Die Nachfrage zur Aufnahme von integrativen Kindern ist jüngst sehr stark angestiegen. Auch im kommenden Kindergartenjahr wird sich voraussichtlich eine steigende Nachfrage abzeichnen.
Es handelt sich hierbei nicht um überwiegend körperliche Behinderungen, sondern um sozial und emotional bzw. verhaltensbedingt auffällige Kinder, sowie um entwicklungsverzögerte Kinder.
Dieser Bedarf kann im Rahmen der Einzelintegration von den einzelnen Einrichtungen nur schwer gedeckt werden.
Die Arbeiterwohlfahrt hat sich als freigemeinnütziger Träger der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste dazu bereit erklärt, diesem Bedarf mit der Erweiterung der Einrichtung um eine weitere integrative Gruppe gerecht zu werden.
Die Beauftragungen zu den Planungsleistungen wurden deshalb schon im Stadtrat am 29.09.2016 durch das Gremium beschlossen.
Das Architekturbüro Tress hat hier den Planungsauftrag erhalten und in der Zwischenzeit eine erste Entwurfsplanung ausgearbeitet.
Teil der Planungen war auch die Ansiedlung eines Familienzentrums, welches an den bestehenden Kindergarten angegliedert werden sollte.
Die Errichtung und der Betrieb des Familienzentrums bedarf der Genehmigung des Landratsamtes Neu-Ulms. Da mit einer abschließenden Entscheidung allerdings voraussichtlich erst im kommenden Jahr zu rechnen ist, wird die weitere Planung, von Rappelkiste und Familienzentrum, separat betrachtet.
Das Büro Tress hat für die Erweiterung des Kindergartens Rappelkiste zwei Varianten ausgearbeitet.
Variante 1 sieht einen Erweiterungsbau in Richtung Westen vor. Hierfür könnte die Fläche des derzeitigen kleinen öffentlichen Spielplatzes herangezogen werden.
Der Spielplatz ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand und wird von der Öffentlichkeit eher schlecht angenommen. Eine Auflösung des Spielplatzes ist deshalb durchaus gerechtfertigt.
Neben der Errichtung einer vierten Kindergruppe mit Kinderkleingruppe sollen auch ein Werkraum und ein Atelier entstehen.
Da die Kinder derzeit im Flur frühstücken und Ihr Mittagessen in den Gruppen selbst zu sich nehmen, ist eine Errichtung einer Kindermensa aus Sicht der Stadtverwaltung ebenfalls sinnvoll.
Auch die Schlafsituation der Kinder, welche sich momentan in den Materiallagern befindet, würde sich mit der Neuausweisung von einem extra Schlaf- und Ruheraum verbessern.
Im derzeitigen Personalraum werden neben Teambesprechungen auch Elterngespräche abgehalten. Des Weiteren dient der Personalraum auch als Pausen- und Arbeitsraum für bis zu 23 Erzieherinnen.
Der Raum ist somit im vielfachen überbelegt und sollte dementsprechend aufgeteilt werden.
Im Anbau könnte deshalb ein extra Teambesprechungsraum und Personal- mit angrenzendem Umkleideraum entstehen.
Im Weiteren sollen mit dem Anbau auch die sanitären Verhältnisse verbessert werden. Derzeit steht für bis zu 23 Erzieherinnen lediglich eine Toilette zur Verfügung.
Neben der eigentlichen Gruppenerweiterung bringen die weiteren angedachten Räume den Kindergarten Rappelkiste somit auf den „aktuellen pädagogischen Stand der Technik“.
Bei Variante 1 wäre die Ansiedlung des Familienzentrums auf der Nordostseite des bestehenden Kindergartens angedacht. Dies hätte den Vorteil, dass die Baumaßnahme Familienzentrum als völlig separat hinsichtlich dem Baubeginn und Bau selbst betrachtet werden könnte.
Variante 2 beinhaltet das gleiche Raumkonzept wie Variante 1.
Die Erweiterung würde sich ebenfalls in Richtung Westen erstrecken.
Allerdings wäre hier die Ansiedlung des Familienzentrums im ersten Obergeschoss vorgesehen.
Der Baukörper selbst würde sich eher in Richtung Süden anordnen, was zu einem gewissen Verlust von Außenspielflächen führen würde.
Die Stadtverwaltung empfiehlt, auch in Rücksprache mit der Kindergartenleitung, die Variante 1.
Hier könnte die zusätzliche Fläche des Spielplatzes am besten ausgenutzt werden und beide Vorhaben wie Familienzentrum und Kindergarten könnten völlig separat betrachtet und auch errichtet werden.