Mit Schreiben vom 13.08.2021 (Eingang bei der VG Stauden am 14.09.2021) beantragen die „Freien Wähler Walkertshofen“ und die Anwohner des Herzgrabens vom Gemeinderat die Behandlung der Wasserproblematik im Baugebiet „Schörr“
Dem Antrag liegen Unterschriftenlisten bei, die von 31 Anwohnern unterzeichnet wurden.
Es wird um die Stellungnahme der Gemeinde zu nachfolgenden Fragestellungen ersucht:
- Liegen der Gemeinde Untersuchungen, Stellungnahmen oder Gutachten zur Wasserproblematik im Herzgraben vor?
Folgende Untersuchungen zur Abwasserthematik liegen vor:
- Erschließungsplanung Baugebiet „Schörr“ – Planung Ing.-Büro Garreis-Steinbacher
Im Zuge der Erschließung des Baugebietes „Schörr“ wurde 1992 vom Ing.-Büro Garreis-Steinbacher eine Gesamtnetzüberrechnung mit Überrechnung der Regenentlastungen erstellt.
- Studie zur Hochwasserverbesserung – Planung Ing.-Büro Josef Tremel (2003)
Auftraggeber: Direktion für ländliche Entwicklung.
- Waren der Gemeinde bereits bei Ausweisung des Baugebietes Anhaltspunkte zu dieser Gefahr bekannt, bzw. welche bauleitplanerischen Abwägungen in Hinblick auf den Hochwasserschutz wurden getroffen?
Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange an der Bauleitplanung erfolgte u.a. auch eine Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth.
Vom WWA wurde zur abschließenden Beurteilung die Vorlage eines hydraulischen Nachweises über die ordnungsgemäße Abwasserableitung angefordert.
Diese Berechnung wurde anschließend vom Ing.-Büro Garreis-Steinbacher durchgeführt (s.a. Punkt 1 A).
- Was wurde seit dem letzten Hochwasserereignis 2018 seitens der Gemeinde unternommen?
Abhaltung eines Ortstermins mit Anwohnern des Herzgrabens am 05.07.2018.
Am 04.07.2018 fand ein Termin des Bürgermeisterausschusses mit dem Amt für Ländliche Entwicklung und dem Landwirtschaftsamt statt. Hier wurde zur Verbesserung des Bodenschutzes bei Maisanbau u.a. angeregt, zur Erosionsverhinderung Mulchsaaten einzubringen.
Wahrnehmung eines Ortstermins mit Herrn Kreisbaumeister Schwindling am 31.05.2018.
Hierbei wurde festgestellt, dass die im Bebauungsplan festgesetzte nördliche Ortsrandeingrünung (Breite 5 m) bei allen betroffenen Eigentümern fehlt.
Beim Anwesen Kellner stehen mehrere Gebäude im Außenbereich, wodurch der ursprüngliche Zustand (Wiese) für den Wasserabfluss verändert wurde. Das abfließende Hangwasser läuft wie in einem Trichter direkt dorthin.
Zur Verbesserung des Wasserabflusses wurde der Graben von der ehemaligen Bauschuttdeponie zur Querung Richtung Staatsstraße vergrößert und umgeleitet. Diese Maßnahme soll zusätzlichen Wassereintrag in Richtung Herzgraben verhindern (s. Lageplan).
- Was beabsichtigt die Gemeinde zu unternehmen, um solche Ereignisse zukünftig zu verhindern oder abzumildern?
Bezugnehmend auf die Stellungnahme des Kreisbaumeisters, worin die fehlende Ortsrandeingrünung sowie die Bauten im Außenbereich als mitursächlich für die ungünstigen Hangwasserabflüsse gewertet werden, soll die bebauungsplankonforme Umsetzung der Randeingrünung von den Eigentümern erfolgen. Auf die Entfernung der unzulässigen Bauten im Außenbereich wird hingewiesen.
Am 29.09.2021 fand mit Herrn Dr. Nunn vom WWA Donauwörth ein Ortstermin statt.
Um die Situation bei Starkregen zu verbessern, wurde von ihm vorgeschlagen:
- Zukauf eines Ackergrundstückes mit anschließender Umnutzung als Wiese
- Pflanzen einer dichten Hecke entlang eines Ackerstreifens