Weiteres Vorgehen Fremdwasserermittlung durch Ing.-Büro Steinbacher


Daten angezeigt aus Sitzung:  Gemeinderat Walkertshofen, 19.03.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Walkertshofen (Gemeinde Walkertshofen) Gemeinderat Walkertshofen 19.03.2024 ö 1

Sachverhalt

Frau Müller vom Ing.-Büro Steinbacher Consult mbH & Co.KG, Neusäß wurde beauftragt, die Möglichkeiten der Fremdwasserreduzierung in der Gemeinde Walkertshofen vorzustellen.

Die Vorsitzende begrüßt Frau Müller und übergibt ihr das Wort.

Frau Müller beginnt den Vortrag mit allgemeinen Informationen zum Kanalnetz. Sie erläutert anschaulich die Unterschiede der Kanäle.
  • Regenwasserkanal, für anfallendes Regenwasser von Dach-, Hof und Straßenflächen
  • Schmutzwasserkanal, für verschmutztes Brauchwasser aus Küche, Bad, WC, teilweise auch verschmutztes Regenwasser, z.B. von stark belasteten Verkehrsflächen
  • Mischwasserkanal, für beide Abwasserarten
Quellwasser und Grundwasser ist in allen Abwasserkanälen verboten!

Ursachen für den Fremdwassereintritt können sein, am Kanal angeschlossene Drainagen, undichte Stellen im Kanal, Schäden oder undichte Muffen, gezielte Einleitung von Grund- und Quellwasser, z.B. über Pumpen.

Die Zuständigkeit zum Anschlusspunkt an den Hauptkanal über die Grundstücksgrenze bis zum Revisionsschacht regelt die Gemeinde durch Satzung. Anhand von Bildern wird der Grundstücksanschluss bis zum öffentlichen Kanal verdeutlicht. Steigende Grundwasserstände führen zu Grundwassereintritten an weiteren Stellen. Frau Müller hält eine ganzheitliche Sanierung des kompletten Entwässerungssystems für notwendig. 

Am Kanalnetz wurden 990 m am Schmutzwasserkanal, 4.600 m am Mischwasserkanal untersucht. Es wurden 480 m am Schmutzwasserkanal und 3.000 m am Mischwasserkanal noch nicht untersucht.

Der Kanalbestand wird durch Frau Müller an einem Übersichtsplan vorgestellt. 

Das Ing.-Büro Steinbacher schlägt ein Gebiet 1 mit dem Beginn eines Untersuchungsabschnittes (östlich der Neufnach und Schörrstraße) mit einer TV Inspektion und der Erstellung eines Sanierungskonzeptes aller Hauptkanäle vor. Dabei erfolgt eine Inspektion und Konzept für alle Hausanschlussleitungen mit Untersuchung aller Grundstücksentwässerungsanlagen. Empfohlen wird die Durchführung von Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich und der Aufforderung zur Sanierung der Grundstückseigentümeranschlüsse durch den Eigentümer. 

Am Ende der Vorstellung informiert Frau Müller über die Kosten der anfallenden Ingenieurleistungen. Diese sind unterteilt nach Leistung und Inspektion an den öffentlichen Kanälen und Grundstücksanschlüssen.

Diskussionsverlauf

Frau Müller informiert den Rat über die Möglichkeit einer Rohrsanierung anhand des Inliner Verfahrens. Das alte und beschädigte Abflussrohr wird komplett von innen abgedichtet. Diese Art der grabenlosen Sanierung spart Zeit und Geld, während das Ergebnis eine sichere und langfristige Lösung darstellt.

2018 wurden verschiedene Schadstellen saniert ohne größere Auswirkungen auf den Fremdwasseranteil.
Schon öfter wurde auch vom WWA bereits gemutmaßt, dass der Fremdwasseranteil falsch gemessen wird, da in der KA WA am Auslauf gemessen wird und durch den großen Stauraumkanal ein stark verzögerter Ablauf entsteht. Fremdwassermessungen werden nach drei Trockentagen gemessen. Es wäre möglich, dass nach drei Tagen immer noch zu viel Nachlauf besteht.
     
Der Gemeinderat tut sich nach langer intensiver Erörterung schwer, in heutiger Sitzung ein Sanierungskonzept zu beschließen.

Zusammenfassend nimmt Frau Müller als Aufgabe aus der Beratung mit:
  • Die Aufzeichnungen von 2018 nochmals anschauen, um eine Grundlage für eine weitere Sanierung zu schaffen. 
  • Den Messpunkt im Zulauf genau bestimmen und eine Möglichkeit finden dort zu messen.
 
Die Vorsitzende verabschiedet Frau Müller um 21.00 Uhr. 
Sie bedankt sich bei Frau Müller für die Anwesenheit in der Sitzung. 

Datenstand vom 28.03.2024 08:38 Uhr