„Widerspruch zum Bebauungsplan Geppinger Str. Waging am See
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu Ihrem Bebauungsplan Geppinger Str. II erhebe ich meinen Einspruch. Eine Bebauung mit eng aneinander gefügten Häusern wie in der Planung vorgesehen ist geeignet für eine Industriestadt, aber entspricht nicht den Anforderungen eines Touristenortes, wo eine aufgelockerte Bebauung mit schönen Gärten und Grünanlagen ein positives Ortsbild geben.
Zu bedenken ist, ob nicht Parkbuchten und ein Gehweg für Besucher der Anwohner erforderlich sind. Eine Gefahrenquelle ist die Einfahrt zur Geppinger Straße, wo der Sichtwinkel gemäß Baugesetzbuch kaum ausreichen wird, denn für manche Anwohner und Besucher ist diese Straße eine Rennstrecke, trotz der vorhandenen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Zu berücksichtigen ist, dass die neue Straße der Siedlung mit erheblichem Gefälle in die Geppinger Straße einmündet, wobei die Entwässerung dieses Bauteils von großer Wichtigkeit ist.
Eine evtl. nachträgliche Planänderung für die Erstellung von Wohnblöcken zeigt wiederum die Fähigkeit der Gemeinde Waging a. See das Ortsbild zu verschandeln. Zudem stellt sich die Frage, warum macht Ihr eine Planung, wenn man nicht weiß was man will. Bei entsprechendem Sachverstand wäre es klar, dass in einer Siedlung von ca. 50 Wohnhäusern nicht größer als E + 1 keine Betonklötze mit E + 2 oder noch größer passen. Von einer solchen Änderung würde nur ein geldgieriger Bauträger gewinnen, aber die Einwohner der Gemeinde hätten einen baulichen Schandfleck mehr. Die Gemeinde hat das Ziel aus Waging einen Touristen- und auch einen Industrieort zu machen. Gegen diese Ziele ist nichts einzuwenden. Dazu ist aber zu sagen, für solche Vorhaben ist eine entsprechende Ortsplanung erforderlich. In dieser Sache versagte die Gemeinde Waging am See bisher kläglich.
Der erste große Fehler wurde bereits vor ca. 50 Jahren gemacht. Das Grundstück des ehemaligen Sportplatzes wurde der Molkerei für die Erweiterung Ihrer baulichen Maßnahmen vorgeschlagen. Von der Molkerei wurde auch der Wunsch geäußert am Ortsrand bei Scharling dieses Vorhaben auszuführen, wo auch größere Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden wären und keine zeitraubenden Fahrten durch den Ortskern erforderlich sind. Auch der damalige Bürgermeister Herr Huber war für die zweite Lösung positiv eingestellt. Jedoch die zwei wortgewandtesten Mitglieder des Gemeinderates brachten die meisten Gemeinderäte auf Ihre Seite, so kam es zum größten Baufehler in Waging der nicht zu beheben ist.
Anzumerken ist, dass die beiden Wortführer persönliche Vorteile aus dieser Entscheidung erhofften (berufliche Karriere in der Molkerei – Aufträge für den eigenen Handwerksbetrieb).
Ich bin nicht gegen die Molkerei, im Gegenteil, ich finde diese Firma als einen guten Arbeitgeber und einen guten Steuerzahler und ist somit ein Segen für die Gemeinde. Der Fehler liegt hauptsächlich an den Politikern, diese reden bekanntlich sehr viel, aber denken leider meistens zu wenig.
Nicht nur vor Jahrzenten wurden erhebliche Baufehler gemacht. Auch der jetzige Bauausschuss und Gemeinderat liebt Fehlplanungen. So ist die Bebauung in der Bahnhofsstraße auf dem ehemaligen Grundstück der Fa. Lebmann mit den großen und hässlichen Betonklötzen ein Schandfleck für den Ort endstanden, wovon nur die geldgierigen Bauträger profitieren. In großen Gebäuden leben die Touristen zu Hause im Urlaub in Bayern wollen Sie der Landschaft und dem Gebiet angepasste Häuser sehen und keine Schandflecke wie in der Bahnhofstraße.
Ich hoffe, dass Sie Ihre Bauplanung zum Wohle der Bürger überdenken und entsprechend ändern.“