Ausbau der Winterstraße in Vöhringen; Vorstellung der Planung zur Information


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 15.12.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 15.12.2016 ö Beschließend 2

Sachverhalt

Im Rahmen der Billigung des Straßenausbauprogrammes in der Sitzung des Stadtrates vom 29.09.2016 wurde auch der Ausbau der Winterstraße beschlossen.

Der Planungsauftrag wurde noch in selbiger Sitzung an das Ingenieurbüro Wassermüller aus Ulm vergeben.

In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung wurden zwei Varianten für einen möglichen Ausbau der Winterstraße erarbeitet.

Beide Vorschläge sollen als erste Information in der Stadtratssitzung am 15.12.2016 vorgestellt werden.

Die Winterstraße erschließt sich über eine Länge von ca. 205 m.

In der Winterstraße befindet sich neben der Staatlichen Realschule Vöhringen auch eine größere Arztpraxis.
Auf der Südseite hat sich vor kurzem ein Gewerbebetrieb angesiedelt.

Im Westen grenzt die Straße an die jüngst sanierte Herbststraße.

Aufgrund der an der Winterstraße situierten Staatlichen Realschule herrscht vor allem zu Schulbeginn und zu Schulende ein erhöhter Fahrzeugverkehr mit Bussen und Autos, aber auch Fußgänger und Radfahrer nutzen die Winterstraße als Schulweg.

Unbestritten besteht ein erhöhter Parkbedarf aufgrund der Realschule, welche allerdings nur eine begrenzte Anzahl an eigenen Parkplätzen zur Verfügung hat.
Auch die Arztpraxis verfügt über keine eigenen Parkplätze.

Die Straße hat derzeit eine Breite von ca. 5,50 m und jeweils beidseitig angrenzende Gehwege.

Auf dem Grundstück der Realschule befinden sich im Moment 13 alte Parkplätze, welche im Zuge einer Sanierung der Winterstraße neu angeordnet werden könnten.
Dies hätte zur Folge, dass nach einer Neuordnung 18 Plätze entstehen können.

Diese Umgestaltung muss allerdings noch mit dem Landratsamt Neu-Ulm abgestimmt werden.

Bei der Variante 1 wird auf der Südseite auf einen Gehweg verzichtet um so, mehr Raum für Gestaltung und Parkplätze zu bekommen.

So könnte hier ein durchgehender Pflasterstreifen von ca. 2,0 m entstehen, welcher als Parkfläche und Grünbereich genutzt werden kann.

Die Fahrbahn würde sich dann auf eine Breite von 5,50 m beschränken.

Variante 2 sieht eine Sanierung / Aufwertung des Bestandes vor.

Die Straße würde auf eine Breite von 6,00 m vergrößert und die angrenzenden Gehwege in Pflasterbauweise hergestellt werden.

Zur Verkehrsberuhigung werden drei Ausbuchtungen in den Straßenraum ragen.
Alle drei Grüninseln werden mit einem Baum bepflanzt.

Parkmöglichkeiten werden, wie derzeit im Bestand auch, auf der Süd- und Nordseite der Winterstraße, je nach Grundstückszufahrt, vorhanden sein.

Bei beiden Varianten ist eine Beibehaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h vorgesehen.
In der Winterstraße gibt es weder Bushaltestellen noch ist hier mit größeren Aufenthaltsbereichen von Schülern zu rechnen.

Als gestalterische Aufwertung kann in den Einmündungsbereichen zur Sommerstraße und zum Alpenweg eine gebundene Pflasterfläche aus Granitsteinen hergestellt werden.
Diese führt jedoch zu einer nicht unerheblichen Kostensteigerung und würde zu gesteigerten Lärmemissionen führen.

Von der Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereiches wird aus Gründen des doch erhöhten Fahrzeugverkehrs mit Bussen und Pkw abgesehen.
Die Winterstraße dient oft als Ost-West Verbindung von Innenstadt zu den westlichen Wohngebieten.

Des Weiteren hat die Winterstraße keinerlei Aufenthaltsfunktion.
Die Aufenthaltsbereiche der Realschüler befinden sich überwiegend auf der Westseite am neugestalten Kirchplatz und im Schulhof der Realschule selbst.

Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Janson führt einleitend aus, dass der Ausbau der Winterstraße laut
Straßenbauprogramm im nächsten Jahr vorgesehen sei. In der heutigen Sitzung gehe es zunächst darum, verschiedene Planungsvarianten vorzustellen. Er begrüßt hierzu Herrn Bosch, vom Büro Wassermüller, Ulm, der sodann näher auf die jeweiligen Varianten 1, 2a und 2b eingeht.

Variante 1 sieht eine Reduzierung der Straßenbreite von 6 auf 5,5 m sowie einen 1,5 m
breiten Gehweg auf der Nordseite der Winterstraße vor. Auf der Südseite soll ein ca. 2 m Parkstreifen angelegt werden, auf dem ca. 12 Stellflächen möglich sind. Begegnungsverkehr, auch mit Bussen, wäre bei dieser Planung noch möglich. Im Bereich der bisherigen Parkplätze vor der Realschule könnten die Stelleplätze durch eine Umplanung von derzeit
13 auf 18 erhöht werden. Die Kosten für die Straße inklusive Wasser, Kanal, belaufen sich auf 689.000 € Brutto. Die Umgestaltung des Parkplatzes vor der Realschule würde 72.500 € Brutto kosten.

Variante 2a geht von einer Straßenbreite von 6 m und die Beibehaltung der beidseitigen Gehwege mit je 1,5 m aus. Zur Verkehrsberuhigung sind drei Bäume vorgesehen. Parken würde dann, wie bisher, auf der Straße erfolgen. Auch bei dieser Planung könnte ergänzend, in gleicher Weise wie bei Variante 1, eine Umplanung des Parkplatzes vor der Realschule vorgenommen werden. Die Kosten für den Straßenausbau würden bei diesem Vorschlag 669.500 € Brutto betragen.

Variante 2b unterscheidet sich bei der Planung lediglich durch eine Pflasterung der Einmündungsbereiche in die Breitengasse bzw. Herbststraße. Dadurch würden sich die Straßenausbaukosten auf 750.000 € Brutto erhöhen.

Bei beiden Varianten 2a und 2b würden im Falle der Umgestaltung des Parkplatzes vor der Realschule ebenfalls noch 72.500 € hinzukommen.

Im Verlaufe der Beratungen schließen sich einige Gremiumsmitglieder der Auffassung von Herrn Bürgermeister Janson an, der zu Variante 1 tendiert, da diese den Zielsetzungen einer Erschließungsstraße für die dort befindliche Realschule und Arztpraxis eher gerecht wird, zusätzliche Parkflächen geschaffen werden und kostengünstiger ist.

Andere Stadtratsmitglieder plädieren für eine Beibehaltung der beiden Gehwege, da diese auf dem Weg zur Schule benutzt werden. Von einer Pflasterung der Einmündungsbereiche (Variante 2b) wird auf aufgrund der schlechten Erfahrungen in anderen Straßenzügen und auch wegen der höheren Kosten abgeraten.

Bezüglich der vorgeschlagenen Umgestaltung der Parkplätze vor der Realschule wird darauf hingewiesen, dass die Kosten im Falle der Realisierung vom Landkreis Neu-Ulm getragen werden müssten. Die Planung werde nach den Worten von Herrn Bürgermeister Janson demnächst auch dem Landkreis Neu-Ulm vorgestellt. Dabei wird ferner besprochen, ob die bisher brach liegende Grünfläche im nordöstlichen Bereich des Schulgeländes zu Parkplätzen ausgebaut werden könnte. Der Platz würde für ca. 10 bis 11 Stellflächen reichen.

Bei der weiteren Aussprache werden von einzelnen Stadtratsmitgliedern noch folgende Punkte angesprochen:
?        Die Barrierefreiheit beim Straßenausbau sollte auf die Einmündungsbereiche beschränkt bleiben, da eine Pflasterung im Parkbereich von den Verkehrsteilnehmern mitunter überfahren werden würde.
?        Die Ausgestaltung der Einmündungsbereiche zur Sommerstraße und zum Alpenweg sollten wegen der Übergänge vom Pflasterbelag zum Asphalt nochmals überdacht werden.
?        Das ehemalige Hilfskrankenhaus unter der Realschule könnte vom Landkreis Neu-Ulm evtl. zu unterirdischen Parkplätzen umgebaut werden.
?        Bäume sollten nicht unmittelbar vor der Arztpraxis bzw. dem Geschäftshaus situiert werden, da sonst Parkplätze verloren gehen. Die Arztpraxis sollte selbst auch für Parkplätze sorgen.

Herr Bürgermeister Janson führt abschließend aus, dass die Planung in nächster Zeit den Anliegern und dem Landkreis Neu-Ulm vorgestellt wird. Der Stadtrat werde anschließend über die Ergebnisse wieder informiert.

Datenstand vom 27.01.2017 07:46 Uhr