Im Bereich der Grünen Lunge, in direkter Nähe zur Iller und zum Baggersee, soll der „Digital Naturspielplatz“ situiert werden.
Hier soll ein Innovationsprojekt entstehen, um Mensch, Natur und Technik in Einklang zu bringen. In diesem Spielbereich können kleine und große Kinder, junge Familien, Technologieinteressierte sowie Schulen und Kindergärten spielerisch die digitalen Möglichkeiten erforschen. Gleichzeitig bietet der Spielplatz die Gelegenheit, mehr über den örtlichen Naturraum mit dessen spezifischer Pflanzen- und Tierwelt zu erfahren.
Der Bereich soll dazu anregen, mit den Kindern so oft wie möglich in die Natur zu gehen, sich mit verschiedenen Materialen, Lebewesen und Pflanzen auseinanderzusetzen, sich auszutauschen, sich viel zu bewegen und die Natur zu begreifen.
Durch die digitalen Elemente wird der Forschergeist der Kinder gestärkt, in dem an Hand von konkreten Projekten Wissen und Zusammenhänge geschildert werden, welche im ersten Augenblick vielleicht verborgen bleiben.
Die Landschaftsarchitektin Frau Viola Naser vom Planungsbüro B2, Burgrieden, wurde mit der konkreten Ausführungsplanung dieses naturnahen Spielplatzes beauftragt.
Die Grundidee ist, unterschiedliche Spiel- und Erfahrungsräume zu schaffen. Diese Räume haben die Form von Kieselsteinen – die Illerkiesel. Diese „Kieselsteine“ enthalten unterschiedliche Materialien und bieten so verschiedene Schwerpunkte zum Spielen und Entdecken.
Mit Sand, Kieseln, Schiefer, Holz, Matsch und Lehm wird ein breites Spektrum an unterschiedlichen Erfahrungsmöglichkeiten bereitgestellt. Die „Kieselsteine“ können in Zukunft beliebig durch weitere Wissens- und Spielkiesel erweitert werden.
Eingebettet in eine Gräser- und Weidenpflanzung entstehen definierte Räume, die über Holzstämme, Trittsteine und „Räuberpfade“ verbunden sind.
Spielgeräte wie ein Klettergerüst aus Robinienkernholz, Rutsche und Schaukel erweitern das Spielangebot und bieten Möglichkeiten zum Klettern und Toben.
Ergänzt wird dieser naturnah angelegte Spielplatz vor allem auch durch „digitale Elemente“.
Eine „Smarte Bank“ dient zum Verweilen und bietet gelichzeitig durch eine integrierte PV Anlage die Möglichkeit z.B. das Handy aufzuladen. QR-Codes an Spielgeräten dienen dazu, kontextbezogene Informationen zu bekommen. Außerdem soll es einen „Smarten Bienenstock“ geben. Hier kann über eine im Bienenstock installierte Kamera das Leben der Bienen über das Handy mitverfolgt werden.
In Zukunft soll der Spielplatz ferner durch ein Reallabor ergänzt werden, um nicht nur initiale Projekte, sondern eine dauerhafte Kooperation zwischen Bürgern, Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu ermöglichen. Als Basis für das Reallabor werden einige Technologien bereitgestellt, die querschnittlich genutzt werden können. Hier unterstützt der Projektinitiator, Herr Sebastian Almer, mit seinem Fachwissen das Projekt.
Die Gesamtkosten des Projekts werden derzeit auf brutto ca. 200.000 € geschätzt.
Der neue Spielplatz wird im Wesentlichen durch eine Förderung von LEADER, Spenden und einem Eigenanteil der Stadt Vöhringen finanziert.
Nachdem dem Bau und der Finanzierung des neuen Spielplatzes in der Stadtratssitzung vom 27.06.2019 zugestimmt worden war, konnte die Förderung durch das europäische Maßnahmenprogramm LEADER beantragt werden.
Im Oktober 2019 erhielt die Stadt Vöhringen den Zuwendungsbescheid, in dem für den Spielplatz ein Zuschuss von vorläufig bis zu maximal 83.398,26 € bewilligt wird.
Da die Fördergelder erst nach Abschluss der Maßnahme abgerufen werden können, muss die Stadt Vöhringen nominell mit den Baukosten in Vorleistung gehen.