Der Stadt Spalt wurde am 24.03.2023 die Präsentation zu Kommunaldialogen für den Netzentwicklungsplan Strom zugesandt. Vom 24.03. bis zum 25.04.2023 hat die Stadt Gelegenheit, sich zum ersten Entwurf des Netzentwicklungsplanes Strom 2037/ 2045 (2023) zu äußern. Es sind fristgerecht Stellungnahmen einzureichen. Die Stadt Spalt wird vom Netzausbau zwischen Suchraum Petersgmünd und Goldshöfe (P490) betroffen sein.
Die Bundesregierung hat ihrem 2022 verabschiedeten Paket zum Ausbau erneuerbarer Energien die Grundlagen für den weiteren Netzausbau geschaffen. Der Bedarf für einen Ausbau innerhalb des süddeutschen Bereiches ergibt sich sowohl aus regionalen als auch überregionalen Aspekten. Zum einen steigt aufgrund der Decarbonisierung der Sektoren Verkehr, Wärme und der industriellen Prozesse durch Elektrifizierung der Strombedarf stark an. Zum zweiten findet sich generell ein Zubau von Windenergie und insbesondere Photovoltaikanlagen.
Da auch der Wärmebereich in einer strompriorisierten Energiewende erfolgt, verschärft sich das Problem weiterhin. Die Netze sind unterdimensioniert bzw. neben den Überlastungen sind auch weitere Transportachsen zu schaffen.
Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung muss ein schneller Ausbau erfolgen. Das Netz muss bis zum Jahre 2037 stehen.
Betroffen ist die Stadt Spalt von der Maßnahme P490, Netzausbau zwischen Suchraum Petersgmünd und Goldshöfe. Er wird folgenermaßen beschrieben:
M840: Suchraum Petersgmünd/ Nördlingen/ Goldshöfe
Im Rahmen der Maßnahme ist der Neubau einer 380 KV-Doppelleitung von Suchraum Petersgmünd (Gemeinden Georgensgmünd/ Röttenbach/ Stadt Spalt) über Nördlingen nach Goldshöfe notwendig (Netzausbau). In der Schaltanlage in Goldshöfe sind Netzverstärkungsmaßnahmen erforderlich. In die neu zu errichtende Anlage Nördlingen erfolgt eine Doppeleinschleifung beider Stromkreise. Im Suchraum Petersgmünd (Suchraum Gemeinden Georgensgmünd/ Röttenbach/ Stadt Spalt) ist der Neubau eines 380 KV Umspannwerkes mit zwei 380/110 KV Transformatoren sowie Volleinschleifung in die bestehenden 380 KV-Leitungen Reitersaich/ Irsching erforderlich (Netzausbau). Diese Beschreibung wurde im ersten Entwurf des Netzentwicklungsplans für den Kommunaldialog mit einem Suchplan dargestellt.
Dies bedeutet, dass in unserer Region eine 380 KV-Leitung komplett neu gebaut wird. Diese führt quer durchs Fränkische Seenland und bis nach Petersgmünd. In der Tennet-Karte ist dazu bislang nur die Luftlinie eingezeichnet, die direkt über den Großen Brombachsee führt. Die Details der Trassenführung sind nach Aussage von Tennet noch offen. Deshalb erfolgt eine Stellungnahme der Stadt Spalt. Vorgesehen ist, dass der erste Entwurf nun in die öffentliche Konsultation geht. Im Juni soll dann ein zweiter, ausführlicher Entwurf veröffentlicht werden. Im Herbst wird dann das vorläufige Prüfergebnis der Bundesnetzagentur erwartet. Es erfolgt ein zweites Konsultationsverfahren, dass in den Bundesbedarfsplan einfließt. Mit den Detailplanungen soll schon 2024 begonnen werden. Die Stadt Spalt wird in ihrer Stellungnahme folgende Punkte anmerken:
- Mit der neu geplanten 380 KV-Leitung ist ein ausreichender Abstand zu Wohngebieten und bebaubaren Bereichen einzuhalten.
- Eine Trassenführung über den Brombachsee, wie im Suchraum dargestellt, wird abgelehnt. Die Trassenführung muss einen ausreichenden Abstand zu dem Kernseegebiet und Freizeitgebiet haben.
- Im Regionalplan sind diese Bereiche mit Priorität für Freizeit und Erholung vorgesehen, diese Planaussagen sind zu berücksichtigen.
- Die Stadt Spalt hat zahlreiche höhere Schutzgebiete im Bereich Brombachsee und in der Stadt. Die Stadt Spalt hat mit 85 % Landschaftsschutz eine erhöhte Erholungsfunktion. Diese Erholungsfunktion kann durch eine neue 380 KV-Trasse nicht geschädigt werden. Die Stadt Spalt legt Wert darauf, dass in ihren Schutzgebieten eine Trassensituation nicht realisiert wird.
Die Stadt Spalt ist jedoch der Meinung, dass der Ausbau der Netze für eine sichere Energieversorgung notwendig ist. Es ist jedoch die Abwägung der Schutzfunktionen Mensch, Freizeit und Erholungsfaktor, Schutzgebiete zu berücksichtigen.