehren der Gemeinde Schäftlarn verfügen insgesamt über 150 aktive Einsatzkräfte (FF Ebenhausen: 40, FF Hohenschäftlarn: 62 und FF Neufahrn: 48). In den Jahren 2012 bis 2015 hat sich die Anzahl der Einsatzkräfte von 129 auf 150 erhöht. Das Durchschnittsalter der Einsatzkräfte beträgt 34 Jahre.
Die Feuerwehren verfügen über zehn Einsatzfahrzeuge. Vier Fahrzeuge sind über 20 Jahre alt. Die Gemeinde besitzt selbst kein Hubrettungsfahrzeug (Drehleiter), die Abdeckung durch Nachbargemeinden (Baierbrunn, Starnberg) ist jedoch gewährleistet. Zudem stehen über die FF Pullach bzw. Wolfratshausen Rüstwägen zur Verfügung.
Die Gerätehäuser der Feuerwehren wurden zwischen 1951 und 1974 erbaut. Die Sozial- und Sanitärräume erfüllen insbesondere bei der FF Hohenschäftlarn, in Teilen aber auch bei den Gerätehäusern der FF Ebenhausen und Neufahrn nur sehr einfache Standards (keine Umkleide- und Duschräume). Lagerungsmöglichkeiten sind in geringerem Umfang vorhanden, Werkstätten zur Schlauchpflege und zur Wartung von Großgeräten und Kfz sind für die Feuerwehren der Gemeinde nicht vorhanden. Die Zahl der Parkplätze für Einsatzkräfte vor den Gerätehäusern ist z. T. sehr gering (FF Hohenschäftlarn und Neufahrn).
Aus der IST-Erhebung wurden nachfolgend Maßnahmen abgeleitet, die zur Aufrechterhaltung einer hohen Einsatzfähigkeit der gemeindlichen Feuerwehren als notwendig erachtet werden.
Anhand der Gefährdungs- und Risikoanalyse wurde ein Fahrzeugkonzept erstellt. Dabei ist die Gemeindeverwaltung mit den Kommandanten zu dem Ergebnis gekommen, dass der derzeitige Fahrzeugbestand im Wesentlichen zur Erfüllung der Schutzziele ausreichend ist. Die Fahrzeuge sind sowohl für die Bekämpfung von Brandgefahren als auch für die technische Hilfeleistung sowie für den Transport von Mannschaft und Nachschub ausreichend. Einige Fahrzeuge sind deutlich über 20 Jahre alt. Diese sind für den Einsatz nur noch bedingt geeignet (Ausfallrisiko durch erhöhte Reparaturanfälligkeit). Daher stehen in den nächsten Jahren einige Neubeschaffungen an. Diese Neubeschaffungen sind in der Finanzplanung für die Jahre 2017 und 2018 bereits berücksichtigt. Im Einzelnen stehen in den nächsten Jahren folgende Fahrzeugbeschaffungen an:
Feuerwehr
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Derzeitiges Fahrzeug
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Baujahr
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Austauschfahrzeug
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Vsl. Austauschjahr
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Hohenschäftlarn
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Verkehrssicherungs-anhänger
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1991
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Verkehrssicherungs-
anhänger
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2016
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Hohenschäftlarn
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LF 8
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1988
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GW-Logistik
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2017
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Ebenhausen
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MzF
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2000
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MzF
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2018
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Neufahrn
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LF 16/12
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1995
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HLF
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2020
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Des Weiteren wird beabsichtigt, für die FF Hohenschäftlarn ein neues Gerätehaus zu errichten, da das derzeitige Gebäude die Standards nur noch unzureichend erfüllt (s. o.).
Als nächster Schritt soll der Feuerwehrbedarfsplan dem Kreisbrandrat vorgelegt werden.