Vorstellung Exkursion Bauleitplanung und weiteres Vorgehen


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates Taching a. See, 15.12.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Taching a. See (Gemeinde Taching a. See) Sitzung des Gemeinderates Taching a. See 15.12.2022 ö beschließend 6

Sachverhalt

Eine Delegation von Waginger und Tachinger Gemeinderäten begab sich am 07./08.10.2022 auf Exkursion, um eine Vorstellung zu erhalten, wie künftig möglichst flächensparend und dabei aber auch nachhaltig gebaut werden kann. Die Ziele waren die Gemeinden Weyarn, Münsing, Krumbach und Fließ.

Auszug aus dem Zeitungsbericht vom 27.10.2022:
„Die Fahrt führte zuerst in die mehrfach für ihre Bürgerbeteiligung ausgezeichnete Gemeinde Weyarn. Damit ist die etwa 4000 Einwohner zählende bayerische Gemeinde, 32 Kilometer südlich von München, für viele andere Städte und Kommunen ein Vorbild bei der Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft. Davon möchten auch Waging am See und Taching am See profitieren und erkundigten sich daher direkt vor Ort.

In der von klösterlicher Architektur geprägten Gemeinde, in der noch mehrere große Klostergebäude stehen, führte zweiter Bürgermeister Prof. Dr. Franz Demmelmeier über das neue Wohngebiet »Am Klosteranger«. Wie er wissen ließ, entstanden im gesamten Klosterhof in den Jahren zwischen 2016 und 2021 140 neue Wohnungen. Der Neuausweisung dieses Gebiets ging ein Dorferneuerungsprozess voraus. In diesem Prozess habe man sich darauf verständigt, die fünf ursprünglich vorhandenen früheren Höfe des Klosters wieder anlegen zu lassen. Dadurch entstanden in zwei Prälaturbauten, mehrgeschossige Gebäude in zwei Höfen. Zusätzlich wurde die alte Klosterbrauerei restauriert und zu Wohnungen umfunktioniert.

Durch dieses Konzept entstanden neben Geschossbauten, die aus sieben Mehrgenerationshäusern und sechs Häusern mit je zehn Wohnungen bestehen, auch zehn Reihenhausblöcke mit je drei bis fünf Häusern. Damit schuf Weyarn viel Freiräume für Kinder und Erwachsene. Überdies ist ein Supermarkt errichtet worden, der sich mit seiner besonderen Architektur ins Gelände einfügt, sodass er auf einer Seite im Winter als Schlittenberg benutzt werden kann. Es sei ein langer Weg gewesen, bis die Planungen in trockenen Tüchern gewesen seien. »Mit dem Resultat sind nun alle mehr als zufrieden«, betonte Demmelmeier.

Nach Weyarn führte die Informationsfahrt dann nach Münsing, südwestlich von München gelegen. Dort konnte sich die Reisegruppe von einem Mehrgenerationenprojekt der besonderen Art überzeugen. Zum theoretischen Input kam noch zufällig einer der Bauherren, der von der praktischen Umsetzung berichten konnte. Sowohl die Bauart als auch das Konzept des Mehrgenerationenwohnens überzeugte die Waginger und Tachinger Gemeinderäte.

Am nächsten Morgen dann ging es nach Krumbach, eine 1100 Einwohner zählende Gemeinde. Sie hat es geschafft, Mehrgeschossbauten mit Hilfe eines sozial eingestellten Investors günstig zu bauen und an Einheimische zu vermieten. Es gab auch die Option des Mietkaufs, mit dem auch weniger vermögende Menschen Zugang zu Wohneigentum erhielten. Die Idee, sieben Bushaltestellen von internationalen Architekten auffällig gestalten zu lassen, gefiel der Reisegruppe.

In Fließ in Tirol lag das Augenmerk dann auf der Wiederbelebung des dortigen Ortskerns. Erreicht hat die Gemeinde dies durch den Bau eines seniorengerechten Wohnhauses in Kombination mit einem anschließenden Geschäftekomplexes und dem angrenzenden Rathaus. Durch die Schaffung barrierefreier Wohnungen konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Zum einen erreichte man, dass Höfe außerhalb des Orts wieder frei geworden sind, damit dort Familien einziehen können, die viel Platz brauchen, und zum anderen gelang es, Senioren neuen Wohnraum anzubieten, der sicherstellt, dass sie nicht einsam sind.

»Insgesamt war es ein lehrreicher und zukunftsweisender Ausflug«, betont Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber.“

Die Exkursion wurde begleitet von Herrn Roman Leonhartsberger und Herrn Julian Numberger, Architekt und Stadtplaner, des pan m Büros.

Pan m übersendete folgende Berichte zur Exkursion im Anhang. 

Im Vorfeld zu diesem TOP bat Bürgermeisterin Lang, geeignete Planungsbüros für eine weitere Zusammenarbeit vorzuschlagen. Weitere Vorschläge wurden nicht eingereicht, so dass Bürgermeisterin Lang dem Planungsbüro bereits das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit signalisiert hat und für 21.12.2022 einen Vorstellungstermin zusammen mit dem Rat organisiert hat. 2. Bürgermeister Steiner schlägt in der Sitzung des Gemeinderats noch das Planungsbüro SAK, Traunstein, vor. Bürgermeisterin Lang findet den Vorschlag reichlich spät, da im Vorfeld zur heutigen Sitzung um die Einreichung von Vorschlägen gebeten wurde, um Planungsbüros für das für 21.12.2022 terminierte Vorstellungsgespräch einladen zu können. Auch aus der Mitte des Rats wird die Meinung vertreten, dass der Vorschlag früher hätte eingereicht werden müssen.

Beschluss

Der Gemeinderat Taching a. See nimmt Kenntnis und ist an einem weiteren Vorgehen interessiert.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 11, Dagegen: 2

Datenstand vom 07.03.2023 11:04 Uhr