Gesellschafteraufnahme bei der Kooperationsgesellschaft fränkischer Elektrizitätswerke mbH (Kfe) durch die Gemeindewerke Waging a. See


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates Waging a. See, 26.09.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat Waging a. See (Markt Waging a. See) Sitzung des Marktgemeinderates Waging a. See 26.09.2019 ö 7

Sachverhalt

Die Gemeindewerke Waging a. See sind seit Gründung der Kooperationsgesellschaft Ostbayerischer Versorgungsunternehmen mbH (KOV) im Jahr 1998 als Gesellschafter beigetreten. Kerngeschäft der KOV ist in erster Linie die zentrale Beschaffung von Energie und die Erbringung von Dienstleistungen im Energiedatenmanagement für die Gesellschafter.
Ziel ist es, diese Leistungen ohne Gewinnorientierung zur Verfügung zu stellen und somit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Gesellschafter zu verbessern.

Durch mehrere Geschäftsführerwechsel in den vergangenen drei Jahren und Kündigung sowie Renteneintritt sehr wichtiger erfahrener Angestellter, ist die KOV als Vertrauenspartner für das Energiedatenmanagement und die Strombeschaffung zu hinterfragen. Viele Gesellschafter und auch Werke die ohne Gesellschaftsanteile Dienstleistungen bei der KOV beziehen, haben sich zum Austritt bzw. Kündigung entschlossen.

Wie im Jahresabschluss 2018 veröffentlicht, haben sich im Jahr 2017 bereits vier Gesellschafter zur Kündigung entschieden und im Jahr 2018 sind weitere 11 Werke gefolgt. Diese leider nicht sehr positive Entwicklung hat auch bei den Gemeindewerken Waging a. See Anlass zum Umdenken hervorgerufen. Der Trend zur Kündigung des Gesellschaftsverhältnisses bei der KOV zeichnet sich leider auch im Jahr 2019 weiter ab. Mehrere Werke haben sich auch dieses Jahr zur Kündigung entschieden. Deshalb haben sich die Gemeindewerke im Jahr 2019 mit mehreren Möglichkeiten auseinander gesetzt. Letztendlich ist die Entscheidung für die künftige Zusammenarbeit im Bereich Energiedatenmanagement (EDM) und Smart-Meter-Gateway-Administration (SMGWA) auf die Kooperationsgesellschaft fränkischer Elektrizitätswerke mbh (Kfe) gefallen. Die Kfe ist wie die KOV eine Gesellschaft, die nur zu 100% aus kommunaler Beteiligung besteht. Weiter positiv hervorzuheben ist die vergleichbare Größe der Gesellschafterwerke zu den Gemeindewerken Waging.      

Die Aufnahmekonditionen der Kfe für die Gemeindewerke Waging gestalten sich wie folgt:

  • Stammeinlage beträgt 250,00 € je volle nutzbare Abgabe von 1 Mio kwh des Netzabsatzes im Vorjahr
  • Zahlung eines Aufgelds zur Angleichung der Eigenkapitalrücklage gegenüber den bisherigen Gesellschaftern unter Berücksichtigung des %-Anteils des gezeichneten Kapitals

Stammeinlage 250,00 € x 21 GWh                                                  5.250,00€
Aufgeld anteilig des gez. Kapital von ca. rd. 1,233 % x 1.208.607 €        14.900,00€
         
Gesamtbetrag zur Gesellschafteraufnahme für Stammeinlage und
Kapitalrücklage                                                                20.150,00€


Die Einlagen zur Aufnahme bei der Kfe werden die Gemeindewerke durch die Auszahlung (siehe Ergebnisverwendungsbeschluss der KOV) der Gewinnrücklage und Stammkapitaleinlage bei der KOV finanzieren. Derzeit beträgt die Gewinnrücklage 19.799,04€ und die Stammkapitaleinlage 3.000,00€ zzgl. Verzinsung.

Das Portfolio der Kfe bietet die nachfolgenden Dienstleitungen an:

Dienstleistungen (mittleres EVU mit 5.000 ZP)
 
 
 
Bereitstellung / Pflege EDM Strom
6.000€/a
Abwicklung MaBiS-Prozesse
8.400€/a
Abwicklung EEG-Abrechnung in WinEV
3.000€/a
Abwicklung GPKE-Prozesse in WinEV
12.000€/a
Abwicklung Netzabrechnung in WinEV
9.600€/a
Übernahme der REMIT-Meldungen
1.500€/a
Stellung des ISB gem. ISO 27001
7.200€/a
Abwicklung WiM-Prozesse
N.N.
Bedienung des EMT-Mandanten im GWA-System
N.N.

Die Gemeindewerke Waging haben angedacht die Pflege des EDM sowie die Abwicklung der MaBiS-Prozesse als Dienstleistung zu buchen. Hinzukommen wird der Rahmenvertrag über die Smart-Meter-Gateway-Administration. Die Dienstleistungspreise sind im Vergleich zur KOV identisch, nur das Dienstleistungsspektrum der Kfe ist wesentlich größer.

Die jährlichen Kosten der Betriebskostenumlage betragen 10ct/pro MWh (ca. 2.100,00€) und als Pauschale werden pro Jahr 4.000,00€ für Beratungsleistungen erhoben. Die im Sachvortrag aufgeführten Preise verstehen sich netto zzgl. der jeweils gültigen Umsatzsteuer, ausgenommen davon sind die Einlagen zur Stamm- und Kapitalrücklage.

Vorberatend wurde im Werkausschuss am 12.09.2019 der Wechsl zur Kfe diskutiert und einstimmig beschlossen.

Werkeleiterin Hund erläutert den Sachverhalt.

Beschluss

Der Marktgemeinderat beschließt die Aufnahme als Gesellschafter bei der Kfe zum 01.01.2020 und bevollmächtigt den Bürgermeister zum Abschluss des Gesellschaftsvertrags sowie den benötigten Dienstleistungsverträgen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 19, Dagegen: 0

Datenstand vom 21.01.2020 15:23 Uhr