Information zur Kinder- und Schülerbetreuung 2015/16


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 16.07.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 16.07.2015 ö Beschließend 3

Sachverhalt

1. Kindertagesstätten

Der Begriff Kindertagesstätte umfasst die Bereiche Krippe, Kindergarten und Schülerhort.
Die Belegung in den Kindertagesstätten stellt sich zum neuen Jahr 2015/16
voraussichtlich wie folgt dar:

Einrichtung
Platzzahl lt.
Betriebs-
erlaubnis
Voraussichtliche
Belegung
September 2015
(Frühjahr 2016)


Anmerkungen

Integrativ  /  Auswärtig
KiTa Nord
     75
    68   (74)
1                 0
KiTa Pusteblume
     52
    37   (44)
0                 3
KiTa St. Martin
     75
    54   (58)
4-5              3
KiTa Arche
     75
    67   (67)
4-6              3
KiTa Rappelkiste
     50
    43 - 45   
15               6
KiTa St. Michael
   100
    85   (90)
3                 2
Hort St. Michael
Hort – GS Nord
     50
     12-13
    41
      8
--                 2
--                 0
Krippe St. Martin
     16
    12
1                  1
Krippe Arche

     27

    25   (26)

0                  4
Krippe St. Michael
     30
    23   (27)
0                   5


Die Berücksichtigung von Einzelintegrationen bedeutet für die Einrichtung im Vergleich zur Höchstgrenze der Betriebserlaubnis eine reduzierte Aufnahme von Kindern.
Die Reduzierung der Plätze ist dabei von den Einzelfällen abhängig.

Entsprechend der freien Kapazitäten können die Einrichtungen demnach auch während des laufenden Kindergartenjahres Kinder aufnehmen (z. B. Zuzüge, Erreichen der Altersgrenze
2 ½ Jahre).

Durch die Aufnahme von Einzelintegrationen einerseits und durch die gesteigerte Nachfrage von Betreuungsplätzen von Asylbewerberfamilien andererseits, stehen nach aktuellem Stand im Kernstadtbereich während des kommenden Kindergartenjahrs wohl keine weiteren Plätze im Kindergartenalter zur Verfügung.
Hier kann lediglich auf freie Plätze in der Kneipp®-KiTa in Illerzell verwiesen werden.

Nachdem in den vergangenen Jahren ausreichend Plätze auch im Kernstadtbereich zur Verfügung standen, werden die einzelnen Einrichtungen darauf hingewiesen, dass aktuell keine weiteren Gastkindaufnahmen erfolgen sollen.
Über dem gesetzlich verankerten Wunsch- und Wahlrecht der Eltern auf eine Einrichtung steht die örtliche Bedarfsdeckung der Kommune.

Hinsichtlich der Aufnahme von integrativen Kindern ist festzustellen, dass hier die
Nachfrage in den vergangenen Jahren sehr stark angestiegen ist und dies auch im kommenden Kindergartenjahr sich so abzeichnen wird.
Überwiegend handelt es sich dabei nicht um körperliche Behinderungen, sondern um
sozial und emotional auffällige Kinder sowie um entwicklungsverzögerte Kinder.
Dieser Bedarf kann im Rahmen der Einzelintegrationen von den einzelnen Einrichtungen nicht mehr gedeckt werden.

Die Arbeiterwohlfahrt hat sich als freigemeinnütziger Träger der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste dazu bereit erklärt diesem Bedarf mit der Erweiterung der Einrichtung um eine weitere integrative Gruppe gerecht zu werden.
Nachdem zu den Haushaltsberatungen 2015 bereits die Erweiterung dieser Einrichtung mit weiteren Funktionsräumen angedacht war, wird die Planung hinsichtlich einer weiteren Gruppe überarbeitet.

Nach Abgleich der Anmeldungen sind in den Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder im Alter von:                        (Stand nach den Aufnahmen im Frühjahr 2015)

> 0 – 3 Jahre (Krippe)                3   freie Plätze verfügbar
> 2 ½ - Schuleintritt                        6 - 8   freie Plätze verfügbar
> Schülerhort St. Michael                13 - 14   freie Plätze verfügbar

Die gebuchten Betreuungszeiten und die Eingruppierung der Kinder (Integrativ, Migration, unter 3 Jahre) bestimmen den Anstellungsumfang des eingesetzten Personals.

Mit der Änderung des BayKiBiG wurde auch die Gastkindregelung zum 01.09.2012 aufgehoben.
Dies bedeutet, dass demnach jede Aufenthaltsgemeinde den kommunalen Förderanteil für ihre Kinder übernimmt, unabhängig davon, wo diese betreut werden.
In diesem Fall entfällt auch die Anerkennung der Bedarfsnotwendigkeit für die auswärtigen Plätze.

Die in der Stadtratssitzung vom 30.09.08 diskutierte präventive Maßnahme zur Vermeidung von Auffälligkeiten (Befragung der Eltern) wurde wiederum im Rahmen der Anmeldungen zum Kindergartenjahr 2014/2015 durch einen Fragebogen an die Eltern verwirklicht.
Für die Kinder im Kindergartenbereich (ab 2 ½ Jahre) erfolgten drei Rückmeldungen mit folgendem Ergebnis:
> 2 Kinder: wird im familiären Umfeld betreut
Neun Kinder blieben ohne Anmeldung und ohne Rückmeldung auf den Fragebogen.

Nach den tatsächlich vorliegenden Anmeldungen für die Krippeneinrichtungen errechnet sich für das Jahr 2015/16 ein Bedarf für Vöhringen einschl. Stadtteile  von 28  %  (Vorjahr: 24 %).

Zusätzlich werden im kommenden Jahr insgesamt zehn auswärtige Kinder in den einzelnen Einrichtungen betreut.
Hier handelt es sich teilweise um Kinder von Mitarbeitern der Einrichtung.

Um diesem Bedarf insgesamt gerecht zu werden startet im September 2015 die zweite Krippengruppe in der Kindertagesstätte St. Michael mit der entsprechenden Personalausstattung.

Aktuell können auch alle Anfragen für das Schuljahr 2015/16 auf einen Platz im Schülerhort berücksichtigt werden.

Für die Entwicklung Schülerhort St. Michael und Außenstelle Schülerhort Nord im
Caritas-Centrum Vöhringen können u.a. nachfolgende Schülerzahlen betrachtet werden:




Gesamtschülerzahl / Schülerentwicklung im Sprengel:
lt. Meldung der Grundschulen an das staatl. Schulamt (Oktober 2014)

Schuljahr:
GS Nord
GS Süd
GS Illerberg
2015/16
171
220
73
2016/17
174
218
73
2017/18
173
213
68
2018/19
173
205
67
2019/20
174
198
64




2. Mittagsbetreuung an den Grundschulen

Die Anmeldesituation für die Mittagsbetreuung an den örtlichen Grundschulen gestaltet sich im kommenden Schuljahr 2015/16 wie folgt:

Grundschule:
Angemeldete Kinder für die
Betreuung
bis    14.00 Uhr      /      bis 16.00 Uhr
bzw. 14.30 Uhr             bzw. 17.00 Uhr


Anmeldungen

Gesamt:
Grundschule Süd
2 Gruppen

          23
        23
Grundschule Nord
1 Gruppe
1 Gruppe verlängert

          18
                                             13
        31
Grundschule Illerberg
2 Gruppen verlängert

            3                 /             11  +  16
        30

Die Gesamtanmeldezahlen verteilen sich auf einzelne Wochentage.
Es sind somit nicht alle Kinder gleichzeitig auch an allen Wochentagen anwesend.
Zu einem Wochentag sind an einer Schule in der Mittagsbetreuung
mind. elf Kinder und max. fünfundzwanzig Kinder aktuell für das kommende Schuljahr angemeldet.

Für dieses Angebot der Mittagsbetreuung erfolgt pro Gruppe (12 Kinder) ein staatlicher Zuschuss pro Schuljahr in Höhe von:
Betreuungsform bis 14.00 Uhr (bzw. 14.30 Uhr)                                3.323,00 €
Verlängerte Betreuungsform bis  16.00 Uhr                                        7.000,00 €

Der monatliche Elternbeitrag für diese Betreuung beträgt je nach in Anspruch genommenen Wochentagen gestaffelt:

bis 14.00 Uhr bzw. 14.30 Uhr        bis 16.00 Uhr                      bis 17.00 Uhr
1 Wochentag                  6,00 €                                  9,00 €                10,00 €
2 Wochentage        11,50 €                                17,50 €                19,50 €
3 Wochentage        17,00 €                                26,00 €                29,00 €
4 Wochentage        22,50 €                                34,50 €                38,50 €
5 Wochentage        28,60 €                                43,60 €                48,60 €

Ein Mittagessen wird mit 3,60 € berechnet.
Diese Kosten ergänzen den monatlichen Elternbeitrag.

Entsprechend dem vorliegenden aktuellen Bedarf besteht auch im kommenden
Schuljahr 2015/2016 für Schüler die Möglichkeit der Mittagsbetreuung an den drei örtlichen Grundschulen, und zwar an der Grundschule Süd mit einem zeitlichen Betreuungsumfang bis 14.00 Uhr (bzw. max. 14.30 Uhr), an der Grundschulen Nord mit einem zeitlichen Betreuungsumfang bis längstens 16.00 Uhr und an der Grundschule Illerberg mit einem zeitlichen Betreuungsumfang bis längstens 17.00 Uhr.



3. Situation Kinderspielgruppen;
    Förderverein Elterninitiative Kinderspielgruppe e.V.

Der Förderverein Elterninitiative Kinderspielgruppe Vöhringen e. V. informiert mit Schreiben vom 12.06.2015 die Stadt Vöhringen über die Auflösung der Spielgruppen zum 31.08.2015.

Zum neuen Spielgruppenjahr lagen lediglich fünf Anmeldungen vor.
Demnach hat der Vorstand des Fördervereins am 18.05.2015 einstimmig den Beschluss über die Vereinsauflösung gefasst.

Der im Haushalt 2015 eingeplante jährliche Zuschuss in Höhe von 4.500 € wird mit der Endabrechnung anteilig verrechnet.


Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Janson nimmt Bezug auf die ausführliche Darstellung in der Sitzungsvorlage und führt ergänzend aus, dass die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Kinder- und Schüler-Innenbetreuung von Jahr zu Jahr steigt.
Gründe dafür seien die starke Zunahme der Berufstätigkeit von Müttern, die, freiwillig oder unfreiwillig, frühzeitig in den Arbeitsprozess (wieder) einsteigen. Weiter würden die sich stark verändernden Familienformen (Alleinerziehende, Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien, …) zusätzliche Betreuungsangebote erfordern. Oftmals sei auch die verwandtschaftliche Unterstützung aus Gründen der Berufstätigkeit oder der räumlichen Distanz nicht mehr regelmäßig nutzbar. Die Anforderung an die Flexibilität im Arbeitsleben steige.

Dies habe zur Folge, dass auch die Flexibilität der Betreuungsangebote steigen muss. Ebenso sei absehbar, dass die Nachfrage nach einer Ganztagesbetreuung in Kindergarten und Schule steigen wird. Es sei anzunehmen, dass im Pflichtschulbereich die nächsten Jahre der Trend zu Ganztagsschulformen zunehmen wird.

Herausforderungen

Die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden, so Herr Bürgermeister Janson weiter, werden zunehmend enger. Die Anforderungen an die Betreuung seitens der Kinder, der Eltern, der Betreuer-Innen und der Kommune brauche eine gute räumliche Planung, die auf den gesellschaftlichen Wandel in Zukunft reagieren kann. Ebenso sei ein auf die zukünftigen Herausforderungen ausgerichtetes pädagogisches Konzept als Grundlage für die Betreuungsarbeit notwendig. Als Schulaufwandsträger sei die Kommune immer mehr gefordert, den zukünftigen Entwicklungen im Schulbereich wie den Ganztagsangeboten räumlich Rechnung zu tragen. Bestehende Schulgebäude müssen daraufhin adaptiert werden. Neu zu bauende Gebäude müssen einen erweiterten Raumbedarf berücksichtigen.

Die Bildung und Betreuung der Kinder sei ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Anliegen.
Die Stadt Vöhringen unterstütze mit ihrem qualitativen Betreuungsangebot seit Jahren die Familie in ihren Erziehungsaufgaben. Dabei komme allen Familienformen die gleiche Unterstützung zu.

Kinder- und familienfreundliche Stadt

Nach den Worten von Herrn Bürgermeister Janson schaffe die Stadt Vöhringen als Grundlage für diese Arbeit ein kinder-, jugend- und familienfreundliches Klima im Ort.

Die Qualität der Betreuung werde maßgeblich durch zwei Faktoren bestimmt:
Zum einen brauche es ausreichend qualifiziertes Personal für die Umsetzung des Betreuungskonzeptes. Zum anderen seien geeignete Räumlichkeiten, großzügige Lern-, Spiel-, Bewegungs-, Ruhe- und Naturräume für Kinder eine gute Voraussetzung für das „sich Wohlfühlen“ in der Betreuung.

Integration

In der Kinder- und Schüler-Innenbetreuung in Vöhringen seien alle Kinder (Kinder mit besonderen Bedürfnissen, Kinder mit migrantischem Hintergrund) willkommen.
Auf ihre Integration und Förderung in den Gruppen und Klassen werde großer Wert gelegt.

Betreuung ist Bildung

In den Einrichtungen der Kinder- und Schüler-Innenbetreuung werde auch äußerst wichtige Bildungsarbeit geleistet. Die ganzheitliche Förderung jedes Kindes stehe bei allen unseren Einrichtungen im Mittelpunkt. Mit einer großen methodischen und didaktischen Vielfalt, mit unterschiedlichen Konzepten werde auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder eingegangen.

Um hier immer am Ball bleiben zu können, sind uns die jährlichen Informationen zum aktuellen Sachstand der Kinder- und Schülerbetreuung eine wertvolle Hilfe.

Im Anschluss daran geht Frau Kirchheim ergänzend noch auf einige Schwerpunkte bei der Kinder- und Schülerbetreuung ein.
  • Sie führt insbesondere aus, dass künftig verstärkt wohl auch Kinder von Asylbewerbern in die Kindergärten kommen werden. Diese haben ebenfalls einen Rechtsanspruch, sobald ihnen eine Wohnung zugewiesen wird. Die Kosten hierfür übernimmt das Jugendamt.
  • Weiterhin ist mit einer Zunahme von sog. I-Kindern zu rechnen, die vor allem im sozialen und emotionalen Bereich auffällig sind. Insoweit ist vorgesehen, die in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt stehende Integrativkindertagesstätte „Rappelkiste“ um eine Gruppe zu erweitern.
  • Im Krippenbereich sei der Bedarf im letzten Jahr von 24% auf 28% in diesem Jahr gestiegen. Insoweit wird im kommenden Kindergartenjahr auch die bereits im Anbau fertiggestellte zweite Krippengruppe in der Kindertagesstätte „St. Michael“ belegt werden
  • Die Spielgruppe werde hingegen ihren Betrieb einstellen, nachdem nicht mehr genügend Anmeldezahlen vorliegen.
  • Für die Hortgruppe bei der Grundschule Vöhringen Nord liegen 8 Anmeldungen für das neue Schuljahr vor.
  • Die Schülerzahlen werden nach den vorliegenden Geburtenzahlen, bis auf einen geringen Rückgang im Stadtteil Illerberg/Thal, auch in den kommenden Jahren keine gravierenden Veränderungen aufweisen.

Hierzu findet eine kurze Aussprache statt, in deren Verlauf u.a. geäußert wird,
  • dass es wichtig sei, in Illerberg/Thal neue Baugebiete auszuweisen, um den Bestand der Grundschule zu erhalten und
  • dass es günstiger wäre, wenn an der Grundschule Vöhringen Nord anstelle der Hortgruppe eine offene Ganztagesklasse eingerichtet würde.

Datenstand vom 24.09.2015 08:31 Uhr