Kreisstraße NU 14 Vöhringen - Illerrieden; Sanierung der Brückenbauwerke und Straße; Information und Stellungnahme der Stadt Vöhringen


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 22.03.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 22.03.2018 ö 3

Sachverhalt

Das Staatliche Bauamt Krumbach beabsichtigt, im Jahr 2019 die Brückenbauwerke zwischen der Einmündung der Straße „Am Wielandkanal“ und der Landesgrenze zu sanieren und gleichzeitig die Fahrbahndecke zu erneuern.
Aufgrund dieser Maßnahme sind auch die vorhandenen Schutzeinrichtungen
gemäß den Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen (RPS2009) umzurüsten.
Dies bedeutet, dass am Fahrbahnrand insbesondere im Bereich der Brücken Superrail Eco Stahlschutzplanken aufgebaut werden müssen.
Da diese Schutzeinrichtungen den Querschnitt um ca. 1 m verringern, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, damit die beidseitigen Geh- und Radwege weiter verwendet werden können.
Die Brückenbauwerke im Bereich der Wielandwerke sollen aufgrund der beab-sichtigten Sanierung neue Kappen erhalten, so dass die erforderliche Verbreiterung der Kappen durchführbar sind.
Die Zwischenbereiche werden ebenfalls mittels Winkelsteine so verbreitert,
dass keine Änderungen der Radwegführung erforderlich werden.
Im weiteren Verlauf ist aufgrund von Stützmauern, vorhandenen Radwegdurch-lässen etc. keine Verbreiterung möglich, ohne erheblichen Kostenaufwand sowie Verschlechterungen der Sichtfelder im Bereich des Durchlasses auf die querenden Fußgänger und Radfahrer, die eine weitere Gefährdung darstellen würden.
Die Illerbrücke selbst wird nicht grundlegend erneuert, so dass auf die
Anbringung der Schutzplanken verzichtet wird, da am Kappenende noch eine Erhöhung um ca. 25 cm vorhanden ist und bei der zul. Geschwindigkeit von 70 km/h nicht damit zu rechnen ist, dass ein Fahrzeug abstürzt.
Für den Zwischenbereich zwischen Illerbrücke und Wielandbrücke ist somit bei vorschriftsmäßiger Absicherung nach den Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (RPS) die Führung des Geh- und Radweges nicht mehr möglich.
Vom Staatl. Bauamt wird daher vorgeschlagen, den Radweg beidseitig
aufzulassen und die Führung über die beidseitigen parallelen Geh- und Radweg-rampen zum Schützenheim bzw auf der Südseite zum Badesee als neue Wegeführung für Radfahrer zu benutzen.
Die Steigungen sind verträglich und die Umwegigkeit auf der Nordseite nicht vorhanden und auf der Südseite ca. 100 m, die nach Meinung der Fachbehörden als zumutbar eingeordnet wurden.

Die Stadt Vöhringen wird gebeten, diese Situation zu erörtern und mitzuteilen,
ob und inwieweit gegen die Vorgehensweise Bedenken bestehen und gleichzeitig mögliche Lösungsvorschläge noch bestehen.

Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Janson nimmt Bezug auf die Ausführungen in der Sitzungsvorlage, in der die vom Staatlichen Bauamt Krumbach geplanten Maßnahmen dargestellt sind, die von Herrn Söhner mittels Beamer nochmals näher erläutert werden.

Nach den einschlägigen Straßenbauvorschriften sei es im Zuge der Erneuerung der Fahrbahndecke erforderlich, den Prallschutz entlang der beidseitigen Geh- und Radwege auf der Kreisstraße NU 9 zwischen Vöhringen (von Tor 4 der Wieland-Werke) und Illerrieden (bis zur Illerbrücke) zu erneuern. Der Prallschutz müsste dann zwischen der Fahrbahn und den Geh- und Radwegen angebracht werden, womit sich deren Breite auf ca. 2 m verschmälern würde. Der Begegnungsverkehr dieser stark befahrenen Strecke würde dadurch deutlich erschwert werden. Eine Verbreiterung der Geh- und Radwege Richtung Süden oder Norden wäre aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur mit hohem finanziellen Aufwand möglich (Bau von Stützmauern). Das Staatliche Bauamt schlägt deshalb einen Rückbau der Geh- und Radwege sowie deren Verlegung auf die bestehenden Rampen zum Schützenheim bzw. zum Badesee vor (siehe Plan).

Herr Bürgermeister Janson hält diesen Vorschlag, wie auch die Gremiumsmitglieder, nicht für sinnvoll, da diese Streckenführung etliche Gefahrenpunkte schaffen würde (Gefälle, Steigungen, enge Kurven, Rohrdurchlass) und es fraglich wäre, ob diese Umfahrung tatsächlich in Anspruch genommen würde. Er schlägt deshalb vor, die Geschwindigkeit in diesem Streckenabschnitt auf 50 km/h zu begrenzen. Dadurch würde sich die Erneuerung des Prallschutzes erübrigen, die erst ab 70 km/h erforderlich ist.

In der anschließenden Diskussion werden noch weitere Vorschläge unterbreitet:

  • Ausweisung der Geh- und Radwege als Einbahnstrecken, z.B. auf der Nordseite in Richtung Illerrieden, auf der Südseite Richtung Vöhringen.
- Es ist allerdings fraglich, ob dies von den Radfahrern und Fußgängern so angenommen
  würde.
  • Evtl. Auflassung eines Geh- und Radweges. Dadurch wären die Verlegung der Straße und der Ausbau eines breiteren Geh- und Radweges möglich.
- Diese Variante wäre aber sehr teuer.

Die Stadtratsmitglieder bitten Herrn Bürgermeister Janson bzw. die Stadtverwaltung mit dem Staatlichen Bauamt nochmals Kontakt aufzunehmen, um die verschiedenen Varianten zu erörtern. Der Vorschlag vom Staatlichen Bauamt werde aus den dargestellten Gründen auf jeden Fall abgelehnt.

Ein Gremiumsmitglied bittet in diesem Zusammenhang auch die Problematik im Bereich von Tor 4 der Fa. Wieland-Werke anzusprechen. Hier würden die Kraftfahrer beim Rückstau der Linksabbieger auf den abgesenkten Gehweg fahren, wobei es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Im Zuge des Straßenbaus sollte hier der Gehweg wieder erhöht und zur Fahrbahn abgegrenzt werden. Weiterhin sollte die Ampelschaltung überprüft werden, da diese in Stoßzeiten zu langen Rückstaus führt.

Datenstand vom 27.04.2018 07:18 Uhr