Anbau und Erweiterung des Kindergartens Rappelkiste; Vorstellung der Planung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 23.03.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Verkehrsausschuss Bau- und Verkehrsausschuss-Sitzung 09.03.2017 ö Vorberatung 4
Stadtrat Stadtratssitzung 23.03.2017 ö Beschließend 4

Sachverhalt

Die Nachfrage zur Aufnahme von integrativen Kindern ist jüngst sehr stark angestiegen. Auch im kommenden Kindergartenjahr wird sich voraussichtlich eine steigende Nachfrage abzeichnen.

Es handelt sich hierbei nicht um überwiegend körperliche Behinderungen, sondern um sozial und emotional bzw. verhaltensbedingt auffällige Kinder, sowie um entwicklungsverzögerte Kinder.

Dieser Bedarf kann im Rahmen der Einzelintegration von den einzelnen Einrichtungen nur schwer gedeckt werden.

Die Arbeiterwohlfahrt hat sich als freigemeinnütziger Träger der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste dazu bereit erklärt, diesem Bedarf mit der Erweiterung der Einrichtung um eine weitere integrative Gruppe gerecht zu werden.

Die Beauftragungen zu den Planungsleistungen wurden deshalb schon im Stadtrat am 29.09.2016 durch das Gremium beschlossen.

Das Architekturbüro Tress hat hier den Planungsauftrag erhalten und in der Zwischenzeit eine erste Entwurfsplanung ausgearbeitet.

Teil der Planungen war auch die Ansiedlung eines Familienzentrums, welches an den bestehenden Kindergarten angegliedert werden sollte.

Die Errichtung und der Betrieb des Familienzentrums bedarf der Genehmigung des Landratsamtes Neu-Ulms. Da mit einer abschließenden Entscheidung allerdings voraussichtlich erst im kommenden Jahr zu rechnen ist, wird die weitere Planung, von Rappelkiste und Familienzentrum, separat betrachtet.

Das Büro Tress hat für die Erweiterung des Kindergartens Rappelkiste zwei Varianten ausgearbeitet.

Variante 1 sieht einen Erweiterungsbau in Richtung Westen vor. Hierfür könnte die Fläche des derzeitigen kleinen öffentlichen Spielplatzes herangezogen werden.

Der Spielplatz ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand und wird von der Öffentlichkeit eher schlecht angenommen. Eine Auflösung des Spielplatzes ist deshalb durchaus gerechtfertigt.
Neben der Errichtung einer vierten Kindergruppe mit Kinderkleingruppe sollen auch ein Werkraum und ein Atelier entstehen.

Da die Kinder derzeit im Flur frühstücken und Ihr Mittagessen in den Gruppen selbst zu sich nehmen, ist eine Errichtung einer Kindermensa aus Sicht der Stadtverwaltung ebenfalls sinnvoll.

Auch die Schlafsituation der Kinder, welche sich momentan in den Materiallagern befindet, würde sich mit der Neuausweisung von einem extra Schlaf- und Ruheraum verbessern.

Im derzeitigen Personalraum werden neben Teambesprechungen auch Elterngespräche abgehalten. Des Weiteren dient der Personalraum auch als Pausen- und Arbeitsraum für bis zu 23 Erzieherinnen.
Der Raum ist somit im vielfachen überbelegt und sollte dementsprechend aufgeteilt werden.
Im Anbau könnte deshalb ein extra Teambesprechungsraum und Personal- mit angrenzendem Umkleideraum entstehen.

Im Weiteren sollen mit dem Anbau auch die sanitären Verhältnisse verbessert werden. Derzeit steht für bis zu 23 Erzieherinnen lediglich eine Toilette zur Verfügung.

Neben der eigentlichen Gruppenerweiterung bringen die weiteren angedachten Räume den Kindergarten Rappelkiste somit auf den „aktuellen pädagogischen Stand der Technik“.

Bei Variante 1 wäre die Ansiedlung des Familienzentrums auf der Nordostseite des bestehenden Kindergartens angedacht. Dies hätte den Vorteil, dass die Baumaßnahme Familienzentrum als völlig separat hinsichtlich dem Baubeginn und Bau selbst betrachtet werden könnte.

Variante 2 beinhaltet das gleiche Raumkonzept wie Variante 1.
Die Erweiterung würde sich ebenfalls in Richtung Westen erstrecken.

Allerdings wäre hier die Ansiedlung des Familienzentrums im ersten Obergeschoss vorgesehen.

Der Baukörper selbst würde sich eher in Richtung Süden anordnen, was zu einem gewissen Verlust von Außenspielflächen führen würde.

Die Stadtverwaltung empfiehlt, auch in Rücksprache mit der Kindergartenleitung, die Variante 1.

Hier könnte die zusätzliche Fläche des Spielplatzes am besten ausgenutzt werden und beide Vorhaben wie Familienzentrum und Kindergarten könnten völlig separat betrachtet und auch errichtet werden.

Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Janson nimmt Bezug auf die ausführliche Vorberatung dieses
Tagesordnungspunktes in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses und führt aus, dass die Planung unabhängig von der möglichen Errichtung eines Familienzentrums betrachtet werden solle, da die diesbezügliche Weichenstellung im Landkreis Neu-Ulm und ein Engagement der Stadt Vöhringen derzeit noch nicht absehbar sei.

Sodann stellt Herr Tress die Planungsvarianten 1 und 2 nochmals vor.

Während einige Gremiumsmitglieder den Anbau für sehr kostspielig halten und
sich deshalb auch mehr Planungsvarianten gewünscht hätten, vertritt die Mehrheit die Auffassung, dass die Planvariante 1 sehr gelungen ist und die Kindertagesstätte von Grund auf ertüchtigt und den aktuellen Anforderungen bzw. dem steigenden Bedarf nach Integrationsplätzen angepasst werden müsse.

Ein Gremiumsmitglied bittet im Protokoll die Vergleichszahlen vom Krippenanbau 1.
und  2. BA „St. Michael“ zur jetzt vorliegenden Planungsvariante 1 für die Kita „Rappelkiste“ anzugeben. Herr Bürgermeister Janson sichert dies zu.

Abschließend ergeht sodann folgender

Ein Gremiumsmitglied bittet im Protokoll die Vergleichszahlen vom Krippenanbau 1. und 2. BA „St. Michael“ zur jetzt vorliegenden Planungsvariante 1 für die Kita „Rappelkiste“ anzugeben. Herr Bürgermeister Janson sichert dies zu.

Anmerkung:        Der Neubau der Krippen „St. Michael“ erstreckte sich über eine Fläche von
ca. 559 m². Der Anbau Rappelkiste ist mit einer Fläche von ca. 504 m² geplant. Die Kosten für den Anbau bei der Kita „Rappelkiste“ belaufen sich grob geschätzt auf ca. 1,49 Mio. Euro. Wenn man beide Anbauten gegenüberstellt kommt man auf einen ähnlichen Kostenansatz. Die Förderung beträgt bei beiden Objekten ca. 72%. Die Ausgabenübersicht für den Neubau der Kinderkrippe St. Michael 2013 ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

Abschließend ergeht sodann folgender

Beschluss

Die vorgestellte Planungsvariante 1 des Ingenieurbüros Tress vom 09.03.2017 für den Anbau und die Erweiterung der Kindertagesstätte „Rappelkiste“ wird gebilligt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 15, Dagegen: 5

Datenstand vom 25.04.2017 07:57 Uhr