Vorstellung der mit den Fachplanern abgestimmten Planung sowie Sachstandsbericht durch Herrn Schmidt vom Büro Sturm+Schmidt


Daten angezeigt aus Sitzung:  5. Sitzung des Gemeinderates Berngau, 16.09.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Berngau (Gemeinde Berngau) 5. Sitzung des Gemeinderates Berngau 16.09.2020 ö 2.1

Sachverhalt

1 . BGM Thomas Meier begrüßte Herrn Schmidt vom Architekturbüro Sturm+Schmidt, der den aktuellen Planungsstand zur Sanierung des Lukas-Anwesens vorstellte.

Herr Schmidt erklärte, dass das ursprüngliche Gebäude wohl im Jahr 1682 erbaut wurde und damals eine Dachneigung von 47° bis 50° aufwies, was jedoch nach einem Brand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verändert wurde. Eine herausragende Besonderheit des Gebäudes ist die historische Balken-Bohlendecke, die in einem guten Zustand ist und in dieser Größe nur noch sehr selten anzutreffen ist. Diese soll instandgesetzt und erhalten werden.

Das Erdgeschoss soll für öffentliche Nutzungen umgebaut werden. Die Raumgrößen und Rahmenbedingungen wurden im Wettbewerb bereits vorgegeben:
  • Barrierefreie äußere und innere Erschließung, alles ebenerdig bis zum Aufzug
  • Im Bestandsgebäude werden neue Treppen eingebaut, die für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen begehbar sind.
  • Bürgermeister- und Besprechungszimmer
  • Die Teeküche, die Bücherei, ein öffentliches WC sowie der Gemeinschaftsraum und der Freibereich sollen von allen nutzbar sein.
  • Ermöglicht so einen ungezwungenen Austausch zwischen allen Nutzern einschl. dem Wohnbereich.

Im Obergeschoss ist ein reiner barrierefreier Wohnbereich angedacht:
  • 2x 1-Zimmer-Wohnung mit 51 m²
  • 1x 2-Zimmer-Wohnung mit 67 m²
  • 1x 3-Zimmer-Wohnung mit 87 m²
  • Des Weiteren ist ein großzügiger Balkon als gemeinschaftlicher Treffpunkt eingeplant,
    der für alle zugänglich ist.

Im Dachgeschoss sind ebenfalls barrierefreie Wohnungen angedacht
  • 1x Appartement/Büro mit ca. 42 m² (Mitarbeiter Lebenshilfe)
  • 1x 2-Zimmerwohnung ca. 69 m²
  • 1x 2-Zimmerwohnung mit ca. 83 m² (für Rollstuhlfahrer)

Weiter Vorgehensweise:
  • Wiederherstellung der ursprünglichen Gebäudeform mit einer Dachneigung von 49° (jetzt 38°)
  • Bestandsgebäude mit Biberdeckung, Kupferfallrohren, Fensterläden und Wärmedämmputz
  • Der Neubau soll sich abheben. Die Fassade könnte mit einer Blechverkleidung aus beschichtetem Alu-Blech versehen werden, was günstiger ist als Kupferblech. Der größte Vorteil einer Blechverkleidung ist, dass diese nicht mehr gepflegt werden muss. Das Gremium kann sich dieses Blech auch beim Hersteller vorher ansehen, ob diese Variante gewünscht wird.
  • Holzbau
  • Alles ist ebenerdig anzuordnen, ohne Rampen.
  • In der Bücherei soll ein großes Fenster zum „Am Plan“ hin eingebaut werden.
  • Generell soll viel verglast werden, um einen offenen und hellen Eindruck zu vermitteln.
  • Freianlagen, Parkplätze, alles ebenerdig

Die Kostenberechnung wurde pro Gewerk erstellt. Auf dieser Basis kann dann auch die Ausschreibung erfolgen. Die Kostenschätzung vom November 2019 betrug rund 3,8 Mio. €. Die aktuelle Kostenberechnung liegt bei 3,96 Mio. €. 
Die folgenden zusätzlichen Leistungen könnten ggf. im Rahmen der Entwurfsplanung noch hinzukommen:
  • Baukostenbeteiligung für die Fernwärme (muss noch verhandelt werden)
  • Neubau eines zusätzlich notwendigen Technikraums
  • Zusätzliche Stützwände im Außenbereich (Innenhof und Am Plan
  • Duschvorhänge

Herr Schmidt ergänzte, dass für die Kostenberechnung vorab intensivste Untersuchungen des Bestandes durchgeführt wurden, um alle Eventualitäten abdecken zu können. Es kann natürlich immer noch etwas Unvorhergesehenes auftreten, was dann jedoch ggf. durch die Reduzierung von Kosten an anderer Stelle wieder aufgefangen werden kann. Die Berechnung basiert auf den derzeitigen Preisen, eine Einberechnung von Preissteigerungen ist aufgrund der gewünschten Förderung nicht möglich.
Herr Schmidt erklärte, dass das Projekt mit einem außerordentlich hohen Fördersatz von 80 % der förderfähigen Kosten gefördert wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Förderung rund 50 % der tatsächlichen Kosten deckt. Die Städtebauförderung, Hr. Kagerer steht voll hinter diesem Projekt.

Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte Herr Schmidt, dass die angebaute Garage abgerissen werden wird, ein rollstuhlgerechter Aufzug analog zur Knabenschule eingebaut werden soll sowie lasierte Eichenfenster und eine Fußbodenheizung in allen Räumen angedacht sind.

Weiter wurden aus dem Gremium die notwendigen Abstandsflächen hinterfragt. Herr Schmidt informierte, dass an der Ecke zur Straße die Abstandsflächen leicht überschritten werden, was vorab mit dem LRA geklärt werden muss. Die Abstandsflächen im inneren Bereich sind hinsichtlich des Brandschutzes relevant. Aus diesem Grund wurden dort bereits Brandschutzfenster in die Kostenberechnung mit eingestellt.

Aus dem Gremium wurde drauf hingewiesen, dass für die Nachbarn durch dieses Projekt keine Nachteile entstehen dürfen. Herr Schmidt erklärte, dass die Nachbarn eher Vorteile haben aufgrund der Grenzbebauung, die dann auch den Nachbarn zusteht. Weiter wurde die Planung der Parkplätze vor dem Anwesen hinterfragt. 1. BGM Thomas Meier erklärte, dass die Parkplätze bestehen bleiben werden, lediglich für die Fernwärmeleitung sind Arbeiten im Außenbereich erforderlich.

1. BGM Thomas Meier bedankte sich bei Herrn Schmidt für die ausführlichen Erklärungen und verwies auf die für den nächsten Samstag angedachte Gemeinde-Besichtigungstour, bei der auch das Lukas-Anwesen besichtigt werden wird.

Datenstand vom 06.10.2020 12:30 Uhr