Vorstellung der Entwurfsplanung zur Sanierung bzw. Umbau der Sanitäranlagen im Stadtbad


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 22.02.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Umweltausschuss (Stadt Vilsbiburg) Sitzung des Bau- und Umweltausschusses 22.02.2022 ö beschließend 1

Sachverhalt

Nach Beschluss des Bau- und Umweltausschusses in der Sitzung vom 03.05.2021 sollen die öffentlichen sanitären Anlagen im Stadtbad saniert bzw. modernisiert und umgestaltet werden.
Im Speziellen handelt es sich um die Sanitärbereiche am Kinderbecken, am Haupteingang und am Kiosk. Der Sanitärbereich am Haupteingang soll um zwei beheizte Umkleiden erweitert werden, um den Badbesuchern in der Übergangszeit im Frühjahr und Herbst mehr Komfort zu bieten.

Im Zuge dieser Maßnahme wurde das Architekturbüro Birnkammer und das Fachplanungsbüro Apfelböck (Heizung/Lüftung/Sanitär) für die Planung und baubegleitende Umsetzung der Maßnahme beauftragt.

Das Architekturbüro Birnkammer in Person von Frau Aigner stellt in der Sitzung die Entwurfsplanung anhand einer Präsentation vor. Herr Gerhager vom Ingenieurbüro Apfelböck stellt im Anschluss daran das bisherige Heizsystem und die drei zukünftig infrage kommenden Arten der Heizenergieerzeugung vor.

Zur Warmwasseraufbereitung für die geplanten Duschen, zur Beheizung der neuen geschlossenen Umkleiden am Haupteingang und der Wohnung im Obergeschoss wird eine Heizungsanlage notwendig, da die bestehende Ölheizung aus dem Jahr 1990 für diese Verwendung nicht geeignet ist. 

Zu beachten gilt, dass die Beheizung der Außenbecken mit gesondertem Heizsystem erfolgt. Die Beheizung ist noch gut funktionsfähig und davon nicht betroffen.

Es kommen drei Arten der Heizenergieerzeugung für die geplanten Duschen und die Beheizung der neuen geschlossenen Umkleiden in Betracht.

  1. Erdgasbrenner anstatt der vorhandenen Ölheizung. Eine Erdgasleitung ist in der Veldener Straße vorhanden. Ein Anschluss ist technisch möglich.

  2. Pelletbrenner im Keller des Betriebsgebäudes anstatt der vorhandenen Ölheizung. Ein entsprechendes Pelletlager ist im Keller neu zu errichten.

  3. Nahwärmeanschluss an das Netz der Firma Josef Balk, welches durch Biomasse (Hackschnitzel) gespeist wird. Es wird nur eine Nahwärmeanschlussleitung mit Übergabestation erforderlich.

Das Ingenieurbüro Apfelböck betrachtet die drei Varianten hinsichtlich der Vor- und Nachteile in der Technik und insbesondere der Herstellungs- und Unterhaltskosten.

In der Aufstellung des Ingenieurbüro Apfelböck werden die wirtschaftlichen Faktoren der drei Optionen bewertet.

Zu beachten gilt es auch, dass bei Abnahme der erforderlichen Energiemengen über ein Nahwärmenetz der Betreiber des Netzes für die Energieerzeugung zuständig und verantwortlich ist. Bei einem Pelletkessel bestehen einige Verschleißteile deren Austausch nicht genau abgeschätzt werden kann und es ist auch eine beständige Kontrolle des Kessels durch einen Hausmeister erforderlich.

Der Bau- und Umweltausschuss möge die drei Varianten bewerten und im Anschluss eine Variante beschließen. Diese geht dann in die weitere Planung ein.

Die Vorstellung des finalen Entwurfs, inklusive der Kostenberechnung für das gesamte Projekt, ist für die Bau- und Umweltausschusssitzung am 22.03.2022 geplant. 

Die Umsetzung der Maßnahmen wäre für die Zeit nach der Freibadsaison vorgesehen.

Diskussionsverlauf

Fraktionsübergreifend ist man sich einig, dass eine Energieversorgung mit dem Energieträger Gas nicht nachhaltig ist. Pellets und Biomasse (Hackschnitzel) sind hier positiver zu beurteilen. Stadtbaumeister Binner weist zusätzlich darauf hin, dass bei der Variante Pelletheizung zusätzlich das Risiko und der Unterhalt für die Instandhaltung des Brenners bei der Stadt liegt. Bei der Nahwärmeversorgung trägt das Risiko der Versorger.
Hr. Gerhager führt zudem aus, dass bei einem Anschluss an die Nahwärmeversorgung eine zukünftige Erweiterung bzw. Kombinierung dieser Leitung für das Heizen der Becken nicht möglich ist. Hierfür ist die Leitung am Anschlusspunkt beim Fachmarktzentrum zu klein. Es wäre eine zusätzliche Leitung von der anderen Seite der Großen Vils zu verlegen. Daher gäbe es auch keinen Sinn für eine mögliche zukünftige Beckenheizung gleich ein Leerrohr mit zu verlegen, da der zusätzliche Anschlusspunkt an einem anderen Ort liegt und wenig gemeinsame Strecke gegeben ist.
Eine Luftwärmepumpe als neue Art der Heizenergieerzeugung wurde nicht in der Planung berücksichtigt, da im Stadtbad ein langes Warmwassernetz mit einer Zirkulation und einer Vorlauftemperatur von 60° C vorhanden ist. Hierfür ist eine Luftwärmepumpe nicht geeignet.

Beschluss

Der Bau- und Umweltausschuss beschließt, dass für die Warmwasseraufbereitung und Beheizung der geplanten Sanitäranlagen mit Umkleiden und der Wohnung im Obergeschoss (ohne die Beheizung der Becken) die Variante 3, Nahwärmeanschluss, die Grundlage für die weiteren Planungen bildet.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0

Datenstand vom 02.03.2022 08:46 Uhr