Grundschule Vilsbiburg; Untersuchungen am aktuellen Standort - Antrag FW-Fraktion


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 10.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Vilsbiburg) Sitzung des Stadtrates 10.05.2021 ö beschließend 1

Sachverhalt

Die FW-Fraktion hat den beigefügten Antrag gestellt.

Diskussionsverlauf

StR Josef Sterr hat den Antrag der FW-Fraktion vorgestellt. Die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle ergänzte dazu, dass alle Aspekte zu dem Standort abgewogen werden müssen, was einen langen Prozess im Stadtrat bedeutet.  Man müsse sich in der Standortauswahl alle Optionen auch für die Zukunft offen lassen.

Die Rektorin der Grundschule Vilsbiburg, Frau Alexandra Priller, hat die pädagogischen Aspekte bzgl. einer modernen Grundschule erklärt:
  • In neuen Schulen wird in sog. Clustern unterrichtet in welchen immer die einzelnen Klassenzüge zusammengefasst sind und somit kleine, eigenständige Einheiten bilden. Bei Clustern sind 3 – 4 Klassenräume um einen zentralen Bereich, sog. Marktplätzen, angeordnet
  • Es gibt mehr Phasen im Unterricht, in denen Schüler individuell und gemeinsam in Gruppen lernen
  • Die Räume sind offen für verschiedene Lernformen, die von verschiedenen Schülern, zum Teil auch gleichzeitig genutzt werden
  • Die Klassenzimmer sollen somit eine flexible Ausstattung haben
 
Die Rektorin verwies  nochmals auf die Dringlichkeit einer Schulerweiterung. Bereits im nächsten Schuljahr könnte die 1. Klasse sieben Züge haben. Auf Nachfrage von StR Werner Neumeier erklärte Frau Priller, dass vor ca. 20 Jahren bereits 21 Klassen im Gebäude untergebracht waren, aktuell sind es 18 Klassen. In den Prognosen ist davon auszugehen, dass es im Schuljahr 2022/2023 wieder 21 Klassen sind. Sämtliche Lernangebote müssen dann wieder aufgelöst werden, da die Räume benötigt werden. Weiter sind bereits jetzt ab 22 Klassen die Sporthallen am Standort zu wenig. Man müsse dann auf die Mittelschule und Vilstalhalle ausweichen.

Die Aufgabenbereichsleitung Kinder, Jugend, Sport und Kultur der Stadtverwaltung Vilsbiburg – Frau Andrea Soller – ging in Ihrer Vorstellung auf das bestehende Grundschulgebäude ein. Die Regierung von Niederbayern hat das Gebäude auf das aktuelle Raumprogramm für 24 Schulklassen hin überprüft. Folgende Aussagen können von der Regierung dazu getroffen werden:
  • Die Unterrichtsfläche müsste sich verdoppeln
  • Die Fläche für das pädagogische Personal müsste sich verdoppeln
  • Die Verwaltungsfläche müsste sich vervierfachen
  • Es müsste eine extra Freifläche für den Ganztagesbereich geben
  • Es müsste eine Freifläche für den Sportbereich geben
  • Der Pausenhof müsste für 3 m² pro Kind ausgelegt sein
  • Der Hort / der Ganztagesbereich für 200 Kinder wird auf 579 m² Nettofläche geschätzt dazu kommen noch Flure, Sanitärräume, Eingang, Garderobe, Treppenhäuser und die Barrierefreiheit (das Raumprogramm umfasst somit ca. 1.000 m² bis 1.200 m²)


Auf Nachfrage von StR Florian Anzender erklärte die Erste Bürgermeisterin, dass das aktuelle Grundstück eine Größe von 6.054 m² hat, die Erweiterungsfläche ist 615 m² groß. Man könnte evtl. noch 330 m² erwerben. Zum Vergleich hat die Realschule für über 1000 Schüler ca. 22.500 m² und das Gymnasium für über 700 Schüler ca. 45.807 m².

StRin Claudia Geilersdorfer wollte wissen, ob es schon Angaben zu einer optimalen Grundstücksgröße gibt. Stadtbaumeister Gerhard Binner erklärte dazu, dass die Regierung von Niederbayern hier keine pauschalen Aussagen getroffen hat, aber der bestehende Standort ca. 6000 m² umfasst und für ca. 12 Klassen geeignet ist. Somit müsste bei 24 Klassen und der Unterbringung von Ganztagsangeboten die Fläche mind. doppelt so groß sein wie bei der bestehenden Grundschule.  

StR Josef Sterr forderte eine detaillierte Betrachtung und Gegenüberstellung aller Fakten für den alten und einen möglichen neuen Schulstandort.

Auf Nachfrage von StR Dr. Manfred v. Dewitz bezüglich der Betrachtung der Schülerzahlen über die nächsten sechs Jahre hinaus wurde auf das Büro SAGS verwiesen, welches im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität am 18. November 2020 die Zahlen vorgestellt hat. In der Sitzung am 15.12.2021 wurde der zukünftige Raumbedarf im Ausschuss anerkannt. Demnach rechnet man bis zum Jahr 2038 mit 28 Klassen in der Grundschule Vilsbiburg. Was verdeutlicht, dass auch zukünftig an einem Schulstandort Erweiterungsflächen notwendig sind.

StRin Michaela Feß verwies auf die Quartiersplanung rund um das Areal der Schule, wonach die dortigen Einrichtungen für Kinder einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt darstellen.

Auf die Frage von StR Karlheinz Hiller, ob an der Schule auch ein Hort untergebracht werden muss erklärte Andrea Soller, dass man hier Synergien nutzen möchte auch im Hinblick auf einen möglichen gesetzlichen Anspruch auf die Ganztagesbetreuung von Grundschülern. Weiter müsste auch der Hort im St. Johannes Haus aufwendig saniert werden, was wieder Kosten verursacht.
 

Beschluss

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, Untersuchungen für eine Erweiterung am aktuellen Standort der Grundschule durchzuführen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.05.2021 12:10 Uhr