In der Stadtratssitzung vom 17.05.2018 wurden bereits die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, welche Betreuungsmöglichkeiten für Kindergartenkinder im Stadtgebiet Vöhringen vorübergehend bzw. dauerhaft geschaffen werden könnten.
Auf die Sitzungsvorlage vom 09.05.2018 wird insoweit verwiesen.
Auf mehrheitlich beschlossenen Antrag eines Gremiumsmitgliedes fand am 04.06.2018 zudem eine Besichtigung der ehemaligen Kindergartenräume im Untergeschoss der Grundschule Illerberg statt. Dabei wurde aufgezeigt, dass diese Räume derzeit durch zwei Mutter-Kind-Gruppen, durch verschiedene Vereine (Männergesangverein, Stimmwerk, Musikkapelle und Spectaculum) sowie durch die Schule selbst (Büro des Hausmeisters, Lagerraum der Schule) nahezu vollständig belegt sind.
Laut Auskunft der Regierung von Schwaben sind für eine Kindergartengruppe (auch Notgruppe) folgende Räume erforderlich: Gruppenraum, Nebenraum (Schlaf- und Intensivraum), Raum für Personal und Leiterin, Küche sowie WC`s für Kinder und Personal. Eine staatliche Förderung gibt es nur für die Schaffung von dauerhaft genutzten Kindergartenräumen (25 Jahre).
Die Mutter-Kind-Gruppen und die Vereine würden einen Verlust ihrer Räume sehr bedauern. Das Schreiben der Mutter-Kind-Gruppe ist als Anlage beigefügt. Die Stellungnahmen der drei betroffenen Vereine sind im Wesentlichen nachfolgend
zusammengefasst:
Musikkapelle Illerberg/Thal (Vorsitzender Martin Miller)
„Wir verstehen das Problem und die die Anfrage. Selbstverständlich würden wir gerne helfen. In diesem Fall weiß ich aber leider nicht wie, Sie kennen ja die Situation. Unser Proberaum ist voll mit unserem Inventar und Instrumenten. Wohin sollen wir denn weichen? Wir haben nichts anderes.“
Spectaculum04 (Vorsitzender Thomas Boxhammer)
„Für uns, Spectaculum04, wäre es sehr unangenehm, wenn wir unseren Raum abgeben müssten, da wir nicht wissen, wo wir unsere Kostüme sonst lagern sollten. Deshalb stehen wir dem Vorhaben einer Notgruppe in unserem Raum sehr kritisch gegenüber.“
Männergesangverein Illerberg/Thal (Vorsitzender Volker Köhler)
„Von Herrn BM Karl Janson haben wir nach jahrelangem Bemühen um eine alleinige Benutzung des Proberaumes seine Zustimmung hierfür bekommen. Weiterhin wurde uns die Benutzung des früheren Hausmeister-Zimmers zugesagt. Der Raum wurde im Frühjahr vollständig entleert und uns übergeben. Wir sind auch gerade dabei, die Neugestaltung/Einrichtung voranzutreiben.
Ich darf auch darauf hinweisen, dass unser Proberaum durch den Einbau einer speziellen Deckenverkleidung in akustischer Hinsicht für unsere Gesangsproben hergerichtet wurde. Wo bitte, sollte ein Ausweichquartier vorhanden sein? Aus unseren Reihen hat niemand eine Vorstellung, wo das sein könnte. Wie Sie wissen, übt ja auch der Jugendchor STIMMWERK in der Schule. Ebenso stellen wir den Raum mitunter der Musikkapelle für speziellen Unterricht seiner Nachwuchsmusiker zur Verfügung.
Dass wir aktuell intensiv für unser Festkonzert – 125 Jahre MGV – üben und damit verbunden den Raum sogar zweimal in der Woche nutzen, sei nur am Rande erwähnt. Kurzum, aus Sicht des MGV können wir zur Lösung des Problems „Kinderbetreuungsplätze“ leider keinen Beitrag leisten.“
Eine Doppelnutzung (Kita und Vereine) scheidet aufgrund der hygienerechtlichen Vorgaben der Aufsichtsbehörden leider aus. Vom Landratsamt Neu-Ulm bzw. der Regierung von Schwaben wird die angedachte evtl. vorübergehende Unterbringung einer Notgruppe in den ehemaligen Kita-Räumen in der Grundschule Illerberg sehr kritisch gesehen und die Überbrückung in einem Container klar präferiert, zumal die bereits vorhandene Struktur der Kindertagesstätte „Rappelkiste“ mit genutzt werden könnte.