Machbarkeitsstudie für Erweiterungsbaukörper Burger Feld - Beauftragung Architekturbüro


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 27.07.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Vilsbiburg) Sitzung des Stadtrates 27.07.2020 ö beschließend 1

Sachverhalt

Auf den 1. Platz wurde vom Preisgericht das Büro architektur werkstatt vallentin aus Dorfen und München gewählt und wird dem Stadtrat zur Beauftragung mit den Planungsleistungen für den Erweiterungsbaukörper der Kindertagesstätte Burger Feld empfohlen.










Der Siegerentwurf zeigt ein klares, gut strukturiertes und leicht umsetzbares Konzept für eine Kindertagesstätte auf und besticht durch sein städtebauliches Konzept. Gut durchdacht und geschickt angeordnet wurden die neuen und bestehenden Baukörper um einen gemeinsamen Dorfplatz. Dieser kann für vielfältige Nutzungen bespielt werden (Bobbycar fahren, Kindergartenfeste, gemeinsamer Elterntreff, etc.) und hat damit einen großen Mehrwert für die Einrichtungen. Kompakter auszuführen sind die zwei neuen Hauptbaukörper. Dies erscheint aber leicht umsetzbar. Ebenso ist die Höhenanordnung der neuen Baukörper zu überprüfen.

Es werden zwei eigenständige Kindertagesstätten geschaffen, die zusammen ein harmonisches Ensemble bilden und von außen gut ablesbar sind. So entsteht ein neues Zentrum für die Kinderbetreuung das nachhaltig diesen Ortsbereich prägen wird.

Nach einer Beauftragung können in der vertiefenden Planung zielgerichtet und einfach die Anforderungen an die Kindertagesstätte umgesetzt werden. Auch die Belange des Passivhauses fanden intensiven Eingang in die Planung.

Die Fachstellen für Kindertagesstätten am Landratsamt Landshut (Frau Vogel) und die Fachstelle für Kindertagesstätten bei der Stadt Vilsbiburg (Frau Soller) haben gemeinsam alle drei Entwürfe intensiv besprochen und geprüft. Sie votieren einstimmig für die Umsetzung des ausgewählten Siegerentwurfes da dieser in seinem Konzept sehr gut die pädagogischen Anforderungen einer modernen Kindertagesstätte aufnimmt und für die geringen Anpassungsanforderungen (z.B. kompakterer Baukörper, mögliche Teilbarkeit des Krippenruheraumes) einfach umsetzbare Lösungsmöglichkeiten erkennbar sind.

Die drei Entwürfe und der Abschlussbericht mit der detaillierten Bewertung aller Entwürfe werden in das RIS zur Einsicht eingestellt. In der Sitzung wird Herr Binner den Siegerentwurf näher vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen.

Diskussionsverlauf

Herr Stadtbaumeister Binner stellte den genauen Ablauf der Machbarkeitsstudie - und insbesondere die Vorgehensweise in der Sitzung des Preisgerichts am 16.07.2020 - vor. Er wies auch darauf hin, dass es sich um ein Vergabeverfahren handelt. Dabei ist in einem transparenten Verfahren mit Gleichbehandlung aller Bewerber und in nicht diskriminierender Weise das geeignetste Büro auszuwählen. Dies wird durch die Machbarkeitsstudie erfüllt.
Es wurden drei Büros eingeladen. Am 16.07.2020 erfolgte zuerst eine intensive Betrachtung und Prüfung aller drei Entwürfe, ohne Kenntnis der Büros. Danach stellten die drei Büros ihre Entwürfe persönlich vor. Anschließend wurde über die Reihenfolge 3 bis 1 abgestimmt.

Herr Binner wies darauf hin, dass alle Planungen ein Konzept darstellen, welche es in den weiteren Schritten detailliert abzustimmen und anzupassen gilt. Dies betrifft z.B. die genaue Abklärung der Nutzerbedürfnisse, die Anforderungen der Fachberatungsstelle für Kindertagesstätten, den Abgleich mit den Förderbedingungen, den Bedürfnissen des Stadtrates, bzw. des Bau-und Umweltausschusses und der Bauverwaltung.

Der nachfolgend vorgestellte Entwurf wurde mit 8:1 auf Platz eins gewählt und vom Preisgericht dem Stadtrat zur Beauftragung vorgeschlagen.

Herr StR Manfred Billinger wies darauf hin, dass durch das großzügige und auch überdimensionierte Raumkonzept des auf Platz 1 gewählten Büros, hier mit weitaus höheren Kosten, als bei der Umsetzung des auf Platz 2 gewählten Büros zu rechnen sei. Herr Binner erläuterte, dass eine intensive Überarbeitung der Planung - mit Reduzierung des Raumprogramms beim Büro mit Platz 1 und eine Erhöhung des Raumprogramms beim Büro auf Platz 2 – bereits vom Preisgericht festgestellt wurde und im nächsten Schritt durchzuführen ist. Die überarbeitete Planung wird wie bisher im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt und besprochen. Auch können dann erst zu diesem Zeitpunkt sachgerechte, prüffähige und tragfähige Kosten ermittelt werden.
Herr StR Billinger meinte - unabhängig davon, dass das Entwurfskonzept des Büros auf Platz 1 reduziert werden muss – hier eine deutlich kostenintensivere Planung vorliegt und bat um Mitteilung der qm Preise der beiden Entwürfe. Herr Binner teilte mit, dass beim Entwurfskonzept des 1. Platzes der Verfasser ein Preis von 2.380 Euro je qm angegeben hat und der Verfasser des 2. Platzes 2.653 Euro je qm.
Deutliche Kostenunterschiede der beiden Planungen können aktuell aus der Art der Baukörper nicht belegt werden. Beide Entwürfe zeigen einfache Grundrissformen auf. Beim 1. Patz sind es zwei Baukörper. Beim 2. Platz ist es ein Baukörper der durch einen großen Steg (ca. 30x6 m = 180 qm) ergänzt wird.
Aktuell hätte eine Kostenermittlung eine große Unschärfe. Die Kostengenauigkeit kann mit maximal plus minus 20 % aktuell ermittelt werden.
Herr StR Florian Anzeneder stellte fest, dass nach den erforderlichen Anpassungen der beiden Entwurfskonzepte der Flächenunterschied sehr viel geringer sein wird und es sinnvoll ist nach der Überarbeitung im nächsten Schritt die Kosten genauer zu betrachten,  da auch erst dann die planerischen Grundlagen vorliegen.
Herr von Dewitz – Mitglied im Preisgericht – wies darauf hin, dass die Gesamtbetrachtung der Entwurfskonzepte nicht aus den Augen zu verlieren ist. Hier insbesondere die städtebaulichen Planungsansätze. Und im Preisgericht die Meinung vertreten wurde, dass dies besonders positiv bei dem Entwurfskonzept des 1. Platzes gelöst wurde.
Im Gremium war man sich einig, dass die Kostenüberprüfung intensiv zu beachten ist, aber dies in der weiterführenden Planung erfolgen soll.

Beschluss

Der Stadtrat beschließt das Büro architektur werkstatt vallentin aus Dorfen und München mit den Planungsleistungen für den Erweiterungsbaukörper der Kindertagesstätte Burger Feld stufenweise zu beauftragen.

Die Empfehlungen des Preisgerichts zur Anpassung der Machbarkeitsstudie sind zeitnah mit der Verwaltung zu erarbeiten und dem Bau- und Umweltausschuss vorzustellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 5

Datenstand vom 31.07.2020 09:54 Uhr