Neue Rathaus-Mitte; Bericht über den aktuellen Planungsstand durch das Ingenieurbüro Wassermüller sowie das Planungsbüro Sieber


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 23.09.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 23.09.2015 ö Beschließend 2

Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Janson nimmt Bezug auf die Beschlussfassung in der Stadtratssitzung vom 16.07.2015 wonach in der heutigen Sitzung über den aktuellen Planungsstand berichtet werden soll. Das Büro Wassermüller habe den im Oktober letzten Jahres bereits vorgestellten Entwurf überarbeitet und bezüglich der Verkehrsführung mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach abgestimmt. In der heutigen Sitzung werde vom Büro Sieber außerdem eine städtebauliche Skizzierung vorgestellt.

Im Anschluss daran stellen Herr Scherraus und Herr Erb vom Büro Wassermüller, Ulm, die Verkehrsplanung mit folgenden Eckpunkten vor:
?        Anlage von zwei Kreisverkehren im Bereich der Vöhlinstraße / Wielandstraße / Illerstraße und Marienstraße / Wieland-Parkplatz mit einem Durchmesser von je 24 m. Die Ein- und Ausfahrten sind jeweils 3,75 m breit. An den Kreisverkehren sind Querungshilfen für Fußgänger mit einer Breite von 2,50 m vorgesehen.
?        Die Kreisverkehre sind auf der Grundlage der durchgeführten Verkehrszählungen bezüglich der Bewältigung des Fahrzeugaufkommens mit Qualitätsstufe A – sehr gut – bewertet.
?        Die Fahrbahnbreite zwischen den beiden Kreisverkehren beträgt 9,00 m, der Gehweg auf der Nordseite 2,50 m und auf der Südseite 3,0 m. In diesem Bereich sollen zwei Bushaltestellen als sog. Cup-Haltestellen auf der Fahrbahn platziert werden. Nördlich dieser Straße soll ein Parkhaus mit ca. 400 Stellplätzen entstehen. Durch die Baumaßnahme entfallen auf dem jetzigen Wieland-Parkplatz ca. 130 Stellplätze.
?        Die Fahrbahn in der Marienstraße ist 6,00 m breit. Auf der Westseite ist ein Gehweg mit einer Breite von 2,00 m vorgesehen. Auf der Ostseite entfällt der bisherige Gehweg. Der Abstand von der Fahrbahn zur Kirche beträgt im Minimum 1,00 m. Dieser wird als Schrammbord ausgebaut.
?        Der Einmündungsbereich Illerstraße / Straße „Kirchplatz“ muss noch etwas überplant werden, so dass dies in der Praxis für LKW`s und Busse problemloser funktioniert. Anhand der Schleppkurvenberechnungen wäre dies zwar schon bei der jetzigen Planung möglich. Dennoch sollte noch eine weitere Optimierung erreicht werden.

Herr Remmler vom Büro Sieber, Lindau, erläutert sodann die städtebauliche Planskizze:
?        Der Eingang des Parkhauses befindet sich auf der Südseite und soll in Glasbauweise errichtet werden.
?        Vom Parkhaus bis zum Kulturzentrum wird zwischen der Marienkirche und dem Jugendhaus eine Fußwegverbindung geschaffen, die durch entsprechende Baumreihen gekennzeichnet ist.
?        Die auf dem Areal der neuen Rathausmitte vorgeschlagene Bebauung soll an der südöstlichen Seite die bestehenden Rundungen des Kulturzentrums „Wolfgang-Eychmüller-Haus“ aufnehmen. Die neuen Gebäude könnten insbesondere für Dienstleistungen genutzt werden (z.B. Bank, Arzt, Anwalt, Einkauf).
?        An der Nordwestseite ist ein ebenfalls abgerundeter Glaspavillon vorgesehen.
?        Mit dieser Planung soll eine Erweiterung der Ortsmitte in Richtung Nordwesten erreicht und dieser Bereich für die Öffentlichkeit erlebbar und lebendig gestaltet werden.

Dieser Niederschrift sind Planauszüge beigefügt. Die Fraktionsvorsitzenden erhalten die Planunterlagen zusätzlich im Großformat. Außerdem sind die Pläne im Rats- und Bürgerinformationssystem in digitaler Form hinterlegt.

In der sich daran anschließenden Diskussion werden von einzelnen Gremiumsmitgliedern insbesondere folgende Punkte angesprochen, die vor einer abschließenden Entscheidung nochmals überdacht bzw. in den Fraktionen diskutiert werden sollten:
?        Die Fahrbahnbreite der Straße zwischen den beiden Kreisverkehren wird mit 9,0 m für sehr breit gehalten. Diese könnte ggf. etwas schmäler ausgebaut werden. – Herr Scherraus hält die Straßenbreite für notwendig und führt aus, dass eine Verschmälerung nicht zu Reduzierung der Stellflächen im Parkhaus führen würde.
?        Die Bushaltestellen zwischen den beiden Kreisverkehren könnte vor allem bei Schichtwechsel der Fa. Wieland zu langen Staus führen. – Die Haltezeiten werden von den Planern mit max. 30 Sekunden angegeben.
?        Der westliche Kreisverkehr im Bereich der Marienstraße / Wielandparkplatz wird nicht für zwingend notwendig gehalten, nachdem das Verkehrsaufkommen aus der Weidachgasse nicht sehr hoch ist. Statt dessen könnte eine abknickende Vorfahrt vorgesehen werden. – Die Anlage des zweiten Kreisverkehrs wird nach Ansicht des Büros Wassermüller vor allem wegen der Ein- und Ausfahrt zum Parkhaus für sinnvoll angesehen. Sonst müsste über die Marienstraße eine weitere Zufahrt angelegt werden.
?        Der Einmündungsbereich von der Illerstraße in die Straße „Kirchplatz“ sollte vor allem für Busse und LKW`s ausreichend dimensioniert werden. – Die Planoptimierung wird auch vom Büro Wassermüller für notwendig gehalten.
?        Der Fußweg zwischen Parkhaus und Kulturzentrums sollte so gestaltet werden, dass die Verlängerung der Linie von der Wasserachse berücksichtigt wird. – Dies wäre bei der vorgeschlagenen Variante nicht möglich.
?        Auf die Frage, ob auch für die Radfahrer eine gesonderte Lösung vorgesehen ist, führen die Verkehrsplaner aus, dass nach den neuesten Erkenntnissen und Empfehlungen die Radfahrer auf der Straße fahren sollen. Dies sei wegen der vielen Grundstücksein- und ausfahrten sicherer.

Weiterhin wird die mögliche Gefährdung der Standsicherheit der Marienkirche angesprochen, wenn die Straße so Nahe an diesem Gebäude vorbeigeführt wird. Hierzu führt Herr Bürgermeister Janson aus, dass er evtl. noch im Oktober d.J. auf ein bereits in Auftrag gegebenes Gutachten warte. Von dieser Aussage hänge natürlich entscheidend die weitere Vorgehensweise bzw. die Planung ab.

Die Gremiumsmitglieder kommen im Ergebnis der Beratungen überein, dass diese Planung mit den heute eingebrachten Anregungen nochmals im Oktober im Bau- und Verkehrsausschuss und anschließend im Stadtrat diskutiert werden soll, damit anschließend möglichst zeitnah der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst werden kann. Ein gesicherter Planungsstand ist nach den Worten von Herrn Bürgermeister Janson wesentliche Grundlage für die weiteren Gespräche mit den potentiellen Investoren und den Grundstückseigentümern.

Datenstand vom 30.10.2015 08:29 Uhr